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Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn

Titel: Macabros 123: Die Spuk-Ruine von Maronn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ein fingerdickes Seil quer
über den Weg gespannt, eine deutlich sichtbare Barriere, die ein
Teilnehmer normalerweise nicht so ohne weiteres überwand.
    »Hallo?!« rief McDonell in die Dunkelheit. »Miss?
Können Sie mich hören?«
    Die ihn hörten, waren die wartenden Touristen.
    Die Vermißte meldete sich nicht.
    McDonell lief den Korridor bis zur Treppe vor, die sie
heruntergekommen waren. Vielleicht war die Amerikanerin den gleichen
Weg zurückgelaufen.
    Der Fremdenführer verwarf den Gedanken jedoch ebenso schnell
wieder, wie er ihm gekommen war.
    Warum hätte die junge Frau das tun sollen?
    Er konnte die schwere Bohlentür ganz oben schattenhaft
wahrnehmen. Er brauchte sich nicht die Mühe zu machen, die
Treppe hinaufzulaufen und jenseits der Tür nachzusehen. Er
wußte, daß er sie abgeschlossen hatte, denn nach der
Führung durch die unterirdischen Gewölbe, die
Folterkammern, Verliese und den Fluchttunnel würde er mit der
Gruppe auf der entgegengesetzten Seite des Schlosses ankommen und den
dortigen Ausgang benutzen, der rund achthundert Meter von dem
oberhalb der Treppe befindlichen entfernt lag.
    Fred McDonell zerdrückte einen Fluch zwischen den Zähnen
und kehrte zu den Wartenden zurück.
    »Ist sie inzwischen aufgetaucht?« fragte er voller
Hoffnung, daß sich vielleicht während seiner minutenlangen
Abwesenheit die Vermißte reuig wieder eingefunden hatte.
    Doch das war nicht der Fall.
    Die junge Frau, deren Namen niemand kannte, blieb nach wie vor
verschwunden.
    Vielleicht war sie krank… Vielleicht hatte sie einen
Schwächeanfall erlitten und war – in diesem Fall sicher
ohne Absicht – in die falsche Richtung gegangen und dort
zusammengebrochen? Das würde erklären, weshalb sie sich auf
die Rufe nicht melden konnte.
    Er rief trotzdem noch mehrere Male, aber wieder ohne Erfolg.
McDonell suchte kurz die dunklen Gangabzweigungen auf und ging einige
Meter hinein.
    Er entdeckte keine Spuren, und da er die gesperrten Korridore
nicht beleuchten konnte, entschloß er sich, die Führung
abzubrechen und seine Schützlinge auf der anderen Seite des
Castle herauszulassen.
    Der Gang mündete in einer Ruine, von der man nicht mehr
wußte, wozu sie mal diente.
    McDonell schloß ab, begleitete seine Gruppe zum wartenden
Bus und fuhr sie hinüber zum Hotel. Dort würden die
Touristen die Nacht verbringen. Das Haus gehörte dem gleichen
Besitzer wie das Castle. Beide Gebäude waren etwa eine Meile
voneinander entfernt, und von einer Seite des Hotels aus hatte man
einen vorzüglichen Blick auf die bizarre Hügellandschaft
und das riesige, unbewohnte Schloß, das einsam in der
Landschaft lag, als würde es dort gar nicht hingehören.
    Fred McDonell nahm sich keine Zeit für Trinkgelder.
    Er telefonierte sofort mit dem Schloßbesitzer und berichtete
das Fehlen eines Touristen.
    Fünf Minuten später fuhren McDonell, der
Schloßbesitzer und dessen Sohn im Privatwagen zur Ruine
hinüber, betraten den Geheimgang vom Ende her, aus dem McDonell
mit seinen Schützlingen gekommen war.
    Die Männer hatten Taschenlampen dabei, um auch jene
Gänge und Korridore inspizieren zu können, die nicht an die
elektrische Leitung angeschlossen waren.
    Die Wege der drei trennten sich, nachdem sie die steile Treppe in
die Tiefe gegangen waren.
    Durch das labyrinthartige Gewölbe hallten Schritte. Fahl und
geisterhaft wanderten die Lichtkegel der Lampen über die groben,
feuchten Steinquader.
    Die Männer konnten sich anfangs durch Zurufe
verständigen, doch dann entfernten sie sich so weit voneinander,
daß jedes Geräusch verebbte.
    Jeder nahm sich einen Korridor vor, ging ihn bis zum
äußersten Ende und leuchtete bis in den hintersten
Winkel.
    Viele Male wurde Loretta Franklins Name gerufen. Doch sie gab
keine Antwort.
    Die Suche nach ihr dauerte fünf Stunden.
    Als McDonell, der Lord of Dwellyn und sein Sohn sich am
vereinbarten Treffpunkt wieder einfanden, waren sie ratlos.
    »Sind Sie sicher, McDonell, genau gezählt zu
haben?« mußte der Fremdenführer sich die Frage
gefallen lassen.
    »Ja, Mylord. Wir waren siebenundzwanzig. Ich bin ganz
sicher… Wenige Augenblicke vor dem Verschwinden von Miss
Franklin habe ich die Gruppe noch mal kontrolliert.«
    »Aber die Frau kann doch nicht vom Erdboden verschluckt
worden sein!«
    Die Ratlosen verließen nachdenklich und ernst das
Castle.
    Sie mußten das Verschwinden von Loretta Franklin melden. Es
gab zu viele Zeugen, die sich an die Frau erinnerten…
     
    *
     
    Leila Philips war

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