Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland
Gefahr, für
die bisher kein Außenstehender eine Erklärung hatte.
Auf dem abseits gelegenen Nordfriedhof war ein Grab aufgebrochen
worden. Das Grab des Privatdetektivs Billy Sheridan, mit dem Pamela
Kilian eng befreundet und dessen Partnerin sie gewesen war. Fast zur
gleichen Zeit als die Leiche verschwand, tauchte eine reißende
Bestie auf.
Ein Panther, wie die Polizei durch Augenzeugenberichte inzwischen
erfahren hatte. Dieser Panther mußte auch in jener Nacht, als
Sheridans Grab geöffnet wurde, auf dem Friedhof gewesen sein,
denn der Friedhofswärter, Mister Marsh, war in der Nähe des
aufgebrochenen Grabes von einem Raubtiergebiß und
Raubtierpranken getötet worden. Es gab also einen Zusammenhang
zwischen dem Verschwinden der Leiche und dem Auftauchen des
blutrünstigen Tieres.
Einer hätte genaue Auskunft darüber geben können.
Marvin Cooner…, der echte Marvin Cooner, der jetzt in der
Gestalt des reichen Transportunternehmers Ronald Myers ein neues
Leben begonnen hatte. Cooner war der auslösende Faktor für
alle diese Dinge.
Angefangen hatte es bei ihm mit der Stimme. Er hatte sie
gehört. Sie teilte ihm mit, daß er sofort über
außergewöhnliche Kräfte verfügen könne,
wenn sie – die Stimme – dies wolle. Zu diesen Kräften
gehöre die Entscheidung über Leben und Tod. Marvin Cooner
brauche nur den Tod von Menschen zu wollen, die ihm nicht mehr genehm
waren – und dies würde geschehen.
Cooner machte die Probe aufs Exempel – und verfiel dem
dämonischen Geist, der sich ausgerechnet ihn, den verbrecherisch
veranlagten Menschen, als Hilfsmittel auserkoren hatte.
Marvin Cooner wurde zum Handwerkszeug eines Unsichtbaren und begab
sich auf dessen Wunsch bei Nacht und Nebel auf den fraglichen
Friedhof und legte Sheridans Grab frei. Damit konnte der bisher
unsichtbare Dämon den Körper des toten Billy Sheridan
übernehmen und sich von dieser Stunde an gleichzeitig in eine
reißende Bestie verwandeln.
Von diesen Zusammenhängen wußte außer dem echten
Cooner jedoch niemand etwas.
Der unsichtbare Dämon, der Besitz ergriffen hatte von der
Leiche Billy Sheridans, verfolgte ein ganz bestimmtes Ziel. Es war
kein Zufall, daß seine Wahl ausgerechnet auf Billy Sheridan
gefallen war.
Und wie die Rechnung des Dämons bisher mit Marvin Cooners
Verhalten und dem Auftauchen der reißenden Bestie aufgegangen
war, schien sein Plan aufzugehen, was Pamela Kilian betraf.
Pamela befand sich auf dem Weg zur Wohnung des Mannes, den sie
aufgrund eines mysteriösen, nie ganz geklärten Unfalles
verloren hatte…
Das Taxi ruckte wieder an. Dunkelblauer Qualm quoll aus dem
Auspuff des mit Dieselöl fahrenden Autos.
Menschen, deren Schicksal eng miteinander zusammenhing, waren sich
begegnet. Keiner wußte vom anderen, keiner etwas von den
Schicksalsfäden, die ein grausames Wesen geknüpft
hatte.
Das Taxi mit Pamela Kilian und Alan Kennan bewegte sich in
entgegengesetzter Richtung.
Nach den Tagen der Erholung auf der paradiesischen Insel zwischen
Hawaii und den Galapagos sah Pamela wieder abgespannt und mitgenommen
aus.
Sie ahnte, daß eine große Schweinerei im Gang war,
ohne die Dinge richtig erfassen zu können.
Während der Fahrt zu Billys Wohnung, die sie sich unbedingt
ansehen wollte, gingen ihr noch mal alle Ereignisse durch den Kopf,
die seit dem Unfall ihres Freundes und Partners passiert waren.
Sheridan entdeckte auf dem Landsitz eines Pferdezüchters,
daß okkulte und dämonische Praktiken dort an der
Tagesordnung waren und die Menschen, die sich damit
beschäftigten, offensichtlich ganz im Bann einer jenseitigen
Macht standen.
Diese Entdeckung führte zu Sheridans Tod, der geschickt als
Unfall kaschiert wurde.
Billy wurde ohne Besinnung ins Hospital eingeliefert, und die
Arzte versuchten in einer Notoperation Blutgerinnsel aus seinem Hirn
zu entfernen.
Er erwachte ganz kurz aus dem Koma, erkannte sie und gab ihr den
Hinweis auf den Landsitz. In jener Nacht schließlich starb
Sheridan. Aber Pamela Kilian hatte den eindeutigen Beweis dafür,
daß Billy in der Sekunde seines Todes geistigen Kontakt mit ihr
aufnahm und die Hinweise auf den Stützpunkt der Dämonen
noch verstärkte. Pamela Kilian entschloß sich zu einem
gewagten Unternehmen. Mit einer selbstgebastelten Bombe wollte sie
den Landsitz und alle Dämonischen, die dort auf ihren Einsatz
vorbereitet wurden, in die Luft sprengen. Das gelang ihr auch. Aber
die Polizei entdeckte sie und schenkte der ›Wahrheit‹, die
sie zum besten
Weitere Kostenlose Bücher