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Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen

Titel: Macabros 117: Amoklauf der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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spurtete los, dem Freund entgegen, der so
unglücklich gefallen war, daß er nicht gleich wieder auf
die Beine kam.
    Macabros verschwand mit den anderen.
    Danielle de Barteaulieé, Carminia Brado und Arson der noch
die Fingerspitzen der Brasilianerin ergreifen konnte, kippte dabei
durch den eigenen Schwung nach vorn.
    Die am meisten gefährdet schienen, kamen im nächsten
Moment aus der Todeszone.
    Macabros tauchte wieder auf.
    Direkt zwischen Björn und Rani, faßte beide an den
Händen und wollte schon ›springen‹ und sich an einen
sicheren Ort jenseits der Kristallfelsen versetzen, als er
innehielt.
    Die Plattform über ihnen bewegte sich nicht mehr…
    Sie stand still!
    Der Riese schwebte auf einem schmalen Feuerteppich über
ihnen, bedeckte die Sicht auf die Kristallfelsen und vor allem den
Himmel.
    Dieses Zögern hätte ausgereicht, den fliegenden
Koloß auf sie herabfallen zu lasen.
    Doch im letzten Augenblick hatte derjenige, der diesen Eindruck
mit seinem Flugmanöver hervorgerufen hatte, es sich vermutlich
anders überlegt.
    »Shaloona scheint einen makabren Sinn für Humor zu
haben«, konnte der Inder sich die Bemerkung nicht
verkneifen.
    Macabros ging dennoch auf Nummer Sicher.
    Er versetzte die beiden Männer gedankenschnell so weit
zurück, daß sie nicht mehr unter der riesigen Plattform
weilten.
    Wer immer die Stadt kontrollierte, schien die Flucht genau
beobachtet zu haben.
    Gigantopolis setzte auf.
    Die Stadt mit den tausend Türmen und gebäudeverbindenden
Brücken hatte sich beim Landen so gedreht, daß das riesige
Hauptportal genau in ihrer Blickrichtig lag.
    Es schwang auf.
    »Erst der Schrecken – jetzt die Einladung«, knurrte
Rani.
    Zwischen Björn Hellmarks Augen war eine steile Falte
entstanden.
    »Da stimmt etwas nicht, Rani«, murmelte er ernst. Mit
seinen Blicken ergründete er die vor ihnen sich erstreckende
Straße, die zum Haupttor mündete.
    Die Stadt machte einen verlassenen Eindruck.
    Rani und Björn umklammerten ihre Schwerter und liefen bis zur
Torgrenze vor, um zu sehen, was sich ereignete.
    Es blieb alles still.
    »Da ist etwas passiert. Und jemand will, daß wir
kommen… Aber so einfach machen wir es dem- oder denjenigen
nicht.«
    Der Herr von Marlos holte mit seinem Zweitkörper die
Geretteten aus den Bergen zurück, in die er sie gebracht
hatte.
    Er hielt respektablen Abstand zu der gelandeten Stadt, um vor
eventuellen Überraschungen gefeit zu sein.
    Er wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
    So überschritt Macabros die Schwelle zu der Stadt, die sich
so befremdet verhielt.
    Mit dem ›Schwert des Toten Gottes‹ in der Hand ging er
die Straße entlang zum Palast Shaloonas.
    Dann versetzte er sich mitten hinein…
     
    *
     
    »Warum schlingst du dein Essen so hinunter?«
    Der dunkelhaarige Freund ihr gegenüber schüttelte den
Kopf.
    »Ich esse wie immer«, antwortete Nicole Sengor.
    »Eben nicht. Du bist nervös, gereizt… Ich habe
gedacht, daß die Fahrt hierher in die Bretagne dich von den
Erlebnissen in Paris ablenken würde. Aber ich muß
feststellen: je weiter wir uns entfernen, desto unruhiger wirst
du.«
    »Das täuscht.«
    Die hübsche Sekretärin warf den Kopf zurück und
schob den Teller von sich. »Ich habe keinen Hunger«, fuhr
sie dann fort. »Laß’ uns weiterfahren.«
    »Also doch ruhelos. Merkst du das denn nicht?«
    Sie antwortete nicht gleich und zündete sich eine Zigarette
an. »Ja, doch«, murmelte sie dann widerwillig. »Du
hast recht… Es zieht mich einfach weg von hier.«
    »Warum?«
    »Ich… weiß es nicht…«
    »Wir haben viel Zeit. Noch ein paar Kilometer, dann sind wir
in Silfiac. Und da wollen wir erst mal bleiben. Dort nehmen wir uns
ein Hotel und verbringen die Nacht.«
    »Ja, gut«, nickte sie.
    Das Gasthaus, in dem sie das Abendessen einnahmen, lag unweit der
Tankstelle, an der André seine schwere Harley-Davidson
aufgetankt hatte, die sein ganzer Stolz war und mit der er jedem
Rennwagen Konkurrenz machte. Die Fahrt von Paris über die
Autobahn nach Le Mans war er ohne Unterbrechung gefahren. Von Rennes
aus kurvte er quer durchs Land.
    Immer war es Nicole gewesen, die ihm die Angaben vermittelt hatte.
Da sie von vornherein kein genaues Reiseziel vor Augen hatten, war
diese Fahrt ins Blaue für beide eine wirkliche
Überraschung.
    Nur – Nicole schien genau zu wissen, wohin sie wollte, obwohl
sie es abstritt. Auch jetzt wieder, als er die Maschine zur
Weiterfahrt startbereit machte.
    »Du willst an einen ganz bestimmten Ort,

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