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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Richard Patrick… Er dürfte Ihnen kein
Unbekannter sein.«
    »Nein, das ist er mir nicht. Ich habe für ›Amazing
Tales‹ auch schon gearbeitet. Die Berichte sind fundiert und
seriös. Richard Patrick hat sich stets bemüht, den
Rätseln und Mysterien dieser Welt große Aufmerksamkeit zu
einzuräumen. Er hat viele Dinge geklärt und über
vieles gesprochen, das vor Jahren noch undenkbar war.«
    »Er ist der Gesprächspartner, den ich brauche,
Silvia… Sie und er… werden verstehen… auch wenn ich
keine Gelegenheit mehr habe, längere Zeit über das zu
sprechen, das mir bekannt geworden ist.«
    »Was Sie andeuten, klingt nicht gut, Senator.«
    »Es ist auch keine gute Botschaft, die ich für Sie habe.
Beeilen Sie sich, Silvia! Sprechen Sie mit Patrick! Rufen Sie ihn zu
sich, meine Zeit ist begrenzt, jede Sekunde ist
kostbar…«
    Silvia Lastrom, die schon viele Kontakte mit Jenseitigen hatte,
wirkte verwirrt.
    Sie schlug ihr privates Telefonbuch auf, in dem sie die Nummern
und Namen der wichtigsten Persönlichkeiten notiert hatte, mit
denen sie oft und regelmäßig zu tun hatte. Dazu
gehörte auch Richard Patrick. So war ihr nicht nur dessen
geschäftliche Rufnummer bekannt, sondern auch die private.
    Hoffentlich war Patrick überhaupt erreichbar.
    Er unternahm oft Reisen, und manchmal hinterließ er auch
seiner Chef-Sekretärin nicht, wohin er sich begab.
    Silvia Lastrom versuchte es zuerst im Büro. Eine andere
Erfahrung zeigte, daß Patrick oft schon früh dort
anzutreffen war.
    Und sie hatte Glück!
    Sie wählte direkt zu ihm durch. Nach dem zweiten
Klingelzeichen wurde abgehoben.
    Silvia Lastrom berichtete, was sich ereignet hatte.
    »Ich komme sofort.« Richard Patrick war ein Mann
schneller Entschlüsse und stellte nur wenige Fragen.
    Silvia Lastrom legte auf und kehrte zu den Armaturen
zurück.
    »Er ist auf dem Weg hierher«, sagte sie in das
Mikrofon.
    »Ich hoffe, daß er es schnell schafft«, die Stimme
des »Jenseitigen« klang schwach und bedrückt, als
leide er große Schmerzen.
    Auch diese Stimmung konnte der im Nebenraum wie in Trance liegende
Roger Capsul auf geistigem Weg mit Hilfe seiner Mitstreiter
übertragen.
    Im stillen triumphierte er, und um seine Mundwinkel spielte ein
satanisches Grinsen.
    Patrick kam…
    Er war einer von Hellmarks engsten Vertrauten.
    Er würde zu einer Zeitbombe werden, die das ganze Gesindel
von Marlos in die Luft sprengte.
    »Ich hoffe, Rha-Ta-N’my, du bist zufrieden«, kam es
wispernd über ihre Lippen. »Ich tue alles für dich,
wie du bereit bist, große Mutter, alles für deine Kinder
zu tun.«
    Obwohl draußen heller Tag war, die Sonne über New York
stand und kein Wölkchen am Himmel aufzog, verdüsterte sich
das Innere des Hotel-Zimmers, als ob die Sonne plötzlich im
Schatten von Gewitterwolken stünde.
    Der zwielichtige Eindruck blieb erhalten.
    Irgendwie schien das Licht im Zimmer Nr. 432 geschluckt zu
werden.
    Ein Schatten war anwesend und verbreitete Düsternis und
Kälte.
    Rha-Ta-N’my war da. Sie wartete auf das Eintreffen Richard
Patricks, dessen Leben von dem Augenblick an, als er sich
entschlossen hatte zu kommen, keinen Cent mehr wert war…
     
    *
     
    Er las Fremdes – und Vertrautes.
    »Kaphoon und Loana…«, sagte er leise, als er vor
dem riesigen Pergament stand, das aussah, als wäre es für
Riesen geschaffen.
    Unter dem brüchigen Papier lagen Skelette und vermoderte
menschliche Schädel. Reste von Menschen, die irgendwann vor
langer Zeit den Versuch unternommen hatten, sich in den Besitz des
Zauber-Pergaments zu bringen und die daran gescheitert waren.
    Sie hatten ihren Mut oder ihren Leichtsinn mit dem Leben
bezahlt.
    Egal, wie immer es jene, die vor ihnen gekommen waren, auch
angestellt hatten: sie mußten scheitern.
    »Keiner hatte je eine Chance«, murmelte Björn
Hellmark und griff unwillkürlich nach Carminia Brados Hand.
    »Sie haben es nicht gewußt«, ergänzte die
Frau an seiner Seite. »Auch wir wußten nichts davon. Erst
jetzt, da wir hier sind, wird es verständlich… für
uns.«
    »Kaphoon und Loana«, setzte Björn noch mal an, den
Text zu lesen. Ein Gefühl von Wehmut, Glück und
Zufriedenheit, aber auch von Schmerz und Trauer erfüllten ihn.
Kaphoon – so nannte man ihn in seinem ersten Leben. Damals…
vor rund zwanzigtausend Jahren auf der Insel Xantilon. Loana war die
Frau, die er liebte. Aber sie konnten nicht zusammenkommen. Ein
grausames Schicksal trennte sie voneinander, und Loana fand den
Tod.
    Kaphoons

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