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Mace Windu und die Armee der Klone

Mace Windu und die Armee der Klone

Titel: Mace Windu und die Armee der Klone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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als sie sich zum Angriff bereitmachten.
    Mace bewegte sich noch immer nicht.
    Ich könnte genauso gut blind sein, dachte er, und vielleicht sagte er es sogar laut.
    Denn eine Stimme, die hinter ihm sprach, schien zu antworten.
    »Der weiseste Mann, den ich kenne, hat mir einmal gesagt: In der dunkelsten Nacht leuchtet das Licht, das wir verkörpern, am hellsten.«
    Die Stimme einer Frau, die vor Erschöpfung und Schmerzen krächzte - und vielleicht war es allein diese Stimme, die eine Fackel in Mace' Dunkelheit entzünden konnte, allein diese Stimme, die Mace auf die Beine bringen konnte, damit er sich umblickte und Hoffnung oder fast sogar Glück in ihm aufkeimte.
    Beinahe sogar ein Lächeln auf seine Lippen zauberte.
    Er drehte sich um, öffnete die Arme, sein Atem stockte, und er brachte nur hervor: »Depa.«
    Aber sie kam nicht in seine Umarmung, und die Hoffnung in ihm erstarb. Die Arme sanken an die Seiten. Obwohl ihn das. was Nick erzählt hatte, vorbereitet hatte, war er auf diesen Anblick nicht im Entferntesten gefasst.
    Die Jedi-Meisterin Depa Billaba stand in den zerlumpten Überresten ihrer Jedi-Robe vor ihm, schmutzig von Schlamm und Blut und Dschungel. Ihr Haar - früher eine üppige glänzende Mähne, schwarz wie der Weltraum und zu präzisen Zöpfen geordnet - war verfilzt und voller Schmutz und Schmier, dazu ungleichmäßig kurz, als habe sie es mit einem Messer gekürzt. Ihr bleiches Gesicht zeigte Falten der Müdigkeit und war so hager, dass die Wangenknochen wie Klingen hervorstachen. Ihr Mund schien keine Lippen zu haben und trug eine frische Brandnarbe von einem Winkel bis zur Kinnspitze - doch das war nicht das Schlimmste.
    Nicht diese Dinge ließen Mace erstarren, obwohl die Geschützschiffe bereits über ihnen waren und das Feuer auf die Siedlung unten eröffneten.
    In dem Inferno von Explosionen, inmitten des Pfeifens von Steinsplittern und des Hämmerns von Plasma konnte Mace nur Depas Stirn anstarren, wo sie früher die glänzende goldene Perle, das Große Mal der Illumination, getragen hatte: das Symbol der chalactanischen Adepten. Das Mal der Illumination wird am Stirnknochen des Adepten von den Ältesten dieser antiken Religion befestigt, als ein Symbol für das Unschließbare Auge, das den höchsten Ausdruck der chalactanischen Erleuchtung darstellt. Depa hatte ihres voller Stolz zwanzig Jahre lang getragen.
    Jetzt befand sich an der Stelle nur noch eine hässliche Narbe, als hätte sie mit dem gleichen Messer, mit dem sie ihr Haar geschnitten hatte, auch das Symbol der Religion ihrer Vorfahren vom Schädel entfernt.
    Über den Augen trug sie einen Lumpenstreifen wie eine Binde: einen Lumpen, der ebenso schmutzig war wie ihre Robe.
    Dennoch stand sie da, als könnte sie ihn sehen. »Depa.«
    Mace musste seine Stimme heben, um sich durch das Dröhnen der Repulsortriebwerke und Laserkanonen und Explosionen selbst zu hören. »Depa, was ist passiert? Was ist dir zugestoßen?«
    »Hallo, Mace«, sagte sie traurig. »Du hättest nicht kommen sollen.«

2. Teil
    Kriterien für den Sieg

Instinkt

    Aus dem persönlichen Tagebuch von Mace Windu

    Ich verstehe endlich, was ich hier mache. Warum ich gekommen bin. Ich verstehe die Heuchelei, als ich Yoda und Palpatine im Büro des Kanzlers vor Wochen die Gründe genannt habe. Ich habe sie angelogen. Und mich selbst. Ich muss den wahren Grund für mein Kommen in dem Augenblick erkannt haben, in dem ich mich im Außenposten zu ihr umdrehte: Ich sah ihn in den vom Schmerz eingegrabenen Falten unter ihren Wangenknochen. In der Narbe an der Stelle, wo sich das Mal der Erleuchtung befunden hatte. Ja: Das war nicht wirklich sie. Es war ihre Macht-Vision. Eine Halluzination. Eine Lüge. Doch selbst eine Lüge der Macht ist wahrer als jegliche Realität, die unser begrenzter Verstand begreifen kann. In dem Lumpen, mit dem ihre Augen verbunden waren, der sie jedoch nicht blind machte für die Wahrheit über mich. Habe ich die Kriterien für den Sieg gefunden. Ich bin nicht hergekommen, um zu erfahren, was mit Depa geschehen ist, und auch nicht, um den Ruf des Ordens zu schützen. Was ihr passiert ist, lässt mich kalt, und der Ruf unseres Ordens ist ohne Bedeutung. Ich bin nicht gekommen, um diesen Krieg zu führen. Wer gewinnt, ist mir gleichgültig. Weil niemand gewinnt. Nicht im realen Krieg. Es ist nur eine Frage dessen, wie viel jede Seite zu verlieren bereit ist. Ich bin nicht hergekommen, um eine abweichlerische Jedi zu verhaften oder zu töten,

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