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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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Zeigefinger. »Oh, schau nur, ich bin ein Jedi. Ich weiß Dinge, die zu gefährlich sind für gewöhnliche Sterbliche*. Vorsicht! Wenn du nicht zurückweichst, könnte ich dir etwas sagen, das normale Lebewesen nicht erfahren sollten!« Im Rückblick erscheint es mir, man kann Nick Rostu als Prüfung meiner moralischen Überzeugungen ansehen. Ein Jedi könnte leicht der dunklen Seite verfallen, aus dem einfachen Verlangen heraus, ihn ordentlich zu verprügeln. Zu diesem Zeitpunkt gelang es mir, mich zu beherrschen und sogar einen zivilen Tonfall anzuschlagen, während Nick mir enthüllte, dass er alles über das Dschungelmassaker und den Datenträger wusste. Das war nicht leicht. Er erzählte mir nicht nur, er sei da gewesen - genau an dem Ort, den Yoda und ich in Palpatines Büro gesehen hatten; und er sei dabei gewesen, als Depa und Kar Vastor sich den ganzen Plan ausgedacht hatten. Er hat geholfen, die ganze Sache zu inszenieren, und später war es Nick selbst, der dem Geheimdienst der Republik den Tipp gegeben hatte. Noch jetzt, Stunden später, kann ich kaum in Worte fassen, wie ich mich gefühlt habe. Desorientiert, gewiss: beinahe benommen. Ungläubig. Betrogen.
    Ich hatte diese Bilder ertragen wie eine Wunde. Sie haben in meinem Kopf geschwärt, so entzündet und schmerzhaft, dass ich sie auf ein Kissen aus Verdrängung betten musste. Schmerz wie dieser macht eine Wunde wertvoll; wenn bei der leisesten Berührung Todesangst aufkommt, muss man die Wunde so schützen, so absondern, dass sie zu einem Objekt der Verehrung wird. Heilig. Aber Nick erzählte die Geschichte so, als handele es sich um einen dummen Scherz. Hmm. Jetzt fällt mir ein weiteres Wort dafür ein, was ich fühlte. Was ich fühle. Zorn.
    Auch das macht die Meditation schwierig. Und riskant. Außerdem ist Nick vor einigen Stunden mit Galthra aufgebrochen. Vielleicht werde ich vor seiner Rückkehr - falls er zurückkehrt - in meinem Kopf einen Ort gefunden haben, wo ich die Dinge verstauen kann, die er mir mitgeteilt hat, wo sie meinem Herzen nicht länger Gewalt einflüstern. Das gesamte Massaker war inszeniert.
    Nicht vorgetäuscht. Die Leichen waren real. Der Tod war real.
    Aber es war eine Inszenierung. Es war ein dummer Scherz. An
    meine Adresse.
    Depa wollte mich herlocken.
    Darum ging es. Von Anfang an.
    Dieser Datenwafer war kein Geständnis. Er war ein Köder. Sie wollte mich von Coruscant nach Haruun Kal in diesen Albtraum von einem Dschungel holen.
    Bei vielen der Leichen hat es sich tatsächlich um Dschungelprospektoren gehandelt, hat Nick mir erzählt. Dschups bilden, wenn sie nicht gerade den Dschungel ausbeuten, irreguläre Truppen der Balawai-Miliz. Sie sind wesentlich gefährlicher als die Geschützschiffe und Satelliten und alle DOKAWs und Droiden-Sternjäger und Armeen der Separatisten zusammen. Denn sie kennen den Dschungel. Sie leben hier. Sie benutzen ihn. Sie sind skrupelloser als die HBF. Die anderen Leichen in dieser Inszenierung. waren gefangene Korunnai. Die von den Dschups erwischt wurden. Gefangen genommen und gefoltert und auf eine Weise misshandelt, die meine Fähigkeit, es in Worte zu fassen, übersteigt; als die HBF auftauchte, exekutierten die Balawai zuerst die wenigen Gefangenen, die noch am Leben waren. Nick sagt, keiner von ihnen sei davongekommen. Keiner der Gefangenen. Und keiner der Dschups. Die Kinder. Die Kinder waren Korunnai.
    Dieser Kar Vastor - was für eine Art Mann muss er sein? Nick erzählte mir, Kar Vastor habe diesen Datenwafer der toten Frau mit Messingkraut-Dornen in den Mund gesteckt. Kar Vastor habe die HBF überredet, die Leichen im Dschungel liegen zu lassen. Damit die Szene so grausam wirkt, dass ich ganz bestimmt herkomme, um eine Untersuchung vorzunehmen. Die toten Kinder zurückzulassen - ihre eigenen toten Kinder -, sie den Jacunas und den Schraubmaden und den schwarzen, stinkenden Aasfliegen zu überlassen, die sich so voll Blut saugen, dass sie anschließend taumelnd über das verwesende Fleisch krabbeln. Schluss. Ich muss Schluss machen. Schluss mit dem Gerede darüber. Schluss mit dem Nachdenken. Ich kann nicht - dies ist nicht. Auf nichts in der Welt kann man vertrauen. Was man sieht, hat nichts mit dem zu tun, was tatsächlich vorhanden ist. Ich bin offensichtlich nicht in der Lage, irgendetwas davon zu begreifen. Immerhin lerne ich. Mit dem Lernen verändere ich mich. Je mehr ich mich verändere, desto mehr verstehe ich. Das beängstigt mich. Ich schaudere bei dem Gedanken

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