Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)

können, sollten Sie sich am besten wünschen, mit viel Fantasie gesegnet zu sein. Ich setze Fantasie sogar noch vor Selbstvertrauen – denn Sie können etwas erst tun, wenn Sie es sich auch vorstellen können. Mit der Fantasie kommen weitere Gaben – darunter Kreativität (wichtig, um die Leidenschaft am Leben zu halten) und die Fähigkeit, einen Weg zu finden, um Ängste und Hemmungen zu überwinden (und davon gibt es auf dem Weg, der vor Ihnen liegt, jede Menge).
    Wenn Ihnen mulmig wurde, als ich die Bedeutsamkeit der Fantasie hervorhob, so stehen Sie nicht allein da. Wenn ich, den Autorenhut auf dem Kopf, Firmen und Wohlfahrtsorganisationen aufsuche, um Mitarbeitern beizubringen, wie sie ihre Fantasie spielen lassen können, kann ich die Sorgen und Ängste im Raum fast riechen: » Beim Geschichtenerzählen war ich in der Schule ein absolut hoffnungsloser Fall«, » Das ist nichts für mich«, » Ich kann keine Geschichten erfinden« und » Man wird mich auslachen«. Ganz anders ist es, wenn ich in Grundschulen gehe und die Kinder dazu ermuntere, kreativ zu sein und ihren schriftlichen Ausdruck zu verbessern. Ich nehme eine große Kiste mit allen möglichen komischen Dingen darin, und die Schüler müssen nacheinander einen Gegenstand herausnehmen. Danach gehen wir durch den Raum, und jedes Kind erzählt eine Geschichte über den Gegenstand, den es ausgewählt hat. In der Fantasie der Kinder wird aus dem Röhrenknochen, auf dem mein Hund herumgekaut hat, ein Teleskop, mit dem man in die Zukunft sehen kann, aus einer Orangenpresse wird ein Raumschiff, und der Schlüssel ist da, um damit einen vergrabenen Piratenschatz aufzuschließen. Doch wenn die Schüler erst eine weiterführende Schule besuchen, ist ein Knochen nur noch ein Knochen, macht man mit einer Orangenpresse Orangensaft, und mit dem Schlüssel öffnet man die Haustür. Obwohl Teenager tolle Geschichten erzählen, haben sie die Fähigkeit verloren, in verschiedene Welten zu flüchten. Irgendetwas während der Pubertät führt dazu, dass wir in der realen Welt feste Wurzeln schlagen – was sonderbar ist, wenn man bedenkt, wie sehr wir darauf angewiesen sind, uns das kindliche Staunen zu bewahren, wenn wir unsere Leidenschaft erhalten wollen. Wie also können wir die Uhr zurückdrehen und den Schaden beheben, den ein Schulsystem angerichtet hat, dessen Schwerpunkt auf dem Bestehen von Prüfungen liegt, und eine Arbeitswelt, die auf ergebnisorientiertes Handeln ausgerichtet ist?
    Stellen Sie sich vor, Ihre Fantasie wäre ein erschlaffter Muskel, der aber mit ein wenig Training wieder elastisch und kräftig wird und Ihr Liebesleben wirklich bereichern kann. Hier kommen drei Methoden, wie Sie Ihre Fantasie einem Fitnesstraining unterziehen können:
    1. Seien Sie sich Ihrer Sinne stärker bewusst
    Das Leben von heute ist so hektisch, dass wir selten innehalten und beobachten. Und wenn es uns nicht gelingt, am Tag irgendetwas zu registrieren, welche Chance besteht dann, dass wir unsere Träume bewusst erleben? Gehen Sie irgendwohin, wo Sie ungestört sind, und setzen oder legen Sie sich hin. Nehmen Sie sich jeden Tag zehn Minuten Zeit und konzentrieren sich nacheinander auf die folgenden Sinne:
Sehen. Saugen Sie alle visuellen Eindrücke auf. Machen Sie sich die verschiedenen Formen und Muster bewusst – die Neigung der Parkbank, das Papier, in das der Schokoladenriegel gewickelt ist, die Farbe der Kirschblüten oder die Taube, die sich auf dem Dachsims des Fahrkartenschalters am Bahnhof niedergelassen hat.
Hören. Stimmen Sie sich auf unterschiedliche Geräusche ein. Beginnen Sie mit den lautesten, vielleicht das Echo der Schritte in einem Innenhof. Welche Tonhöhe hat es? Wie ist das Muster? Wie ändern sich die Muster? Welche anderen Geräusche mischen sich hinein? Vielleicht der Straßenverkehr draußen, Vogelstimmen oder Gespräche? Welchen Nachhall haben sie im Raum? Wie hört sich die Stille an? Besteht auch sie aus verschiedenen Lagen? Können Sie den Wind in den Bäumen hören oder das Summen des Getränkekühlschranks in einem Café?
Fühlen. Spüren Sie auf einer Wiese die Beschaffenheit des Grases unter sich, und zwar nicht nur mit den Fingern, sondern auch mit Ihrem Handrücken oder Ihrem Unterarm. Ziehen Sie Ihre Schuhe aus und genießen Sie die Wärme der Erde unter Ihren Zehen. Und wie fühlt sich der Stuhl an, auf dem Sie sitzen? Ist er glatt, rau, trocken oder möglicherweise sogar klebrig? Nehmen Sie etwas in die Hand und spüren Sie, wie