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Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt

Titel: Macabros 119: Flieh, wenn der Schattenmann kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dir das hier vorstellst,
geht’s nun mal nicht.«
    »Schön«, sagte Whiss und zog eine beleidigte Miene.
»Wenn ihr meint… das Ganze also retour.«
    Er wurde daran gehindert, seinen Gedanken in die Tat umzusetzen,
weil genau in diesem Moment zwei junge Mädchen aus der Passage
in unmittelbarer Nähe des Schaufensters traten, dem ihr
Interesse galt.
    Die beiden etwa siebzehnjährigen Girls trugen ausgewaschene
Bluejeans und weiße T-Shirts.
    »Du«, sagte die Dunkelhaarige und deutete auf das
sonnengelbe Kleid, das die Schaufensterpuppe trug. »Das
würde mir gefallen… einfach und schlicht und doch
schön.«
    Die Angesprochene verdrehte die Augen. »Vergiß es
Mädchen. Betrachte dir mal den Preis… und dann
überleg’ dir, wieviel Taschengeld du bei dir
hast.«
    Die andere seufzte. »Ich werd’ Johnny anhauen und ihn
bitten, mein Gehalt zu erhöhen…«
    »Auf diesem Ohr ist er taub, Peggy… Solange in seiner
Hamburger-Station der Umsatz nicht steigt, kriegst du keinen Cent
mehr… Die Garderobe für diesen Sommer ist gestrichen…
Komm!« Die Sprecherin hakte die dunkelhaarige Peggy unter und
zog sie kurzerhand mit.
    Whiss auf Ranis Schulter hatten sie beide nicht bemerkt.
    Der kleine Kerl mit dem ulkigen Gesicht legte die Stirn in Falten,
und dann glitten zwei Noppen gleichzeitig aus seinem Kopf.
    Lautlos und blitzschnell ging alles über die Bühne.
    Die Schaufensterpuppe war eine zehntel Sekunde nackt.
    Carminia Brados Kleidung veränderte sich.
    Die Puppe trug wieder Oberteil mit Spaghettiträgern und
dreiviertel langen Hosen – und Carminia präsentierte sich
in hauteng anliegenden Bluejeans und einem T-Shirt, das ebenfalls aus
allen Nähten zu platzen drohte.
    Dreißig Meter von ihnen entfernt gab das Mädchen Peggy
einen Schrei von sich, blickte an sich herunter und konnte nicht
fassen, was sie sah.
    »Das Kleid! Susan… ich hab’ das gelbe Kleid
an… Das… ist Hexerei.«
    »Nein, das ist es nicht«, knurrte Whiss. »Es ist
ein Fehler von mir. In der Aufregung… au, verflixt.«
    Carminia Brado handelte so schnell, daß er gar nicht
begriff, wie ihm geschah.
    »Laß ihr das Kleid, Bürschchen… aber mit dir
habe ich ein Hühnchen zu rupfen…« Ihre Worte
verhallten, und sie verschwand im gleichen Augenblick, zusammen mit
Whiss.
    Leise fauchend schlug die Luft an der Stelle zusammen, wo die
Brasilianerin eben noch gestanden hatte.
    Auch Whiss von Rani Mahays Schulter war verschwunden.
    Der Inder fuhr sich mit der rechten Hand über seine
prachtvolle Glatze, während Danielle und Björn Hellmark
sich das Lachen kaum verkneifen konnten.
    »In seiner Haut möchte ich jetzt nicht stecken«,
murmelte Mahay. »Gut, daß der Bursche keine Federn hat,
ich fürchte sonst, Carminia würde sie ihm mit Stumpf und
Stiel herauszupfen.«
    Beide waren nach Marlos verschwunden.
    Marlos, die unsichtbare Insel zwischen Hawaii und den Galapagos
.
    Die Insel war Refugium und Domizil Björn Hellmarks und seiner
Freunde.
    Jeder, der dort lebte, konnte diesen Ort durch reine Gedankenkraft
jederzeit verlassen und jeden beliebigen Punkt der Erde aufsuchen.
Auf diese Weise waren sie von Marlos nach New York gekommen.
    Björn, Rani und Danielle, die auf dem Broadway
zurückgeblieben waren, erlebten den Rest der Überraschung
des Girls mit dem neuen Kleid mit.
    Peggy und Susan blickten sich verstohlen um.
    Auf dem Broadway herrschte lebhafter Verkehr, und dieser milde
Abend regte viele Passanten dazu an, einen Bummel zu unternehmen. Von
den Aufregungen, die die Gruppe um Hellmark erlebte, hatte jedoch
niemand etwas mitbekommen.
    Björn, Rani und Danielle gaben sich unwissend und
nichtsahnend, als die beiden Freundinnen zu dem fraglichen
Schaufenster zurückliefen.
    Die Puppe, die vor wenigen Augenblicken noch durch Whiss’
parapsychische Spielereien Carminias gelbes Kleid getragen hatte,
präsentierte sich wieder in ihrem Originalmodell.
    »Meine Jeans… mein T-Shirt…«, wisperte das
dunkelhaarige Mädchen verwirrt. »Susan… wo zum Teufel
ist das Zeug? Was ist denn passiert?«
    Die Freunde sahen, wie die Sprecherin die Fensterscheibe
abtastete. Sie konnte nicht fassen, auf welche Weise das Kleid durch
das Glas gelangt war, wie auf ihren Körper…
    Sie strich das strähnige Haar aus der Stirn, setzte dann mit
ihrer Freundin ihren Spaziergang fort, und sie taten beide so, als
wäre überhaupt nichts passiert.
    Peggy und Susan tauchten auf der scheinbar endlos langen
Geschäftsstraße zwischen anderen Passanten

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