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Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos

Titel: Macabros Neu 02 - Athkrala - Seuchengezuecht des Molochos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Dschungelland einzudringen. Ob es etwas brachte, sich mit dem Schwert des Toten Gottes und brachialer Gewalt einen Weg durch den schleimigen See zu bahnen?
    Kaum hatte er diesen Gedanken gefasst, verwarf er ihn wieder. Die Reaktion des Gezüchts war zu heftig gewesen – es konnte wahrscheinlich eine ganze Heerschar von beeinflussten Tieren und Dschungelmonstren auf ihn loslassen, ganz zu schweigen davon, dass es die Erde beben und aufreißen lassen konnte, wenn es sie in so weitem Umfeld bedeckte. Wahrscheinlich vermochte es ungeheuren Druck auszuüben, der sich auf solch katastrophale Weise entlud.
    Aber welche andere Möglichkeit bestand? Welchen Weg konnte er gehen?
    Er war nicht bereit zu kapitulieren. Nicht nur, dass er Anna befreien musste, er durfte auch seine Mission nicht außer Acht lassen, die ihn nach Itaron geführt hatte. Doch offensichtlich hatte Molochos vorgesorgt und ihm das Seuchengezücht vorsorglich in den Weg geschickt …
    Nach allem, was er erfahren hatte, hielt Björn es für möglich, dass er selbst die »Apokalypse« ausgelöst hatte, von der das Baumwesen gesprochen hatte. Dadurch, dass er begonnen hatte, den Augenblick aufzusprengen, in dem Itaron gefangen lag, hatte er das Seuchengezücht auf den Plan gerufen, das Molochos als eine Art Zeitbombe hinterlassen hatte, für genau den Fall, der jetzt eingetreten war – nämlich dass jemand versuchte, seinen und Rha-Ta-N’mys hinterhältigen Plan zu vereiteln.
    So zumindest waren die Hinweise auf die alten Sagen des Torrax, die Mythen aus deren Vergangenheit, möglicherweise zu interpretieren. Oder überschätzte Björn den Erfolg, den er bislang errungen hatte? War es schlicht Zufall, dass sich sein Weg durch Itaron und das Auftauchen des Seuchengezüchts überkreuzten?
    Versuche es, drang der Gedanke seines Begleiters zu ihm vor. Ich … frei, um … haben.
    Björn schaute verwirrt auf. »Was ist mit dir? Ich kann dich kaum noch verstehen. Heißt das etwas, dass das Seuchengezücht dich vereinnahmt und dich von mir abtrennt?« Kaltes Entsetzen durchfuhr ihn bei dieser Vorstellung. Er überschüttete sich selbst mit Vorwürfen – hätte er nicht schon längst handeln müssen? Egal, ob der Torrax Hilfe abgelehnt hatte … Björn hätte einen Versuch mit dem Schwert des Toten Gottes starten müssen!
    Er empfing keine Antwort des Hundertsten. Seine Rechte krallte sich um den Griff des Schwertes.
    Was sollte er tun?
    Im nächsten Moment kullerte eine der Früchte vor seine Füße.
    Hellmark atmete erleichtert aus. Wie hatte er nur so töricht sein können? Schließlich hatte der Torrax ihn bereits darauf hingewiesen, dass die Wirkung der Frucht nur eine gewisse Zeitlang anhielt und früher oder später keine telepathische Verständigung mehr möglich sein würde, ohne dass Björn erneut von den Früchten aß.
    Rasch holte er das Versäumte nach und gelangte sofort wieder in Verbindung zu dem Baumgeschöpf.
    Versuche es … Nimm dein Schwert und töte das Seuchengezücht, das wie eine üble Geschwulst auf mir sitzt … Ich glaube, dass du es kannst!
    Björn zögerte keine Sekunde länger.
    Der Torrax wandte ihm erstmals jene infizierte Stelle zu, die er bislang vor ihm verborgen hatte, als würde er sich dafür schämen.
    Es breitet sich aus … In jeder Minute gewinnt es einen Zentimeter mehr Fläche … Stopp es, Björn Hellmark! Ich vertraue dir nun vollständig, vertraue auch auf die Macht deiner ungewöhnlichen Waffe.
    Einer der dicken Zentraläste, der direkt vom Stamm abzweigte, war von einer dünnen Schicht überwuchert, die wie eine Krankheit wirkte, wie ein Pilz, der einen irdischen Baum befallen hatte. An einer Stelle war das Seuchengezücht dicker ausgeprägt; dieser Strang pulsierte schwach und leuchtete in einem fahlen Gelb.
    Genau dort setzte Björn an. Vorsichtig, um die Haut – oder Rinde – des Torrax nicht zu verletzen, schabte er Ath’krala mit dem Schwert des Toten Gottes ab.
    Das Ergebnis dieser unscheinbaren Aktion war verblüffend.
    Nicht nur, dass der Schleim blitzartig vertrocknete und als Staub vom Ast rieselte – damit hatte Björn gerechnet. Der Tarrox brüllte in seinen Gedanken vor Schmerz. Die Oberfläche des Astes riss auf, eine goldgelbe, harzähnliche Flüssigkeit quoll wie Blut daraus hervor.
    Ein Zittern durchlief die gewaltige Gestalt bis zur Spitze der Krone. Der Hundertste schüttelte sich, Äste knackten, als würden sie brechen. Blätter rieselten herab.
    Und dann …
    … riss der Hauptstamm

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