Mach doch - Roman
hineinstecken«, fügte sie hinzu.
Erst jetzt wurde ihm klar, dass er ihre Aussage falsch interpretiert hatte. Er versuchte, sein heftig pochendes Herz zu ignorieren und suchte nach einer geeigneten Entgegnung.
»Warte lieber ab, ehe du irgendwelche vorschnellen Entscheidungen triffst. Wer weiß, vielleicht hast du ja Glück und die Schäden nach dem Feuer sind gar nicht so schlimm. Möglicherweise bezahlt die Versicherung auch diesen Schaden.«
Lauren holte tief Luft und schüttelte den Kopf. »Du verstehst mich nicht. Ich bin fertig. Mit den Nerven, mit diesem Haus. Ich kann nicht mehr, beim besten Willen nicht. Und ehrlich gesagt will ich auch nicht mehr. Außerdem ist es jetzt, fürchte ich, endgültig utopisch, dass wir die Renovierung vertragsgemäß abschließen können.«
Er hätte ihr gern widersprochen, und sei es nur, um
ihre Laune zu heben und ihr neue Hoffnung zu geben, doch insgeheim wusste er, dass sie Recht hatte. »Und was hast du jetzt vor?«
»Ich habe mir noch nichts überlegt, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich jetzt einfach Schadensbegrenzung betreiben und den Schuppen so verkaufen sollte, wie er ist. Ich kann nur hoffen, dass ich einen Käufer finde, der bereit ist, selbst Hand anzulegen.«
»Kluge Entscheidung.«
Sie hatte im Grunde keine andere Wahl. Schon nach dem ersten Brand war der Schaden – nicht nur finanziell gesehen – groß genug gewesen, um das gesamte Projekt ernsthaft zu gefährden. Durch das Feuer gestern Nacht war die Lage nur noch prekärer geworden. Nun war endgültig die Grenze erreicht. Nicht nur, was ihre finanzielle Lage anging. Auch ihre Energiereserven waren erschöpft, und sie war emotional ausgelaugt.
Sie beschloss, das Thema zu wechseln. »Das, was ich gestern Nacht zu Beth gesagt habe, war übrigens ernst gemeint«, sagte sie mit leiser Stimme und sah ihn mit ihren wunderschönen Augen an.
Diesmal war eine Fehlinterpretation ausgeschlossen.
Sie wiederholte es trotzdem. »Ich liebe dich, Jason.«
Er wollte vor Glück schier zerplatzen, und zugleich brachen ihm ihre Worte das Herz.
Genau das hatte er hören wollen. Und sie verdiente es, zu erfahren, dass er dasselbe für sie empfand. »Ich liebe dich auch.«
Sie zog ihn an sich, und er rollte sich über sie und
drückte ihr die Lippen auf den Mund, um sie leidenschaftlich zu küssen. Die Vergänglichkeit dieses innigen Augenblicks war ihm schmerzlich bewusst.
Er ließ nur noch einmal kurz von ihr ab, um ein Kondom aus der Nachttischschublade zu holen. Dann kehrte er zu ihr zurück. Er hielt sie in den Armen, während er in sie eindrang, und versuchte, jede einzelne Sekunde bewusst zu genießen.
Sie liebten sich, und im Moment reichte das völlig aus.
Eine Stunde später hatte Lauren geduscht und saß mit Jason in seiner Küche. Er hatte bereits Kaffee gekocht und Donuts besorgt. Da gestern das Abendessen ausgefallen war, hatte sie riesigen Hunger.
Obwohl sie sich emotional erschöpft fühlte, kribbelte nach dem Schäferstündchen mit Jason noch ihr gesamter Körper. Sie hatten sich geliebt. Es waren keine emotionalen Barrieren zwischen ihnen gewesen, das hatte sie mit jeder Faser ihres Körpers gespürt. Sie hatte ihn gespürt.
Auch jetzt fühlte sie, wie sein Blick auf ihr ruhte. »Was ist?«, fragte sie und sah ihm in die Augen.
»Ich habe mich nur gerade gefragt, warum du so abwesend wirkst.«
Lauren hatte unter der Dusche darüber nachgedacht, wie es nun weitergehen sollte, und sie beschloss, das Ergebnis ihrer Grübelei auszusprechen, ehe sie es sich aus Angst anders überlegen konnte. »Komm mit mir.«
»Was? Wohin?«
»Komm mit mir nach Paris«, sagte sie. Jetzt, da sie es zum ersten Mal laut ausgesprochen hatte, packte sie die Aufregung.
Jason blinzelte und stellte bedächtig den Kaffeebecher ab. »Und was dann?« Er klang alles andere als begeistert.
»Naja … Du könntest mit mir die Modenschau besuchen, auf der meine Designs vorgestellt werden. Wir könnten uns Paris ansehen«, sprudelte sie hervor. Ihr Herz, das sie ihm sozusagen gerade zu Füßen gelegt hatte, klopfte zum Zerspringen. »Und dann … « Sie verstummte.
Er beugte sich über den Tisch und legte seine warme, starke Hand auf die ihre. »Und dann kehrst du zurück nach New York, um deine Träume zu verwirklichen und in deiner Branche einen Erfolg nach dem anderen zu feiern. Und was mache ich inzwischen?«, fragte er sanft.
»Uns wird schon etwas einfallen.« Aber noch während sie das sagte, sah sie, wie
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