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Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Macabros 125: Das Zauber-Pergament

Titel: Macabros 125: Das Zauber-Pergament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Tagesbeginn über die wichtigsten Ereignisse und
Sonderberichterstattungen informiert. Oft überflog sie nur die
Schlagzeilen und telefonierte anschließend mit einem
Rechtsanwalt. Oft war es nämlich der Fall, daß Silvia
Lastrom schon Tage oder Wochen vorher ein
außergewöhnliches Ereignis angekündigt hatte, das ihr
von einem Jenseitigen mitgeteilt worden war und genauso eintraf.
    Die Sensationsmeldung von Capsuls grausamer Ermordung, die an
diesem Morgen durch die gesamte Presse und die Rundfunkanstalten
ging, ließ sie außerordentlich unruhig und zunehmend
nervös werden.
    Roger Capsul gehörte zu ihrem Beratungs-Stamm!
    Erst vor knapp drei Wochen hatte Capsul telefonisch ihren Rat in
Anspruch genommen.
    Die große, elegant wirkende Frau, die den größten
Teil des Tages im seidenen Morgenmantel verbrachte, hatte durch eine
Botschaft aus dem Jenseits erfahren, daß Capsul Gefahr drohe.
Der Jenseitige hatte sich jedoch nicht zu erkennen gegeben.
    Silvia Lastrom ermahnte Capsul daraufhin für die nächste
Zeit zu äußerster Vorsicht.
    Dies war die Ausgangsposition, auf die der »echte« Roger
Capsul, der sich im Zimmer nebenan aufhielt, seinen weiteren Plan
aufbaute.
    Er legte sich auf die breite französische liege, schloß
die Augen und entspannte sich.
    Er war nicht allein mit seinen Gedanken.
    Die ihm gleich waren, die wie er eine »Omega-Seele«
hatten, die es zu beschützen und zu erhalten galt, waren bei
ihm. Das Kollektiv der »Omegas« in der Station, in der er
sich einige Stunden aufgehalten hatte, unterstützte ihn.
Gebündelte geistige Kraft formierte sich und wirkte sich
aus… auf die Geräte im Nebenzimmer.
    Die Zeiger auf den Skalen der Meßinstrumente schlugen
stärker aus; aus den Lautsprechern drangen wispernde
Stimmen.
    Silvia Lastrom, die an dem kleinen Tisch im Erker des Nebenzimmer
saß, wurde sofort darauf aufmerksam.
    Sie eilte in den Raum, dessen eine Wand aussah wie das Cockpit
eines Düsen-Jets.
    Kassetten-Recorder und Tonbandgeräte standen in Reih und
Glied nebeneinander. Mehrere Rundfunkempfänger und eine
außergewöhnlich empfindliche, hochkarätige
Verstärkeranlage vervollständigten die Anlage.
Eigenentwicklungen – stärkere Mikrofone und
hochempfindliche Meßgeräte – gehörten ebenfalls
zu der Ausstattung, die ihresgleichen auf der Welt suchte.
    Es gab sie in der Tat auch nur ein einziges Mal.
    Viel davon wäre selbst einem Rundfunk-Fachmann schleierhaft
und unverständlich gewesen.
    Das war nicht verwunderlich.
    Zahlreiche Tips für den besseren Ausbau der Anlage waren
direkt aus dem Jenseits gekommen und in dieser Form auch den Personen
nicht vertraut, die Tag für Tag mit dieser Materie zu tun
hatten.
    »Si…«, wisperte die Stimme aufs dem Lautsprecher,
und die automatisch sich einschaltenden Bänder zeichneten jede
Silbe auf. »Silvia…« Jetzt war ihr Name ganz deutlich
zu hören. »Können Sie… mich verstehen?«
    Die Worte waren nur noch von leisem, atmosphärischem Rauschen
untermalt.
    Die große Frau mit dem hochgesteckten Haar, das ihr
feingeschnittenes Porzellangesicht noch besser zur Wirkung brachte,
zuckte zusammen.
    »Capsul!« entfuhr es ihr. »Senator
Capsul!«
    »Ja«, bestätigte die Stimme aus dem Lautsprecher.
»Sie haben mich… sofort erkannt…«
    »Eine Stimme, die ich in meinem Leben gehört habe,
vergesse ich nie«, flüsterte die Skandinavierin.
    »Ich bin tot, Silvia… man hat mich
ermordet…«
    »Ich habe davon gelesen«, bestätigte die Frau und
zog sich einen bequemen Sessel heran und starrte auf die Skalen und
Anzeigen, die unablässig ausschlugen. Die Stärke der
Verbindung zum Jenseits war beachtlich.
    »Ich melde mich, weil ich eine Botschaft für Sie habe,
Silvia.«
    »Sie kennen Ihren Mörder, Senator. Sie wollen mir seinen
Namen nennen.«
    »Ja. Aber nicht nur das allein. Ich will, daß die Welt
aufhorchen soll. Was ich mitzuteilen habe, sollen alle erfahren…
es ist sensationell und – bedrohlich.«
    »Was ist es, Senator?«
    »Eine Macht… vernichtet Leben, aber niemand weiß
es…«
    »Sie sind dieser Macht zum Opfer gefallen?« Silvia
Lastroms Stimme war wie ein Hauch.
    »Ja.«
    »Sind es Außerirdische, die sich hier eingenistet haben
und die keiner erkennt?«
    »Ich werde darüber sprechen… unter einer Bedingung,
Silvia.«
    »Und die wäre?«
    »Holen Sie jemand zu sich. Ich möchte, daß er
dabei ist.«
    »Wer soll das sein, Senator?«
    »Ein Mann, der eine bekannte Zeitschrift herausbringt. Der
Verleger –

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