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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Gewaltbereitschaft unter Beweis gestellt hatte? Immerhin konnte sie zumindest diese Frage beantworten: Weil sie Schwestern waren. Und weil irgendjemand an Beth glauben musste, für den Fall, dass sie sich je wieder von ihrem wachkomaartigen
Zustand erholte. Und was habe ich jetzt von meinem unverbesserlichen Optimismus? , dachte Lauren. Sie war pleite, ihr geliebtes Cabrio gehörte einem wunderschönen Mannequin in New York, und von der einzigen Angehörigen, der sie noch vertraut hatte, war sie bitter enttäuscht worden.
    Es war nur ein schwacher Trost, dass Beth mit ihren verqueren Ansichten der Meinung gewesen war, sie würde Lauren beschützen. Weil sie Schwestern waren. Doch wenn Lauren an die verheerenden Folgen dachte, wirkte das als Erklärung inzwischen reichlich dürftig.
    »Sie können gehen, Miss Perkins«, sagte der Sanitäter, der sie untersucht hatte.
    Lauren nickte. »Danke.«
    Sie öffnete die Tür des Rettungswagens. Draußen wartete die Realität auf sie. Ein brennendes Haus, Polizisten, die sie befragen wollten, neugierige Nachbarn.
    Sie atmete tief durch, trat in die kalte Winternacht hinaus und sah, dass sich die gesamte Corwin-Sippschaft um Jason versammelt hatte. Als hätte sie nicht schon genug mitgemacht.
    Sie hatte keinerlei Rückzugsmöglichkeit. Überall Cops und Feuerwehrleute, die mit dem Löschen des Brandes beschäftigt waren.
    Clara hatte sie als Erste erspäht. Ihr roter Wollmantel hob sich deutlich von den dunklen Jacken der Umstehenden ab. »Lauren! Da sind Sie ja!«, rief sie, löste sich aus dem Kreis und eilte zu ihr, um sie in die Arme zu schließen.

    Bei dieser mütterlichen Geste fingen bei Lauren urplötzlich die Tränen an zu fließen, die sie bis jetzt krampfhaft zurückgehalten hatte, ohne es zu bemerken.
    Clara, die genau zu spüren schien, wie aufgewühlt Lauren war, tätschelte ihr den Rücken und murmelte beruhigende Worte.
    Diese Art von Trost war eine völlig neue Erfahrung für Lauren. Sie konnte sich nicht entsinnen, dass ihre Eltern sie auch nur ein einziges Mal umarmt hätten, wenn sie geweint hatte. »Reiß dich zusammen«, hatten sie stets gesagt, und: »Wer vom Pferd fällt, steigt am besten gleich wieder in den Sattel.« Die Erinnerung daran und der Gedanke an die Ereignisse der vergangenen Stunde trieben ihr erst recht die Tränen in die Augen.
    »Möchten Sie die Nacht nicht bei mir verbringen, Schätzchen?«, schlug Clara schließlich vor.
    Lauren löste sich von ihr und tupfte sich die Augen mit dem Ärmel trocken, wobei sie vermutlich den letzten Rest ihrer Schminke verschmierte. »Danke für das Angebot, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Edward das gutheißen würde.« Sie zwang sich zu lächeln.
    »Da könnten Sie Recht haben, aber das wird schon noch«, versicherte ihr Clara.
    Lauren sah sich um. »Ist er etwa auch hier, bei den anderen?«
    Clara schüttelte den Kopf. Eines musste man ihr zugutehalten: Sie versuchte nicht, ihr irgendwelche
Erklärungen oder fadenscheinigen Ausreden für seine Abwesenheit aufzutischen.
    Lauren nahm sich zusammen und straffte die Schultern. Clara sollte sich ihretwegen keine Sorgen machen.
    Dann kamen Amber und Gabrielle auf sie zu und umarmten sie ebenfalls.
    Gabrielle betrachtete sie von Kopf bis Fuß. »Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist«, sagte sie.
    »Solltest du nicht bereits Bücher signieren?«, fragte Lauren.
    Gabrielle schüttelte den Kopf. »Als wir gehört haben, dass es hier schon wieder brennt, haben wir sofort kehrtgemacht. Die Familie geht vor.«
    »Stimmt«, pflichtete Amber ihr bei. »Wir wollten uns davon überzeugen, dass es dir und Jason gutgeht … Es geht dir doch gut, oder?«
    »Ja, alles okay, bis auf das verschmierte Make-up. Ich bin bloß ein bisschen wackelig auf den Beinen.« Erneut zwang sich Lauren zu lächeln. Der Trost der Corwin-Frauen tat ihr gut.
    Jetzt gesellten sich auch die Männer zu ihnen, um ihr Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen und sich davon zu überzeugen, dass Lauren wohlauf war. Bei so viel ungewohnter Aufmerksamkeit kam sie wenigstens nicht dazu, sich den Kopf zu zerbrechen. Trotzdem sehnte sie sich nach etwas Ruhe.
    »Habt ihr zufällig mitgekriegt, wie es dem … Komplizen geht?«, fragte sie.
    Sie hatte noch keine Möglichkeit gehabt, sich zu erkundigen, ob Brody Pittman überlebt hatte.

    »Ich habe gehört, dass die Feuerwehr einen Mann geborgen hat. Er war bewusstlos, hat aber geatmet. Man hat ihn ins Krankenhaus gebracht«, berichtete

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