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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ist, hat das
ja wieder bewiesen, wie man ohne falsche Bescheidenheit feststellen
darf.«
    »Unbescheidenheit, Whiss, war noch nie deine
Schwäche«, seufzte Hellmark und streichelte vorsichtig
über den Kopf des ungewöhnlichen kleinen Kerls, der sich
heimisch auf seiner rechten Schulter niederließ. »Dabei
war ich fest davon überzeugt, daß du mit Rani in dem
riesigen Para-Feld im Zwischenreich nach neuen Möglichkeiten und
Wegen suchst, um Rha-Ta-N’my und ihren Schergen das Leben schwer
zu machen.«
    »Rani ist auch da, und er hat einen Begleiter mitgenommen.
Blobb-Blobb… der Kleine soll auch lernen, wie und ob man mit
diesem Riesenvermächtnis zurechtkommt.«
    Blobb-Blobb war der kleinste und frechste Bewohner der
unsichtbaren Insel Marlos. Er war ganze drei Zentimeter groß
und seinem »Vorfahr« Whiss wie aus dem Gesicht
geschnitten…
    Die Unruhe von außerhalb der Wohnung wurde
größer. Die anderen Hausbewohner kamen nach oben.
    Ein Schrei war zu hören.
    »Vor der Tür liegt ein Toter!«
    Dies war der Moment, in dem Björn Hellmark sich zur
Rückkehr nach Marlos entschied.
    Er ließ seinen Doppelkörper entstehen.
    Macabros materialisierte zwischen ihm und Carminia Brado und
faßte sie bei den Händen.
    »Ich habe das Gefühl, Doc«, sagte Hellmark leise
mit ernstem und besorgtem Blick in die Runde, »daß dies
alles erst der Auftakt war. Die eigentlichen Schwierigkeiten fangen
jetzt erst an. Die Suche nach Okk und Drudan, dem
Mysterien-Macher… Sie sind der Schlüssel zur Gefahr durch
die ›Omegas‹… aber über all das, was ansteht,
können wir zusammen mit den anderen offen und in Ruhe auf der
Insel sprechen. Bevor wir aber eine Konferenz starten, Doc, wäre
ich froh, wenn du nach unserer Ankunft auf der Insel Carminias Geist
zurückrufen würdest… Der Gedanke, daß es nicht
die Carminia ist, die ich an der Hand halte, stört mich doch ein
wenig.«
    »Gleich nach der Rückkehr, Björn, werde ich den
Körpertausch einleiten…«
    Dann verschwamm die Umgebung vor ihren Augen.
    Die Wände mit den eleganten Seidentapeten, den kostbaren
Bildern und die alten, wertvollen Möbel aus einer anderen Zeit
des »John Smith« tauchten ein in wolkige Nebelschleier, und
dann löste sich die atomare Struktur von Björn Hellmark,
Whiss und Carminia Brado auf…
     
    *
     
    … um sich am Zielort wieder zusammenzusetzen.
    Gedankenschnell erfolgte der Übergang. Als Björn,
Carminia und Whiss im nächsten Moment unter dem strahlend blauen
Himmel und bei frühlingshaften Temperaturen wieder festen Boden
unter den Füßen spürten, hatten sie die Weltkugel
einmal umrundet.
    Marlos, die unsichtbare Insel, fast kreisrund, zwischen Hawaii und
den Galapagos, lag genau in der berühmtberüchtigten
Clarion-Graben-Zone. Diese Untiefen waren auf sämtlichen
Landkarten der Erde eingetragen, aber einen Hinweis auf Marlos gab es
nicht.
    Nur eine Handvoll eingeweihter Menschen wußte vom Geheimnis
dieser Insel, die ein Bollwerk gegen das Böse darstellte und vor
der die Dämonen und Mächte der Finsternis bisher
kapitulieren mußten.
    Vor dem weißen Sandstrand dehnte sich scheinbar endlos still
und glatt das tintenblaue Meer aus.
    Es gab verträumte Buchten, verschwiegene Palmenhaine, tausend
kleine Verstecke und Unterschlupfe, die Björn Hellmark selbst
nicht mal kannte. Aber dafür waren diese Stellen zumindest Pepe,
Jim, Whiss und Blobb-Blobb um so vertrauter. Pepe, Hellmarks
Adoptivsohn aus den Urwäldern Yucatáns hatte mit seinen
Freunden schon die äußersten Grenzen der Insel erforscht.
Manchmal waren sie tagelang unterwegs, ohne daß sich jemand
Gedanken um sie machen mußte. Hier auf Marlos gab es keine
außergewöhnlichen Gefahren, die sie fürchten
mußten. Angriffe durch Dämonen und fehlgeleitete, wie
Marionetten benutzte Menschen, brauchte hier niemand zu
fürchten. In der Welt draußen sah das schon wieder ganz
anders aus.
    »Okay, Doc. Wir sind da… Hol’ mir Carminia
zurück.«
    Die Angesprochene nickte.
    Björn sah noch, daß auf Carminias Gesicht ein
konzentrierter Ausdruck erschien. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit
nach links. Sein Blick streifte die phantastische Silhouette einer
Stadt, die ebenso einmalig in dieser Welt war wie die Insel
Marlos.
    Unzählige bizarre Türme verschiedener Bauweise, schlank,
spiralförmig gedreht, größtenteils durch
spindeldürre Brücken miteinander verbunden, ragten dort
vorn in den Himmel, schimmerten golden und silbern in der Sonne, die
nie unterging auf

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