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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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hatten.
    Siehst du das blaue Leuchten im Nebel?, fragte Björn telepathisch. Lass dir nichts anmerken … ich bin auf die Wesen schon getroffen, die es ausstrahlen.
    Eine Woge von Überraschung, Fassungslosigkeit, Begeisterung und Entsetzen strömte auf ihn ein. Die Emotionen überschlugen sich. Du … du hattest sie schon einmal erwähnt … die Leuchtenden … Glaubst du – dass sich tatsächlich einer von ihnen im Nebel verbirgt?
    In den Worten klang eine derartige Ehrfurcht auf, dass Björn erstaunte. Die Spinnenartigen waren ihm eher naiv vorgekommen als erhaben und ehrfurchtgebietend. Andererseits wusste er nichts über die Hintergründe dieses Volkes, das auf Itaron lebte. Du kennst sie?
    Im Schrein des vergangenen Lichts ehrt sie ganz Ita-Sergaron …
    Ein Schrein? Handelt es sich um ein Heiligtum?
    Nicht einmal das Seuchengezücht wagt sich bis dorthin vor. In der Tat ist der Schrein heilig – nichts kommt ihm gleich! Wir ehren das Licht, das einst von ihm ausging und den Dschungel erst zum Erblühen brachte.
    Wieder einmal wurde Björn vor Augen geführt, dass in Itaron alles und jedes miteinander verwoben war, auch über die Grenzen der einzelnen Länder hinweg. Ob auch das mit dem speziellen Augenblick zusammenhing? Entwickelten sich die Dinge in dieser Welt aufeinander zu, weil sie sich nicht weiterentwickeln konnten?
    Dann ertönte ein Scharren und rasches Trippeln. Björn wusste, was es bedeutete, auch ohne sich umzudrehen. Das leuchtende Spinnenwesen verließ den Nebel und kam auf sie zu …
    Auf der Erde, in der philippinischen Hauptstadt Manila, trieb die typisch asiatische Gleichgültigkeit eines Ticketverkäufers Rani Mahay, den Koloss von Bhutan, zur Weißglut.
    »Verstehen Sie das denn nicht?«, schnauzte Rani den Philippino an, der gelangweilt in seinem Verschlag aus Holzlatten und billigem Plastik saß. Es stank mörderisch nach Fisch und allerlei verwesenden Abfällen – man konnte nicht gerade behaupten, dass die Santa Johanna, die Fähre, auf der Rani und Danielle dem Dämonenkult-Anführer Anthony Wilson auf die Insel Sibuyan folgen wollten, ein Kreuzfahrtschiff der gehobenen Luxusklasse war.
    Das Schiff wirkte wie ein Koloss, wenn man wie Rani wenige Meter entfernt auf dem Boden des wohl schäbigsten Ecks des Hafens von Manila stand – ein Koloss, der dringend einer Überholung bedurfte. Die Farben waren verblasst oder abgesplittert, Rostflecken breiteten sich aus, und die Bullaugen waren so schmierig-verdreckt, dass durch sie keine nennenswerte Menge an Licht ins Innere fallen konnte.
    »Ich verstehe sehr wohl«, erwiderte der dürre Mann mit seinem harten Akzent. Das Englisch klang fast, als würde es von einer Maschine gesprochen. »Aber das Schiff legt ab – sehen Sie doch.«
    »Wir müssen nach Sibuyan!«
    »Nehmen Sie die Fähre in einer Woche …«
    Der Vorschlag erschien Rani wie eine Ungeheuerlichkeit. Er war eben europäische Maßstäbe gewohnt. Wer dort einen Zug verpasste und eine Stunde später reisen musste, ärgerte sich schon maßlos – aber was war eine Stunde im Vergleich zu einer Woche?
    Der Philippino zeigte ein breites Lächeln und strahlte über das ganze Gesicht. »Oder Sie haben Geld genug und lassen sich von einem Privatflugzeug zur Insel bringen. Dann sind Sie in einer Stunde dort … oder zwei. Schneller als die Fähre. Ich kann Ihnen eine Maschine vermitteln.«
    »Wir bevorzugen die Fähre.« Danielle legte einen Geldschein vor dem Dürren ab, der ausgereicht hätte, zehn Tickets zu kaufen. »Den Rest können Sie behalten oder an Ihre Familie schicken.«
    Schnell wie ein Wiesel schob der Mann ihnen zwei Tickets zu, und auch sein gieriger Gesichtsausdruck erinnerte an den eines solchen Nagetiers. »Wie Sie auf die Fähre kommen, ist allerdings Ihr Problem. Die Luken sind dicht, die Santa Johanna legt gerade ab.«
    Danielle packte Rani wortlos und zog ihn mit sich. »Ich habe etwas entdeckt, das uns hilfreich sein dürfte.« Sie deutete auf einen Jungen, der kaum älter als zwölf sein konnte und ein dickes Halteseil löste. »Ich wette, er fährt ebenfalls mit und muss noch an Bord.«
    Die beiden rannten zu dem Jungen.
    Der schaute sie mit großen Augen an und rief etwas, von dem Rani kein Wort verstand – wahrscheinlich sprach er Tagalog, vermutete der Inder, die auf den Philippinen meistverbreitete Sprache. Rani fragte auf Englisch, ob der Junge noch an Bord gehe, woraufhin dieser nur grinste, mit den Schultern zuckte und einen weiteren Wortschall

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