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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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er leise. »Wir
müssen es auf einen Versuch ankommen lassen. Der Geist-Spiegel
des Hestus ist noch meine Hoffnung…«
    Dieses phantastische Gebilde erinnerte an einen kreisrunden See
und bestand aus mentaler Energie, die in einer fernen Vergangenheit
unter einer unglaublichen Willensanstrengung zu Materie geworden
war.
    Der Geist-Spiegel lag in einem Palm-Hain unweit der Stelle, an der
die Freunde zusammengekommen waren, um zu beraten.
    Er bestand aus unzähligen winzigen Segmenten und
transportierte denjenigen, der das wollte, an jede Stelle, die auf
der Erde von Angehörigen und Boten der Finsternis als
Dämonen-Treffpunkt eingerichtet worden war.
    Wenn Okk jemals auch ein solcher Treffpunkt gewesen war,
würde der Geist-Spiegel den Suchenden automatisch dorthin
führen.
    Und – es gab noch Macabros…
    Nur aufgrund der Beschreibung war Björn Hellmark bereit,
seinen Zweitkörper in die unbekannte Tiefe einer anderen Galaxis
zu schicken, in der Hoffnung, die Welt Okk zu finden, wo die
»Omega-Seelen« ihren Ausgang nahmen.
    Und dazu entschloß er sich, als feststand, daß
über den Geist-Spiegel des Hestus keine Möglichkeit
bestand, Okk zu erreichen.
    Er ging zur Geister-Höhle, um mit seinen Gedanken allein zu
sein.
    Die Entscheidung, die er traf, war alles andere als
alltäglich.
    Hier in seinem Refugium konnte er in Ruhe die nächsten
Schritte überlegen.
    Er stieg die Stufen der Pyramide empor, auf der in farbige
Gewänder gehüllte Skelette saßen. Die fahlen
Schädel schimmerten im grünen Zwielicht, in das das
Höhleninnere stets getaucht war.
    Die Skelette saßen auf steinernen Thronsitzen, in deren
Sockel die Namen derer eingemeißelt waren, für die die
Throne einst erbaut worden waren. Der Thron auf der obersten
Plattform trug ebenfalls einen Namen.
    Tief eingekerbt war dort der Name »BJÖRN HELLMARK«
zu lesen.
    Björn Hellmark würde der letzte in einer langen
Entwicklungskette sein, der den Auftrag hatte, das Erbe der alten
Rasse aus Xantilon zu bewahren und nach Möglichkeit
abzuschließen.
    Wenn die Stunde seines Todes gekommen war, würde er sich
hierher zurückziehen und auf dem steinernen Thron sein Ende
erwarten. So bestimmte es die Überlieferung im »Buch der
Gesetze«.
    Der Foliant lag bei den anderen Trophäen und
Sammlerstücken, die er im Lauf der Zeit zusammengetragen hatte
und die von Bedeutung für sein Leben und sein Schicksal
waren.
    Der Herr von Marlos nahm seinen Platz ein und traf seine
Entscheidung.
    Er wollte es auf einen ersten Versuch ankommen lassen. Er
wußte, daß die Reise seiner Psyche in die Tiefen des Alls
seine ganze Kraft erfordern würden.
    »Okk«, murmelte er und stellte sich genau das Bild vor,
das »John Smith« ihm von der düsteren,
nebelgeschwängerten Welt übermittelt hatte.
    Dorthin wollte er sich begeben, und dazu brauchte er seine ganze
Kraft.
    Er entspannte völlig, lehnte sich auf dem steinernen und doch
bequemen Sitz zurück und schloß die Augen.
    Er konzentrierte sich auf seine Fähigkeit, seinen
Doppelkörper entstehen zu lassen und ihn in eine unvorstellbare
Ferne, mitten zwischen düsteren, wogenden Nebeln und einem Chaos
unheimlicher Geräusche zu versetzen.
    Björn war noch hier in der Geister-Höhle, aber sein
Bewußtsein empfing gleichzeitig Eindrücke aus einer
Umgebung, wie er sie nie zuvor gesehen und empfunden hatte.
    Hellmarks Doppelkörper war auf Okk…
     
    *
     
    Das Rasseln des Weckers ließ sie zusammenfahren.
    Dominique Monde streckte sich und strampelte die Decke nach
unten.
    Die Französin war hundemüde und fühlte sich wie
gerädert.
    Erst kurz vor Morgengrauen war sie ins Bett gekommen. Nach einer
– bis auf eine Pause zum Tanken – Nonstop-Fahrt nach Paris,
war sie total erschöpft.
    Sie hatte sich nich’ mal mehr die Mühe gemacht, sich
abzuschminken, ihre Haare durchzubürsten und erst recht nicht
mehr ihr Gepäck aus dem Koffer geräumt. Der stand noch
unangerührt neben der Tür.
    Verschlafen tastete die Frau nach dem Lichtschalter. Die Lampe
neben dem Bett spendete ein warmes, sanftes Licht.
    Dominique Monde drehte sich auf die Seite und zwang sich dazu, die
Augen zu öffnen.
    Der heutige Termin war wichtig… sie durfte ihn nicht
verpassen.
    Sie blinzelte mehrfach und starrte dann abwesend zur Decke.
    Der verrückte Traum der letzten Nacht fiel ihr wieder
ein.
    Es konnte nur ein Traum gewesen sein. Dieses gespenstische Dorf
namens Lebou… der Alte und sein Monster… ihre Flucht durch
eine Straße, die sich

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