Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
Vom Netzwerk:
Augenblick ist es meine einzige Aufgabe. Und so sitze ich an der zerstörten Tür und schaue hinaus in die unendliche Nacht. Der Thunderbolt ruht auf seinem zweibeinigen Ständer in der Tür, die Mündung ist gen Himmel gerichtet. Chalk pflegt ihre geliebte Waffe gut; sie bestand darauf, sie noch einmal zu reinigen, ehe ich ihr die Injektion setzen durfte. In gewissen Intervallen schieße ich probeweise, und der Thunderbolt funktioniert einwandfrei. Obwohl ich zu lernen versuche, den metallfressenden Pilz in der Macht zu spüren, wie es die Korunnai tun, verlasse ich mich lieber auf praktische Experimente.
    Im Moment gibt es wenig für mich zu tun. Ich vertreibe mir die Zeit, indem ich dies aufnehme - und indem ich über meinen Streit mit Nick nachdenke.
    Unterwegs sagte Nick zu mir, Zivilisten seien ein Mythos. Er meinte damit, hier draußen gebe es keine Zivilisten: Sich im Dschungel aufzuhalten bedeutet, sich im Krieg zu befinden. Die Balawai-Regierung hegt und pflegt den Mythos von unschuldigen Dschungelprospektoren, die von wilden Korun-Partisanen massakriert werden. Das, sagt Nick, ist reine Propaganda. Hier in den Ruinen dieses Balawai-Außenpostens empfinde ich diesen Gedanken als eigenartig tröstlich - aber früher am Abend habe ich diese Betrachtungsweise instinktiv zurückgewiesen. Sie erschien mir wie bloßes Vernunftdenken.
    Wie eine Entschuldigung. Eine Beruhigung des schlechten Gewissens angesichts begangener Gräueltaten. Auf dem Marsch über den Dampfkriecherweg, der uns hierher führte, haben Nick und ich die Sache ausgiebig diskutiert. Laut Nick bleiben Zivilisten in den Städten; die einzigen richtigen Zivilisten auf Haruun Kal sind die Kellner und Pförtner, die Ladenbesitzer und Taxikarren-Zieher. Er meint, es gebe einen Grund, weshalb Dschungelprospektoren solch schwere Waffen besitzen, und dieser Grund gehe über die Existenz von Akk-Hunden und Dschungelkatzen hinaus. Balawai betreten den Dschungel gar nicht erst, wenn sie nicht bereit, willig und fähig sind, Korunnai zu töten. Niemand auf beiden Seiten wartet auf den Angriff der anderen. Wenn du im Dschungel nicht zuerst angreifst, bist du nur ein Beutetier. Dann habe ich ihn nach den toten Kindern gefragt. Zum ersten Mal habe ich Nick wütend gesehen. Er fuhr zu mir herum, als wolle er mich verprügeln. »Welche Kinder?«, erwiderte er. »Wie alt muss man sein, um den Abzug zu drücken? Kinder geben großartige Soldaten ab. Sie wissen gar nicht, was Angst ist.« Es ist falsch, gegen Kinder Krieg zu führen - oder mit ihnen -, und das habe ich ihm gesagt. Gleichgültig, aus welchem Grund. Sie sind nicht alt genug, um die Auswirkungen ihrer Handlungen zu verstehen. In überraschend heftigen Worten gab er zurück, das solle ich den Balawai erzählen. »Was ist mit unseren Kindern?« Er zitterte, weil er seine Wut kaum noch im Zaum halten konnte. »Die Dschups können ihre Kinder zu Hause in der Stadt lassen. Wo lassen wir unsere? Ihr habt Pelek Baw gesehen. Ihr wisst, wie es einem Korun-Kind auf diesen Straßen ergeht - ich weiß es sogar ganz genau. Ich war eines von ihnen. Lieber lasse ich mich hier draußen erschießen als so. vegetieren zu müssen. Also, wie machst du den Schützen in ihren Schiffen klar, dass die Korunnai, denen sie fröhlich Arme und Beine abschießen, nur Kinder sind?« »Rechtfertigt das, was mit den Balawai-Kindern passiert? Jenen, die nicht in der Stadt bleiben?«, fragte ich ihn. »Die Korunnai feuern nicht aufs Geratewohl aus einem Geschützschiff. Wie lautet die Entschuldigung dafür?« »Wir brauchen keine Entschuldigung«, sagte er. »Wir ermorden keine Kinder. Wir sind die Guten.« »Die Guten«, wiederholte ich. Mir gelang es nicht, die Verbitterung aus meiner Stimme fern zu halten: Die holographischen Bilder, die Yoda und mir in Palpatines Büro gezeigt wurden, habe ich stets im Hinterkopf. »Ich habe gesehen, was übrig bleibt, wenn ihr Guten mit einem Außenposten der Dschungelprospektoren fertig seid«, erklärte ich ihm. »Deswegen bin ich hier.«
    »Sicherlich. Ha. Darf ich Euch etwas anvertrauen, ja?« Wechselhaft wie ein Sommersturm. Nicks Zorn war von einem Augenblick zum anderen verraucht. Er schaute mich mit amüsiertem Mitleid an. »Darauf, dass Ihr das zur Sprache bringt, warte ich schon seit Tagen.« »Wie bitte?«
    »Ihr Jedi und Eure Geheimnisse und all diese Graserscheiße. Ihr glaubt, alle anderen könnten ihre Chipkarten nicht vor der Brust halten?« Dazu verdrehte er die Augen und hob den

Weitere Kostenlose Bücher