Mace Windu und die Armee der Klone
Gefahren lauerten wie im Dschungel selbst. Warum sollte pelekotan mir etwas zeigen? Ich habe keine Ängste.
»Und keine Sehnsüchte?«
Aber der lor pelek hatte sich bereits abgewandt, führte den Graser davon und ließ nicht erkennen, ob er die letzte Frage gehört hatte.
Aus dem persönlichen Tagebuch von Mace Windu
Kar Vastor führte meinen Graser zu Fuß; selbst im dichtesten, wildesten Urwald fand er stets einen Pfad, sodass wir in gutem Tempo vorankamen. Nach einer Weile begann ich zu glauben -und tue es noch immer -, dass seine Fähigkeit, sich durch den Dschungel zu bewegen, nur halb auf besonderer Wahrnehmung beruhte; die andere Hälfte war schiere Kraft. Er konnte nicht nur einen Pfad spüren, wo keiner zu sehen war, er konnte anscheinend auch einen Pfad bahnen, wo keiner existiert hatte. Oder vielleicht ist bahnen das falsche Wort. Ich sah diese Kraft nie in Aktion; ich sah nie, wie sich Bäume bewegten oder verknotete Schlingpflanzen lösten. Stattdessen spürte ich einen andauernden Strom in der Macht: einen sich wiederholenden Zyklus wie den Atem eines riesigen Wesens, das allein in der Dunkelheit ist. Kraft floss in ihn hinein und wieder aus ihm heraus. Mir kam es vor, als würden wir mühelos durch den Dschungel getragen, wie Blutkörperchen in den Adern der Macht. Als wären wir der Traum des pelekotan. Bei diesem Ritt von der Nachhut der Guerillas bis zur Kolonnenspitze bekam ich die legendäre HochlandBefreiungsfront zum ersten Mal zu sehen. Die HBF: Terror im Dschungel. Tödlicher Feind der Miliz. Gnadenlose, unaufhaltsame Krieger, die die Konföderation Unabhängiger Systeme von diesem Planeten vertrieben hatten. Die meisten waren kaum mehr lebendig. Sie bildeten eine Kolonne marschierender Verwundeter, die einander durch den Dschungel folgten, anhand von Blutspuren und dem Geruch von Entzündungen. Später, während der Tage dieses Höllenmarsches, sollte ich erfahren, dass diese letzte Operation aus einer Reihe von Überfällen auf Außenposten der Dschungelprospektoren bestanden hatte, die nicht unbedingt dem Ziel dienten, Balawai zu töten, sondern dem, Medipacks, Vorräte, Kleidung, Waffen, Munition zu erbeuten - Ausrüstung also, die unsere Republik ihnen nicht liefern kann oder will. Sie waren unterwegs zu ihrer Basis in den Bergen, wo sich fast alle verbliebenen Korunnai versammelt hatten: all ihre Ältesten und ihre Invaliden, ihre Kinder und die Reste ihrer Herden. Ein Leben in einem eng begrenzten, bevölkerten Raum war für die Korunnai unnatürlich. Ihnen fehlte die Erfahrung mit solchen Bedingungen, und das forderte bald seinen Tribut. In der zivilisierten Galaxis unbekannte Krankheiten dezimierten die Bevölkerung: In den Monaten seit Depas Ankunft hatten Ruhr und Lungenentzündung mehr Opfer unter den Korunnai gefordert als die Geschützschiffe der Miliz. Diese Geschützschiffe kreisten wie Geier über dem Dschungel. Zwischen den Bäumen hörte man ständig das Summen der schweren Repulsortriebwerke und Turbostrahltriebwerke. Das Summen steigerte sich zum Dröhnen und wurde wieder zum insektenhaften Brummen; manchmal tauchten sie in Schwärmen auf und manchmal einzeln. Dann und wann schössen Flammen von oben in den Dschungel und erzeugten ein grelles Licht unter dem Baldachin, das schwarze Schatten im Grün warf. Ich glaube, die Schützen erwarteten nicht, tatsächlich jemanden zu treffen. Sie hetzten uns fortwährend, schössen oft auf gut Glück durch das Dschungeldach oder kreisten oben und setzen mit ihren Sunfire-Flammenwerfern große Flächen in Brand. Das Feuer zu erwidern hätte bedeutet, den Schützen unsere Position zu verraten, und daher konnten wir nur im Schutz des Dschungeldaches fliehen und hoffen, nicht gesehen zu werden.
Den Guerillas schien das kaum mehr aufzufallen. Sie schleppten sich dahin - diejenigen, die gehen konnten - und hielten die Köpfe gesenkt, als erwarteten sie, früher oder später von einem dieser Flammenteppiche erwischt zu werden. Sie äußerten nicht ein Wort der Klage, und fast alle konnten Kraft aus der Macht ziehen - von pelekotan —, um sich auf den Füßen zu halten. Diejenigen, die nicht mehr gehen konnten, wurden wie Gepäck auf die Graser gebunden. Die meisten Tiere trugen inzwischen nur Verwundete; die Vorräte und Ausrüstung, die man von den Balawai erbeutet hatte, wurde auf einfachen, doch stabilen Tragen befördert, die die Graser hinter sich herzogen.
Auf diesem Marsch musste die HBF auch unter einer neuen Taktik der
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