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Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland

Titel: Macabros 115: Skorokka - Strom ins Totenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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solcher
Heftigkeit und Angst, daß diese Angst sich nicht mehr in
Erstarrung äußerte, sondern genau ins Gegenteil
umschlug.
    Pamela Kilian reagierte nur noch, ohne ihre Handlungsweise im
einzelnen zu begreifen.
    Sie biß zu. Der Gedanke, daß es eine Leichenhand war,
in die sie biß, erreichte sie gar nicht. Ihr Hirn war wie im
Fieber.
    Aber der Biß brächte nichts.
    Das Wesen hatte keine Empfindungen, keine Gefühle mehr.
Schmerz bedeutete ihm nichts. Billy Sheridans Körper war nur
eine Hülle, die von einem unsichtbaren, dämonischen Geist
als Behausung gewählt worden war.
    Die rothaarige Frau trat und schlug um sich, wand sich wie eine
Schlange aus dem Zugriff und wirbelte in den Armen des
Dämonischen herum.
    Heftig und knallhart waren ihre Abwehrbewegungen.
    Ihre Rechte flog in die Höhe. Hand und Unterarm krachten dem
Untoten mitten ins Gesicht, daß durch den massiven
Kräfteeinsatz der Kopf des anderen zurückflog, als
hätte ein Pferdehuf ihn getroffen.
    Der Hut, den ›Billy Sheridan‹ sich in Marvin Cooners
Wohnung besorgt hatte, flog in hohem Bogen durch die Luft. Der
dünne, brüchige Verband, der den geöffneten
Schädel noch zusammenhielt, riß auf.
    Ein helles Klackern war zu hören, als der obere
Schädelteil verrutschte, seitlich am Gesicht des Untoten
herabsank und wie eine knöcherne Schüssel auf den Boden
knallte.
    Da konnte auch Pamela Kilian nicht mehr an sich halten.
    Ein wilder, markerschütternder Aufschrei gellte aus ihrer
Kehle und hallte schaurig in der nächtlichen Wohnung wider.
    Der Anblick des geöffneten Schädels, das freigelegte
Hirn war mehr, als sie nach all den hinter ihr liegenden Strapazen
vertrug.
    Es war, als würde sie einen Schlag auf den Hinterkopf
erhalten.
    Ihre Augäpfel verdrehten sich, es wurde schwarz vor ihr, und
sie sackte wie ein Stein nach unten.
    Schwer und dumpf schlug sie auf, und mit teuflischem Grinsen
beugte sich ›Billy Sheridan‹ über sie.
    »Damit, Pamela Kilian, hast du überhaupt nichts
erreicht«, ächzte der Dämon aus der Kehle des Toten.
»Ich könnte dich jetzt schon töten… Aber so
einfach werde ich es dir nicht machen. Als Botschafter
Rha-Ta-N’mys auf dieser Welt und in dieser Zeit habe ich
für dich etwas Besonderes ausgedacht.
    Du sollst ganz bewußt sterben. Du hast es verdient, weil
durch dich soviel zerstört wurde, auf das wir so große
Hoffnung gesetzt haben.«
    Der Untote richtete sich wieder auf, lief schwerfällig zum
Lichtschalter und betätigte ihn. Das Deckenlicht erlosch.
    »Und nun kommt«, wisperte er in die Dunkelheit, und die
kalten Augen glitzerten wie Eiskristalle. »Bereitet ihr einen
angemessenen Empfang, wenn sie die Augen aufschlägt. Ihr Leben
soll in den letzten Minuten ihres Daseins zum Alptraum werden. Und
ihr alle – werdet etwas dazu beisteuern…«
    Die Worte des Dämonischen waren noch nicht verhallt, als es
überall in den dunklen Ecken und Winkeln, hinter und zwischen
den Schränken, draußen auf dem Flur, unter dem Sofa und
neben den Gardinen zu rascheln begann.
    Die anderen kamen, und ein gespenstisches, unheimliches Raunen und
Wispern, Ächzen und Keuchen, zahllose plappernde, kichernde
Stimmen erfüllten Billy Sheridans Wohnung.
     
    *
     
    Er saß ihm gegenüber und hielt das Whiskyglas in der
Hand, ohne ein einziges Mal zum Mund zu führen.
    Dick Lorington schüttelte den Kopf. »Jetzt hast du mir
alles gesagt, und ich glaube dir jedes Wort… Ron.« Man
merkte ihm an, wie schwer es ihm fiel, den Mann, der ihm die seltsame
Geschichte erzählt hatte, mit diesem Namen zu bezeichnen.
»Ich muß dir glauben, denn schon ehe ich dich in die
Wohnung gelassen habe, hast du mir einige Dinge genannt, die nur du
und ich wissen können. Du siehst fremd aus, hast ein anderes
Äußeres – ein Äußeres, das mir nicht
gefällt. Aber das, was du über uns weißt, ist die
Kenntnis Ronald Myers’. Eine verrückte
Geschichte!«
    Er schüttelte erneut den massigen Kopf.
    Dick Lorington hatte eine rosige Gesichtshaut, buschige
Augenbrauen und einen großen Mund. Er hatte kräftige,
gesunde Zähne und wirkte mit seinem Stiernacken wie ein
Catcher.
    Lorington konnte nicht den Blick von dem Besucher wenden, der ihm
fremd war und doch einer seiner engsten Freunde. »Das Ganze ist
wie ein böser Traum.«
    »Es ist ein Alptraum, Dick.«
    Lorington konnte sich auch nicht daran gewöhnen, von dieser
fremden Stimme mit Dick angeredet zu werden.
    »Was willst du machen?«
    »Ich weiß mir im Moment keinen Rat, ich

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