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Mach doch - Roman

Mach doch - Roman

Titel: Mach doch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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blieb die sexy rote Maske.

    Weshalb kam sie ihm nur so vertraut vor, wie sie da im Mondschein auf ihn zuschlenderte und ihm dabei unverwandt in die Augen sah? Er verfolgte jeden ihrer Schritte gebannt, beinahe verzaubert – wenn er denn an Zauberei geglaubt hätte. Wie es der Zufall wollte, spielte die Band gerade »That Old Black Magic« und unterlegte die Szene mit dem passenden Soundtrack.
    Magie hin oder her, Jason war fasziniert von diesem Geschöpf, das sich nun neben ihm am Ende der Schlange postierte und ihn von Kopf bis Fuß ungeniert musterte. Er starrte zurück. Ihr Gesicht war fast gänzlich verdeckt, so dass ihr Mund, der passend zur Maske rot geschminkt war, dem Betrachter unwillkürlich ins Auge stach. Und als sie sich nun in einer zweifellos unbeabsichtigt sinnlichen Geste mit der Zungenspitze die Lippen befeuchtete, war es mit Jasons Denkfähigkeit endgültig aus und vorbei.
    »Gibt es hier den heißen Apfelpunsch?«, fragte sie ihn.
    Auch ihre Stimme kam ihm seltsam vertraut vor. An wen erinnerte sie ihn bloß? Er zermarterte sich das Hirn, das bereits restlos mit der Tatsache überfordert war, dass sich Claras Vorhersage bewahrheitet hatte. Deshalb brachte er auch nicht mehr als ein Nicken zustande.
    »Was ist los? Hat es dir die Sprache verschlagen?«, neckte sie ihn.
    Er grinste schief. »Du würdest mir sowieso kein Wort glauben.«

    Sie hob fragend eine Augenbraue. »Warum lässt du es nicht einfach darauf ankommen?«
    Jason zuckte die Achseln. Warum nicht? »Ich weiß, das klingt schrecklich abgedroschen, aber eine Wahrsagerin hat mir prophezeit, dass du mir heute Abend über den Weg laufen würdest.«
    Sie legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend, ein kehliges, herzliches Lachen, bei dem unversehens das Begehren in ihm aufloderte. Das war ihm ja noch nie passiert.
    Nur eine Frau hatte bislang eine ähnliche Wirkung auf ihn ausgeübt, und damals war er zu jung gewesen, um sie gebührend zu schätzen zu wissen.
    »Erzähl mir von dieser Wahrsagerin.«
    Er schüttelte den Kopf. »Lieber nicht.«
    Sie trat einen Schritt näher. »Dann erzähl mir von dir.« Ihre grünen Augen funkelten interessiert.
    »Ich bin bloß ein ganz gewöhnlicher Typ aus der Gegend.« Er betrachtete sie neugierig. Das vage Gefühl der Vertrautheit hatte noch immer nicht nachgelassen.
    »Du bist alles andere als gewöhnlich «, widersprach sie kokett.
    Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Auf einen Schlag fühlte er sich an jenen Tag zurückversetzt, an dem sie einander das erste Mal begegnet waren. »Ich bin bloß ein ganz gewöhnlicher Junge«, hatte er damals mit übertriebener Bescheidenheit gesagt, weil er wollte, dass sie ihn als Menschen mochte und nicht wegen seiner sportlichen Erfolge.

    »Du bist alles andere als gewöhnlich «, hatte sie schon damals erwidert und ihn mit diesem forschenden Blick gemustert.
    Von diesem Moment an waren sie ein Herz und eine Seele gewesen.
    Jason schluckte schwer und betrachtete sie eingehend, versuchte, hinter die Maske zu sehen, die sie trug, einen Blick auf die Jahre zu erhaschen, die seit ihrem gemeinsamen Sommer vergangen waren. Diese grünen Augen, die Lippen, die er geküsst hatte, dieser Körper, den er genauso gut gekannt hatte wie seinen eigenen.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag und peitschte das Blut durch seine Adern, vom Kopf geradewegs hinunter in die Lenden. Die Frau, die sich hinter der roten Maske verbarg, war Lauren Perkins, und sie war sichtlich nicht gewillt, das zuzugeben.
    Dabei hatte sie ihn zweifellos wiedererkannt. Was führte sie im Schilde?
    Da er Herausforderungen liebte, beschloss er, mitzuspielen und so zu tun, als hielte er sie für eine Fremde. »Vielen Dank für das Kompliment«, sagte er und trat nun seinerseits näher. Eine Spur zu nahe sogar. »Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass du mir die Sache mit der Wahrsagerin nicht abnimmst. Du hältst es für eine billige Anmache, stimmt’s?«
    Sie grinste. »Die billigste, die mir je zu Ohren gekommen ist, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Eine kühle Brise erhob sich und trieb Jason ihren warmen, verlockenden Duft in die Nase, der sein
Interesse – und sein Begehren – nur noch zusätzlich steigerte.
    Er fragte sich, was Lauren wohl vorhaben mochte. Und wann sie sich ihm zu erkennen geben würde.
    Inzwischen mimte er weiter den Unwissenden. »Was würdest du sagen, wenn ich dir versichere, dass ich nicht immer so lahm drauf bin?«
    »Ich würde sagen: Beweis

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