Mace Windu und die Armee der Klone
Miliz leiden: Diese hatte mit nächtlichen Angriffen begonnen. Zwar hatten diese so gut wie keine Aussichten auf Erfolg, uns zu treffen - aber das war auch nicht ihre Absicht. Denn die Geschützschiffe flogen nur über uns hinweg und feuerten auf gut Glück ihre Laserkanonen ab. Reine Schikane. Um uns die Ruhe zu rauben. Damit wir wach blieben und nervös wurden. Verwundete brauchen Schlaf, um sich zu erholen; sie bekamen ihn nicht. Jeden Morgen, wenn wir anderen aufstanden, blieben wieder einige reglos und kalt in ihren Schlafsäcken liegen. Jeden Tag wankten wieder einige blind vor Erschöpfung aus der Marschkolonne und taumelten verloren zwischen die Bäume. Auf Haruun Kal gibt es viele große Raubtiere: ein halbes Dutzend verschiedener Arten von Dschungelkatzen, zwei kleinere Arten von Akk-Hunden und dazu die wilden Akk-Wölfe, außerdem diverse Aasfresser, zum Beispiel den Jacuna, ein flugunfähiger Vogel von der Größe eines Eidechsenaffen, der in Gruppen von mehreren Dutzend jagt; er zeigt großes Geschick darin, auf Bäume zu klettern und von Ast zu Ast zu springen oder auf dem Boden zu laufen, und er ist nicht besonders wählerisch, wenn es darum geht, ob seine Beute wirklich tot ist, ehe er sie verspeist. Die meisten großen Raubtiere auf Haruun Kal sind intelligent genug, um sich zu merken, dass sie hinter einer Kolonne verwundeter Korunnai stets reiche Beute finden. Das ist eine der Hauptgründe, weshalb Nachzügler nur selten wieder zu uns aufschließen. Wir waren, wie Nick es ausdrücken würde, ein marschierendes Selbstbedienungsbüfett. Das ist auch der Grund, weshalb die HBF die Gefangenen nicht sehr scharf bewachen musste.
Insgesamt waren es achtundzwanzig: Zwei Dutzend Dschungelprospektoren und die vier überlebenden Kinder. Die Dschups wurden sich selbst überlassen, taumelten hinterher und unterstützten sich gegenseitig, so gut sie konnten, wobei sie diejenigen, die nicht mehr zum Laufen in der Lage waren, auf kleinen Versionen jener Tragen schleppten, welche die Graser zogen.
Bewacht wurden sie lediglich von zwei Akk-Wächtern und sechs der wilden Akk-Hunde: während Vastor Mace vorbeiführte, erklärte er. die Wachen und Hunde sollten nur verhindern, dass die Balawai Waffen und Ausrüstung von den verletzten Korunnai stahlen oder die Korunnai angriffen. Die Wachen benötigten keine Blaster; jeder Gefangene, der in den Dschungel fliehen wollte, wurde nicht daran gehindert.
Denn das ward am Ende sowieso mit ihnen passieren: Nur mit Kleidung und Stiefeln ausgerüstet wird man sie im Dschungel freilassen, und dann können sie sich eine sichere Zuflucht suchen, wenn sie es schaffen.
Tan pel'trokal. Dschungeljustiz.
Mace beugte sich über den Hals des Grasers vor und sprach leise, damit nur Vastor ihn hörte. »Woher wisst ihr, dass sie nicht zur Kolonne zurückkehren? Einige der Verwundeten können kaum noch gehen. Diese Balawai nehmen das Risiko vielleicht auf sich, um Waffen oder Ausrüstung zu stehlen.«
Vastor entblößte beim Grinsen den Mund voller Nadeln. Fühlst du sie nicht? Sie sind im Dschungel, nicht aus dem Dschungel. Uns können sie nicht überraschen.
»Warum sind sie dann überhaupt noch bei uns?«
Es ist hell, knurrte Vastor und deutete auf das grün leuchtende Blätterdach. Der Tag gehört den Geschützschiffen. Wir übergeben die Gefangenen nach Sonnenuntergang tan pel'trokal.
»In der Dunkelheit«, murmelte Mace.
Ja. Die Nacht gehört uns.
Mace erinnerte sich an die Aufnahme von Depas Flüstern... Ich nutze die Nacht, und die Nacht nutzt mich... Er spürte einen heftigen Stich in der Brust. Sein Atem ging schwer und langsam.
Nick war bei den Gefangenen und führte einen verwahrlosten, unterernährten Graser am Zügel. Dieser Graser hatte ebenfalls einen Doppelsattel wie jener, auf dem Mace mit ihm geritten war. In diesem Doppelsattel fanden alle vier Kinder platz. Urne- und Nykl saßen oben in dem nach vorn gewandten Sattel, hielten sich im Halsfell des Grasers fest und schauten zwischen den Ohren hindurch. Keela und Pell saßen im unteren Sattel, blickten nach hinten und drängten sich in stummer Verzweiflung aneinander.
Der Anblick dieser vier Kinder erinnerte den Jedi-Meister an das Kind, das fehlte, und er konnte Kar Vastor nicht in die Augen blicken. In seiner Erinnerung sah er den lor pelek, wie er die Leiche des Jungen hielt. Er sah die feuchten Streifen von Terrels Blut auf dem glänzenden Schild.
Mace konnte Vastor nicht in die Augen blicken, ohne ihn zu
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