Mach mich scharf!
Nach einer Weile flüsterte sie: »Dämon ... schwarze Magie ... Hexen.« Hätte es Samantha nicht mit eigenen Augen gesehen, wie er sich im Bett sichtbar gemacht und sich selbst das gebrochene Genick eingerenkt hatte, würde sie es immer noch kaum glauben. »Ich trage tatsächlich deine Seele in mir?«
Er nickte.
»Du bist wirklich der Earl? Und ein Dämon?«
»Leibhaftig.«
Bisher hatte Samantha gehofft, dass alles, was um sie herum geschah, an ihrer Einbildungskraft und blühenden Fantasie lag. Auch die Nächte mit dem Sex, von denen sie gedacht hatte, sie würde sich nur alles zusammengeträumt haben, waren real gewesen. Samantha erschauderte. Sie musste unbedingt aus diesem Haus verschwinden und von diesem Dämon wegkommen. Doch wie sollte sie das anstellen? Am besten brachte sie ihn einfach um. Doch das hatte sie ja schon versucht. Und wie war das jetzt mit der Seele ...
Ihre wirren Gedanken wurden allerdings von seiner Attraktivität abgelenkt. Fasziniert starrte sie auf seinen flachen Bauch, von dessen Mitte eine dunkle Spur feiner Härchen im Bund der Hose verschwand. Und was er darin verborgen hatte ...
Damian schenkte ihr ein Lächeln, als sie ihm wieder in die Augen blickte. »Und«, fragte er, »gibst du mir nun meine Seele wieder?«
Samanthas Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Rippen, als sie hauchte: »Was muss ich dafür tun?«
Er trat so nahe an sie heran, dass sie seine Körperwärme fühlen konnte. Der Blick aus seinen dunklen Augen schien Löcher in ihre Kleidung zu brennen. »Dich mit mir vereinen.«
Sofort hielt Samantha die Luft an, denn sein Geruch vernebelte ihre Sinne, doch sie wich nicht vor ihm zurück.
»Vereinen? Das hast du doch schon getan!«
»Ja, aber du warst nicht bei mir ...«
»Zuvor möchte ich aber noch wissen, warum du dich der schwarzen Magie verschrieben hast.« Verdammt, das war jetzt praktisch ein Ja gewesen, war sie nun völlig durchgedreht?
Ein Schatten huschte über sein Gesicht. »Du wirst es noch erfahren. Alles zu seiner Zeit.«
Wenn Damian ihr etwas verschwieg, sprach das nicht gerade für ihn, doch Samantha würde das Spiel mitspielen. Wenn dieser Kerl wirklich ein Dämon war, so war er unsagbar gefährlich. Seine Seele würde ihn wieder in einen normalen Menschen verwandeln und dann könnte sie sich dafür rächen, was er ihr angetan hatte. Ihr war es, als würde eine Stimme in ihrem Kopf unablässig flüstern: »Töte ihn, Samantha! Er hat nichts anderes verdient.« Doch wollte sie das wirklich?
Plötzlich ergriff Damian Samanthas Handgelenk und ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Dieser Armreifen ... wo hast du ihn her?«
Sie blickte auf das goldene Kettchen mit den mysteriösen Symbolen, von denen sie nicht wusste, was sie bedeuteten, und bemerkte, wie stark ihre Hand zitterte. »Ich habe es von meiner Mutter. Ein Familienerbstück.«
»Das hab ich noch nie bei dir gesehen.«
»Wenn ich ins Bett gehe, nehme ich es immer ab.«
»Du hast es also heute Nacht getragen, und die Nacht davor nicht?« Sofort ließ er ihre Hand los, als hätte er sich daran verbrannt. »Es ist von Meredith! Deswegen bist du aufgewacht.« Anscheinend hatte es seinen Schlafzauber blockiert.
»Lass uns nicht von Hexen reden. Ich möchte dir endlich deine Seele zurückgeben«, lächelte sie, wobei sie über seine Brust streichelte, doch am liebsten wäre sie schreiend davongerannt. Aber sie musste stark sein. Nur sie allein konnte dem Ganzen ein Ende setzen.
***
Damian sog scharf die Luft ein. Was hatte plötzlich ihren Stimmungswechsel verursacht? Doch egal – sie wollte ihm helfen. Aber er musste trotzdem vor ihr auf der Hut sein, schließlich floss Merediths Blut in ihren Adern.
Er lief vor ihr her, und als sie bei seinem Schlafzimmer ankamen, bedeutete er ihr, einzutreten.
***
Beim Schließen der Tür fiel Samantha sofort ein merkwürdiges Symbol in Form eines Baumes auf, das dort hineingeritzt worden war. Seltsamerweise fühlte sie sich plötzlich von allen Rachegedanken befreit.
Damian stand mitten im Raum, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, und blickte sie einfach nur an. Samantha überbrückte die peinliche Stille, indem sie die antiken Möbel betrachtete. Als ihr Auge auf sein gewaltiges Bett fiel, wurde ihr sofort klar, dass es das Pendant zu dem in ihrem Zimmer war und der Countess of Cunningham gehört haben musste.
»Gefällt es dir?« Damian schenkte ihr einen Blick, bei dem ihr ganz heiß wurde.
Scheinbar interessiert strich sie mit den
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