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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Träumen
zu hoffen gewagt hatte.
    Es kam selten vor, daß sich ein Autofahrer in diese
gottverlassene Gegend verirrte.
    Aber heute abend war es der Fall. Und das war ihre Chance.
    Sie streckte die Hände aus, lief mitten auf der Straße
und taumelte mit bleischweren Gliedern Schritt für Schritt
weiter.
    Blobb-Blobb merkte die Veränderung, die von Amelie Dupont
ausging, beinahe körperlich. Er spürte auch noch etwas
anderes.
    Die Bewegung in der Luft.
    Das waren nicht allein der Wind und der aufsteigende Nebel.
    Verwirrt richtete er seinen Blick nach oben.
    Nebelschwaden wehten zwischen den Ästen heran und senkten
sich auf ihn nieder. Lange, schmale Streifen, die aussahen wie
Hände…
    So, als wollten sie nach ihm greifen.
    Es war der erste intensive Nebel, den Blobb-Blobb erlebte, und
seine Neugier war einen Moment größer als sein
Mißtrauen.
    Das wurde ihm zum Verhängnis.
    Der Nebel legte sich über ihn und hüllte ihn ein. Was
eben noch ohne Form gewesen war, erhielt nun eine.
    Ein winziger, weißlicher Würfel entstand. Aus einer
diffusen Materie wurde fester Stoff.
    Blobb-Blobb merkte zu spät, was geschah.
    Der weißliche, durchsichtige Würfel umgab ihn von allen
Seiten.
    Er konnte ihn nicht durchdringen, seinen Beobachtungsplatz auf dem
Baum nicht verlassen.
    Er war von allen Seiten umgeben. Was aber das schlimmste war: der
Würfel engte ihn so ein, daß Blobb-Blobb nicht mal mehr
seine Para-Fühler ausfahren konnte.
    Er schien in einen winzigen Eiswürfel eingefroren zu sein,
hockte zusammengekauert in seinem engen Gefängnis und war zum
Zuschauen verdammt…
    Der Nebel war nur die Erscheinungsform, die immer mehr Umfang
annahm.
    Die Lebensenergie aus den bisher in den Bann des Bösen
geratenen Körpern schwang darin mit und wurde aufgenommen und zu
seinem Teil der dämonischen Atmosphäre, die sich hier
aufbaute.
    Der Luftgeist, der über allem schwebte, war die eigentliche
Kraft, die die Kontrolle über alles hatte, und die gestärkt
werden mußte.
    Von der unsichtbaren Kraft, die sich hier in dieser abgeschiedenen
Gegend aufbaute, aber ahnte Amelie Dupont noch nichts.
    Ihre Gedanken und ihre Aufmerksamkeit galten dem vermeintlich
wandelnden Toten, der ihr auf den Fersen war.
    »Helfen Sie mir… bitte…«, sagte sie
erschöpft und außer Atem, als sie noch zwei Schritte von
dem parkenden Fahrzeug entfernt stand.
    Sie erreichte den Wagen, einen dunkelblauen Peugeot, und warf
einen Blick hinein.
    Es saß niemand darin.
    Da hob sie den Kopf.
    Vielleicht war der Fahrer hinter die Büsche verschwunden.
    Sie blickte die dämmrige Straße entlang und ahnte die
Silhouette des veränderten Verfolgers mehr als sie sie sah.
    »Kommen Sie! Schnell!« rief sie Richtung Feld, das von
Büschen und einigen Bäumen zur Straße hin flankiert
wurde. »Ihr Leben steht auf dem Spiel, ein Mörder ist
unterwegs…« Das klang geschwollen, aber sie wußte im
Moment selbst nicht, wie sie ihre Worte anders wählen sollte.
Und den Fahrer des Peugeot mußte sie aufschrecken, gleich, was
er von ihr denken sollte…
    Da kam auch jemand.
    »Gott sei Dank«, stieß sie hervor.
»Schnell…«
    Es waren zwei jugendlich gekleidete Frauen. Die eine trug ein lose
fallendes Kleid mit kurzen Ärmeln, die andere Blue jeans und
eine tiefausgeschnittene Wickelbluse.
    Zwei junge Mädchen…
    Nein!
    Erst in dem Moment, als sie sich auf gleicher Höhe mit ihr
befanden, sah sie, daß Kleidung und Aussehen nicht
zusammenpaßten!
    Zwei alte Frauen, die wie junge Mädchen gekleidet waren,
fielen sie an…
    Amelie Dupont wurde festgehalten und hatte keine Kraft mehr, sich
richtig zu wehren, obwohl sie es versuchte.
    Sie merkte, daß etwas mit ihr geschah.
    Die Schwäche nahm zu, sie fühlte sich seltsam
schwerelos, müde und abwesend.
    Sie nahm ihre Umgebung nur noch verschwommen wahr.
    Von den schattigen Bäumen am Straßenrand löste
sich eine weitere Gestalt, ein Mann. Er war alt und kraftlos. Er war
der Fahrer, der den beiden Anhalterinnen – Francoise Dillon und
Marie Amber – in die Falle gegangen war.
    Amelie Dupont stöhnte verhalten.
    Eine vierte Person kam hinzu, aber da war sie schon so schwach,
daß Jean Dupont sie nicht auch noch anzapfte.
    Amelie Duponts Lebenskraft ging über in die Körper der
beiden Frauen. Einige Sekunden nahmen sie wieder ein frisches,
jungmädchenhaftes Aussehen an, die typischen Merkmale, an denen
Francoise Dillon und Marie Amber zu erkennen waren.
    Die Kleider paßten zu den jungen Studentinnen.
    Aber

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