Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher
Ausflug in die
jenseitige Sphäre bietet, wird sie sich entschlossen haben,
etwas tiefer in die eigensinnige Welt einzudringen.«
»Ich hoffe, du hast recht«, murmelte Björn
nachdenklich, und ihm war gar nicht wohl bei dem Gedanken, weiterhin
im Ungewissen zu bleiben.
Carminia war eine erfahrene Kämpferin, die um Gefahren
wußte, die gerade auf jeden von ihrer Lebenseinstellung
lauerten.
Sie konnte sich auf Risiken einstellen und würde leichtfertig
nie eine Gefahr suchen. Aber unbekannte Gefilde enthielten unbekannte
Gefahren, und es konnte leicht passieren, daß sie eine zu
spät erkannte.
Es blieb ihnen vorerst nichts anders übrig als
abzuwarten.
Doc Shadow wollte sein möglichstes tun.
Björn Hellmark gab Whiss den Auftrag, umgehend die anderen
zur Besprechung herbeizuholen.
Damit meinte er in erster Linie Rani Mahay und Danielle de
Barteaulieé, die junge Französin, die über
Hexenkräfte verfügte und nicht älter wurde.
Danielle saß hinter ihrem Haus und stickte an einem weiten
weißen Baumwollrock, in den sie einen riesigen bunten
Schmetterling hineinarbeitete.
Whiss verschwand.
Obwohl unglaubliche Entfernungen zwischen den einzelnen Stellen
lagen, die Whiss zurücklegen mußte, geschah die
Nachrichtenübermittlung in wenigen Minuten. Und wenige Minuten
nur dauerte es auch, bis alle, die er erreichte, auch auf Marlos
eingetroffen waren.
Pepe und Jim wurden aus Gigantopolis zurückgerufen, Richard
Patrick, der befreundete Verleger von »Amazing Tales«, kam
ebenfalls.
Das Kommen stellte für ihn kein Problem dar.
Er verfügte auch über die Fähigkeit, sich mit Hilfe
seiner Gedanken nach Marlos zu versetzen. Jeder, der guten Willens
war und sich einige Zeit hier aufhielt, kam in den Genuß dieser
Fähigkeit. Sie ging von der Insel aus, die Björn Hellmark
als Erbe von den Priestern und Weisen der Insel Xantilon hinterlassen
wurde.
Hellmark informierte den kleinen untersetzten Mann mit dem
sympathischen Lächeln über die Vorfälle in New York
und deren Hintergründe. Patrick hatte bereits durch einen seiner
Mitarbeiter von den Ereignissen in der Wohnung eines gewissen
»John Smith« erfahren. Allen Dingen, denen ein Hauch des
Verbotenen, Unerklärlichen, Übersinnlichen und
Außergewöhnlichen anhaftete, gingen Patrick und seine
für »Amazing« abgestellten Mitarbeiter gründlich
nach. Sie suchten durch ihre Arbeit mit nach Mitteln und Wegen, das
Damoklesschwert, das über den Häuptern der Menschen
schwebte, zum Verschwinden zu bringen.
Er unterstützte Björn wie kein zweiter in seinem Kampf
gegen die Dämonen und Mächte der Finsternis.
Daß nun eine zusätzliche Gefahr durch die Entdeckung
der »Omegas« entstanden war, machte ihre gemeinsame Arbeit
nicht leichter.
Björn fragte Patrick auch nach Drudan und Okk. Beide Begriffe
hatte der Amerikaner noch nie gehört. Genau die gleiche
Erfahrung machte Björn bei den anderen.
Danielle und Rani konnten sich nichts darunter vorstellen, Marga
und Ulrich Koster nicht, ebenso wenig Pepe und Jim.
Jim war ein Guuf, ein Geschöpf mit einem Kugelkopf. Das
heißt, daß sein Schädel rund und kahl wie ein Ball
war, daß er große, weit auseinanderstehende Augen hatte
und einen riesigen Mund,’ der von einem Ohr zum anderen ging.
Statt einer Nase gab es nur zwei winzige, kaum wahrnehmbare
Löcher.
Gerade der große Mund, der nie ganz geschlossen war und der
hornartige Kamm, der von der Mitte seines Schädels bis in den
Nacken hinabwuchs, vermittelten den Eindruck des Unheimlichen und
Dämonischen. In der Tat war Jim das Kind einer Menschenfrau und
eines dämonischen Guufs, die in der Vergangenheit der Erde eine
wichtige Rolle bei der Vernichtung der Menschen spielten und
gewissermaßen die Vorreiter der heutigen »Omegas«
waren.
Jim sah dämonisch aus, aber er konnte keiner Fliege etwas
zuleide tun. Die Menschen hatten ihn verspottet und verfolgt, da
hatte sich Hellmark seiner angenommen und ihm auf Marlos eine neue
Heimat gegeben.
Jim verfügte durch Vererbung über das phänomenale
Wissen seiner Rasse.
Aber auch er hatte von Drudan noch nie etwas gehört.
Auch als Hellmark Drudans Fähigkeiten beschrieb und
ausdrücklich darauf aufmerksam machte, daß dieser
freiwillige oder unfreiwillige Helfer der Dämonengöttin
unter Umständen unter tausend anderen Namen bekannt war, gab es
keine zusätzlichen Informationen.
Björn atmete tief durch.
»Wenn wir so nicht weiterkommen, müssen wir es auf eine
andere Art und Weise versuchen«, sagte
Weitere Kostenlose Bücher