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Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher

Titel: Macabros 124: Drudan, der Mysterienmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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war und das Gegenstück zu der Kapuze
zu sein schien, die der weißhaarige Alte über sein Haupt
gestülpt hatte.
    Auch die Frau stand mit ausgestreckten und gespreizten Händen
da, als würden sie beide zur gleichen Zeit die gleiche
Beschwörung durchführen.
    Aus den Handinnenflächen stiegen dünne Nebelschleier,
bewegten sich auf Björn und Rani zu und stiegen gleichzeitig in
die Höhe.
    Die Nebel aus den Händen verflüchtigten sich, und
Björn und Rani fühlten plötzlich eine bleierne
Müdigkeit in den Gliedern.
    Unter Aufbietung aller ihrer Kräfte stemmten sie sich nach
vorn.
    Sie gewannen einige Zentimeter zurück.
    Die Müdigkeit in ihnen und der Wunsch zu schlafen, wurde so
groß, daß sie in die Knie gingen.
    Die Augen fielen ihnen zu, als hätten sie einen Schlaftrunk
genommen.
    Eine Falle!
    Ein teuflisches, dämonisches Wesen war erwacht und schickte
den beiden Menschen den Schlaf und die Träume, mit denen es
bisher jeden besiegt hatte, den es hatte besiegen wollen…
     
    *
     
    Instinktiv versuchte Rani Mahay noch, die Dämonenmaske
überzuziehen. Als er merkte, daß er schon zu
schläfrig war, um die Bewegung noch ausführen zu
können, versuchte er einen Vorstoß mit seinem Willen zu
machen.
    Aber hier versagte sein Vorstoß. Er fand keinen
Anhaltspunkt, an dem er hätte anknüpfen können.
    Björn hörte das Rauschen in seinen Ohren und merkte, wie
er immer tiefer stürzte.
    Al Nafuurs Warnung kam ihm wieder in den Sinn. Drudan war
dämonischen Ursprungs und wollte seine auserwählte Stellung
halten.
    Hellmark ging zu Boden, kroch noch zehn, fünfzehn Zentimeter
weiter nach vorn und kämpfte gegen die tödliche
Schwäche an.
    Das Schwert!
    Wenn die Gestalten vor ihm dämonischer Herkunft waren, dann
genügte die Berührung des Schwertes, das er einst aus den
Händen der Zauberin Daiyana empfangen hatte.
    Hellmark stürzte, streckte instinktiv seinen ganzen
Körper und seine Rechte aus, in der er das »Schwert des
Toten Gottes« hielt.
    Die Waffe rutschte über den glatten Boden nach vorn.
    Die Spitze näherte sich den nackten Füßen der
alterslosen Schönen im Schleiergewand.
    Zwei Millimeter vor den Füßen hörte die Bewegung
auf.
    Dunkle Schleier legten sich vor Björns Augen.
    Er richtete seine ganze Kraft in den rechten Arm, um den noch
fehlenden Abstand zu überwinden.
    Die Spitze rutschte nach vorn – und seitlich gegen den
Fuß der statuenhaften Fremden.
    Nur ganz leicht erfolgte die Berührung.
    Die Spitze hätte bei diesem Druck nicht mal eine Verletzung
herbeiführen können.
    Und doch löste sie das Chaos aus.
    Die Nebelschwaden, die aus den Handinnenflächen der
Verschleierten stiegen, schlugen auf diese selbst zurück, liefen
auf ihren Körper zu und hüllten diesen ein.
    Björn Hellmark merkte, wie im gleichen Augenblick die
bleierne Müdigkeit wieder schwand und er klarer sehen
konnte.
    Der helle Nebel wurde aggressiv.
    Er fraß sich wie Säure in den hauchdünnen
Schleier, der augenblicklich zerfiel und in Staubpartikeln zu Boden
rieselte.
    Das gleiche geschah mit der Haut!
    Mit der kronenförmigen goldenen Kappe fing es an.
    Sie fiel in sich zusammen und rutschte über den Kopf der
Fremden, die noch immer unbeweglich stand, ohne die Hände
einzuziehen, ohne die Augen zu offnen oder den Mund zum Schrei.
    Die Haut wurde grau und unansehnlich. Wie Staub!
    Die Stirn verschwand, Augen, Nase und Mund… alles sackte nach
unten weg, als würde die Gestalt entkleidet, als würde man
einen Sack vom Kopf bis zu den Füßen herunterziehen.
    Die Frau – war kein Mensch!
    Steif und starr stand sie noch immer da, und dort, wo die Haut
zerfallen war, zeigte sich ein netzartiges Gespinst, das darunter
hervorkam.
    Die Frau war eine Statue, eine Maschine aus einem Material, das
nur auf dämonischen Welten gefunden werden konnte.
    Nur solche Materie – ob lebende oder tote – konnte das
Schwert in dieser Form beeinflussen.
    Die Magie aus der Klinge dieser Waffe hatte den
Zersetzungsprozeß eingeleitet, der eskalierte und wie eine
Kettenreaktion ablief.
    »Drudan!« murmelte Björn und erhob sich fast zur
gleichen Zeit wie Rani Mahay, auf den die Schläfrigkeit auch
nicht mehr einwirken konnte. »Drudan… das sind zwei,
Rani… Er und Sie! Sie sind eine Einheit, geschaffen und in
dieser von der Erde aus zugänglichen Dimension
zurückgelassen von Wesen, die wir nicht kennen, die aber
Rha-Ta-N’my sehr nahestehen müssen oder ihr zumindest
ähnlich sind.«
    Der Zerfall betraf die weibliche

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