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Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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nach all den Aufregungen um den
Dämonenfürsten Molochos, den Björn Hellmark
endgültig besiegt hatte, auch für den Mann aus der Zukunft
alles zum Guten gewendet. Er war heimgekehrt, um Frau und Kind
wiederzusehen, nach einer langen, abenteuerlichen Odyssee durch die
Zeit.
    »Ulrich und Marga sitzen hinter der Hütte und bereiten
Kräuter zum Trocknen vor«, berichtete Blobb-Blobb in
militärischem Tonfall, noch immer die Hand zum Gruß an die
Schläfe gelegt. »Pepe und Jim strolchen in Gigantopolis
herum.«
    Björn wandte seinen Blick in die Richtung, wo die Silhouetten
mächtiger Türme und sie verbindender, kühn
geschwungener Brücken in der Bucht hinter dem ansteigenden
Strand zu sehen waren: Die Ausläufer von Gigantopolis, der
›Fliegenden Stadt‹, mit der er in die Vergangenheit reisen
konnte.
    Gigantopolis war ihm zum Geschenk gemacht worden.
    Die Stadt der tausend Türme, Plätze, verwinkelten
Straßen und des riesigen Palastes, lag gleißend unter dem
Licht der Sonne.
    Gigantopolis war in der Bucht vor Anker gegangen, und dies
würde wohl für lange Zeit ihr ›Standort‹ bleiben.
Hellmark hatte nicht vor, so schnell wieder in die Vergangenheit zu
reisen.
    Hier in der Gegenwart hatte Rha-Ta-N’my, die
Dämonengöttin und seine Todfeindin, neue
Brückenköpfe errichtet, um ihr Ziel noch zu erreichen. Und
dieses Ziel hieß Weltherrschaft, absolute Kontrolle über
Leben und Sterben der Menschen, über Diesseits und
Jenseits…
    In der Vergangenheit hatte Rha-Ta-N’my durch ihre Schergen
versucht, ihren hartnäckigen Gegner Hellmark auszulöschen.
Doch es war ihr nicht gelungen.
    Björn wußte nur zu gut, daß ihm mit diesen
Stunden, die er auf der Insel verbracht oder mit den Freunden zur
Ablenkung mal durch eine Großstadt bummelte, nur eine Atempause
gegönnt war.
    Nach wie vor lauerten das Unheil und Grauen überall.
    »Und weshalb du Carminia rufst, ist mir ’ein
Rätsel«, plapperte Blobb-Blobb munter weiter. »Sie ist
doch mit euch gegangen.«
    »Und in der Zwischenzeit zurückgekommen. Gemeinsam mit
Whiss.«
    »Nein. Hier ist niemand angekommen.«
    »Blobb-Blobb… mach’ keine Scherze mit mir! Es ist
mir sehr ernst. Sind Carminia und Whiss vor wenigen Minuten auf der
Insel angekommen?«
    »Nein«, das klang echt und überzeugend, und
Björn wußte, daß der Winzling die Wahrheit
sprach.
     
    *
     
    Hellmarks Ruf hatte Marga und Ulrich Koster angelockt. Das
’Geschwisterpaar, beide über sechzig Jahre alt, lebte seit
geraumer Zeit auf Marlos und fühlte sich hier pudelwohl.
    Marga und Ulrich Koster waren so etwas wie zum ruhenden
Mittelpunkt geworden, wenn Björn, Rani, Danielle und Carminia im
Clinch mit Geistern und Dämonen lagen und versuchten, die
Mächte des Bösen in ihrer Entwicklung zu hemmen.
    Die beiden älteren Leute wußten ebenfalls nichts von
einer vorzeitigen Rückkehr Carminias und Whiss’.
    Hellmarks Miene wurde hart.
    Carminia und Whiss waren auf dem Weg von New York nach Marlos
zwischen den Dimensionen verlorengegangen.
    Ein – Unfall?
    Das konnte er sich nicht vorstellen. Tausendmal und mehr waren von
den einzelnen Marlos-Bewohnern Teleportationen durchgeführt
worden. Am Ort des »Absprungs« wurde die atomare Struktur
des Körpers aufgelöst und im gleichen Augenblick am Ort der
»Ankunft«, der mit dem gedanklichen Wunschbild des auf
diese Weise Reisenden übereinstimmte, wieder
zusammengefügt.
    Ein völlig problemloses Unterfangen.
    Es wurde nur zum Risiko, wenn etwas eingriff, das ihnen übel
wollte.
    »Rha-Ta-N’my und ihre Schergen… stecken
dahinter«, murmelte Hellmark wie abwesend und war seiner Sache
sicher.
    Es war ein Angriff erfolgt, den keiner hatte vorausahnen
können…
     
    *
     
    Um so wichtiger war es, so schnell wie möglich die
Hintergründe aufzudecken.
    Auf welche Weise waren Carminia und Whiss in die Falle
gestolpert?
    Waren sie noch am Leben – oder wurden sie als Geiseln
irgendwo festgehalten?
    Weshalb konnte Whiss mit seinen außergewöhnlichen
geistigen Kräften gegen eine eventuelle Blockade nichts
ausrichten?
    Sie alle schwebten ständig in Gefahr.
    Das war ihnen bewußt, und damit lebten sie.
    So war es kein Zufall, daß sie in irgendeiner Form
Abwehrmittel, sogenannte Gemmen, bei sich trugen, um zumindest die
niederen Geister und Dämonen, die überall in der Welt
wirksam waren, fernzuhalten.
    Diese Gemmen waren ganz persönlicher Art. Es handelte sich um
Trophäen, die Björn Hellmark im Lauf seines erbitterten und
langwierigen

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