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Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron

Titel: Macabros Neu 01 - Der Leichenorden von Itaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wirell vom ersten Augenblick an fasziniert gewesen, als er den Zeitungsbericht über den Maler und seine Bilder gelesen hatte. Das grobkörnige Schwarz-Weiß-Foto, das eines von Borniers Bildern zeigte, hatte es ihm angetan. Ein Schloss war darauf zu sehen, mit schlanken Türmen, die bis in den Himmel aufzuragen schienen.
    Alexander Wirell hatte dieses Schloss nie zuvor gesehen, und doch hatte er das Gefühl, dass er es kannte. Gut kannte sogar. Dass es einmal eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt hatte – oder noch spielen würde. Er wusste diese Empfindung selbst nicht zu benennen.
    Es zog ihn einfach an.
    »Am besten hältst du endlich den Mund«, sagte Alex hart. »Ich gehe weiter. Wenn du zurücklaufen willst, bitte, ich halte dich nicht.«
    »Dann gib mir den Autoschlüssel.«
    »Den brauche ich selbst noch.« Alexander marschierte weiter und bemerkte zufrieden, dass Emily ihm folgte.
    Ohne ein weiteres Wort erreichten sie eine halbe Stunde später das große Eingangsportal ins Schloss des Malers.
    Alex packte den schweren Türklopfer-Ring und ließ ihn gegen die gusseiserne Halterung schlagen. Das hämmernde Geräusch war so laut, dass es sicherlich bis in den letzten Winkel des großen Schlosses zu hören war.
    Eine Zeitlang tat sich nichts, doch dann ertönten schwere Schritte, die sich im Inneren des Schlosses zweifellos dem Eingangsportal näherten. Wenig später schwang es knarrend zur Seite. Ein schätzungsweise sechzigjähriger Mann starrte die beiden Besucher aus kleinen Augen an. Die Nase hing fast bis an die Oberlippe. Wirell kannte das Gesicht des Mannes aus der Zeitung. Es handelte sich um den Maler Michael Bornier.
    Borniers abweisender Blick fing sich an Emily. »Was wollen Sie?«
    »Dürfen wir …«, hob sie an, wurde aber sofort von Bornier unterbrochen.
    »Verschwinden Sie!«
    Emily stemmte die Hände in die Hüften und warf einen hilflosen Blick auf Alex. »Das ist ja wohl die Höhe …«
    Der Alte wollte bereits die Tür schließen, da trat Alexander Wirell einen Schritt vor. Als der Blick des Alten Wirells Gesicht streifte, leuchteten seine Augen plötzlich auf. Er wirkte auf einmal überhaupt nicht mehr abweisend, sondern lächelte freundlich.
    »Sie müssen Alexander Wirell sein …«
    Wirell, der gerade zu einer Schimpftirade hatte ansetzen wollen, zog die Stirn in Falten. Woher kannte Bornier seinen Namen?
    »Ja«, sagte er verdattert. »Ja, ich bin Alexander Wirell.«
    »Bitte kommen Sie herein!«
    Alexander und Emily wechselten einen Blick. Dieser Mann ist eindeutig verrückt, schoss es Wirell durch den Kopf.
    Dennoch folgte er der Aufforderung. Nur deswegen war er schließlich gekommen – um einen Blick auf das Werk des Malers zu werfen.
    Dass im selben Augenblick ein Schatten im rechten Ohr Borniers verschwand, nahm er nicht wahr.

1. Kapitel
    »Al Nafuur?«, fragte Björn Hellmark ins Nichts hinein.
    Doch sein Geistführer, jener geheimnisvolle Priester der Weißen Magie aus Xantilon, meldete sich auch weiterhin nicht.
    Schweigen ist auch eine Antwort, ging es Björn durch den Kopf. Wenn die Dämonen wieder aktiv wären, würde Al Nafuur sich bestimmt dazu äußern.
    Al Nafuur war einst ein Weißer Priester auf Xantilon gewesen, der seit dem Untergang des Kontinents in einem mysteriösen Zwischenreich existierte und immer wieder telepathisch Kontakt zu Björn Hellmark aufnahm, ihm Weisung oder auch einen Auftrag gab.
    Björn hatte gehofft, von ihm Aufklärung zu bekommen, wie es möglich war, dass auf einmal der Tod nach Marlos gekommen war – wenn auch in einer zugegeben sehr seltsamen Form. Dennoch blieb es eine Tatsache: Bislang waren die Pflanzen auf Marlos niemals verwelkt, weil sich der Schutzbann der Weißen Priester auf jedes Leben und sogar tote Materie erstreckte.
    Björn hörte Schritte nahen und wandte sich um.
    Carminia kam auf ihn zu, schön wie eh und je, wenn nicht noch schöner als sonst mit den nassen Haar, das um Kopf und Schultern klebte, und dem glutvollen Blick ihrer Augen. »Du siehst ja aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    »Kommt ungefähr hin.« Björn wies kommentarlos auf die verdorrten Blumen. Noch während er hinsah, verlor eine bis dahin wunderschön rot leuchtende Blüte ihre Farbe und ließ traurig die Blätter hängen.
    »Das gibt’s doch nicht«, rief Carminia.
    »Genau das habe ich auch gesagt.«
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung«, musste Björn zugeben. »Aber ignorieren können wir es nicht. Geh und sag es den

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