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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sich seine Miene verdüsterte.
    »Ich weiß, wie es ist, wenn man Ziele und Träume hat, und seit mir die meinen abhandengekommen sind, bin ich total verloren.« Er breitete die Arme aus. »Vor deiner Rückkehr war ich ständig so schlecht gelaunt, dass sich schon keiner mehr mit mir abgeben wollte. Ich dachte, ich hätte dank dir mein Tief überwunden, aber in den vergangenen Tagen und Wochen musste ich mir eingestehen, dass ich … nicht mehr
weiß, wer ich bin und was ich will. Ich weiß nur eines: Ich will mich nicht von dir durchfüttern lassen. Ich muss meine eigenen Erfolge feiern, mein eigenes Geld verdienen«, sagte er in Verständnis heischendem Tonfall.
    »Das verstehe ich, und ich respektiere es auch, aber … «
    Lauren hatte schon früh gelernt, dass es keinen Sinn hatte, von seinen Mitmenschen mehr zu erwarten, als sie zu geben fähig waren.
    Sie stützte sich mit beiden Händen auf der Tischkante ab und erhob sich. »Du tust mir leid, weil du gar nicht weißt, was du verpasst.« Damit verließ sie hoch erhobenen Hauptes die Küche. Sie hatte schließlich auch ihren Stolz.
    Es war wirklich der Gipfel der Ironie. Ihr Leben lang war sie wegen irgendwelcher »Makel« auf Ablehnung gestoßen, und jetzt glaubte ausgerechnet Jason, die Liebe ihres Lebens, er wäre nicht gut genug für sie. Sie hatte die Nase voll. Denn obwohl er sie aus völlig anderen Gründen zurückwies als ihre Eltern oder ihre Großmutter, war und blieb es doch eine Zurückweisung. Er war kein bisschen besser als alle anderen. Er hatte ihr einen Korb gegeben.
    Schert euch doch alle zum Teufel, dachte Lauren. Sie konnte es kaum erwarten, die Stadt zu verlassen.
    Also stürzte sie sich sogleich wie eine Besessene in die Arbeit. Sie rief Sharon an, und diese holte sie ab und brachte sie in die Stadt, während Jason zum Haus ihrer
Großmutter fuhr, um die Handwerker nach Hause zu schicken. Davor hatte Lauren bereits mit dem für die Abwicklung des Verkaufs zuständigen Makler telefoniert, und dieser hatte sich einverstanden erklärt, mit den Käufern Kontakt aufzunehmen, sie über den neuesten Stand der Dinge zu informieren und ihnen ihre Anzahlung zurückzuerstatten. Sobald der Sachverständige von der Versicherung auch den zweiten Feuerschaden begutachtet hatte, würde Lauren den Wert des Hauses neu schätzen lassen und es so verkaufen, wie es war. Auf Sharons Empfehlung hin beauftragte sie zudem eine Firma damit, die restlichen Sachen ihrer Großmutter und ihrer Schwester in Kisten zu verpacken und bei der Heilsarmee abzuliefern.
    Nach diesem ausgefüllten Vormittag hatte Lauren weit mehr erledigt als erwartet. Wenn das so weiterging, konnte sie dieser Stadt und den damit verbundenen Erinnerungen noch am selben Abend den Rücken kehren.
    Anschließend fuhr Sharon sie zum Perkins-Anwesen, damit sie Jason auf den neuesten Stand bringen konnte.
    »Und du willst wirklich so Hals über Kopf abreisen? «, erkundigte sich Sharon nicht zum ersten Mal an diesem Tag, während sie zur Haustür gingen.
    Lauren nickte. In der Luft hing ein beißender Rauchgeruch, der Lauren an all die unschönen Ereignisse der letzten Zeit erinnerte. »Ja, ich reise ab, auch wenn von Hals über Kopf überhaupt keine Rede sein kann. Du musst zugeben, dass ich allem und jedem hier eine
ganze Menge Geduld entgegengebracht habe. Es ist höchste Zeit, dass ich gehe.«
    Lauren sperrte die Tür auf und trat einen Schritt zurück, um Sharon den Vortritt zu lassen.
    »Lauren, bist du das?«, ertönte sogleich Jasons Stimme.
    »Ja, Sharon hat mich hergefahren.«
    »Du wirst nicht glauben, was ich gefunden habe.«
    Lauren und Sharon wechselten einen Blick.
    »Hast du eine Idee, was es sein könnte?«, fragte Sharon.
    Lauren schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste Ahnung. Aber wir werden es bald wissen. Komm mit.«
    Lauren hatte das Schlafzimmer seit dem Vorabend nicht mehr betreten, und sie war auch jetzt ganz und gar nicht erpicht darauf.
    Doch wie sich herausstellte, war das auch gar nicht nötig. Jason kam ihnen entgegen. Er hielt Trouble im Arm, und außerdem etwas, das aussah wie ein kleiner schwarzer Samtbeutel.
    »Was ist los?«, fragte Sharon.
    »Das würde ich auch gern wissen«, sagte Lauren.
    »Gehen wir in die Küche, dort stinkt es nicht so nach Rauch«, schlug Jason vor. Er reichte den Kater an Lauren weiter und ging voran. Sie folgten ihm.
    »Es fing damit an, dass ich Trouble nirgends finden konnte«, berichtete Jason. »Als ich ihn das letzte Mal gesehen

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