Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)
Sex zwischen ihnen sehr leidenschaftlich gewesen war – besonders, nachdem sich Rebecca ihre Last von der Seele geredet hatte –, hatte sie sich mehr und mehr zurückgezogen, und das Paar schlief kaum noch miteinander (außer, wenn Rebecca zu viel getrunken hatte).
Thierry machte dicht und war frustriert: » Wie können wir einander nah sein, wenn wir uns nie lieben?« Während Rebecca sich durch Reden und das Austauschen persönlicher Geschichten ihrem Partner nah fühlte, benutzte Thierry dazu die Berührung: » Ich erzähle ihr die ganze Zeit, wenn wir im Bett sind, Sachen: wie sehr ich sie liebe, wie sehr ich sie begehre.«
» Aber du öffnest dich mir nicht«, klagte Rebecca.
Obwohl Rebecca und Thierry befürchteten, ihre sexuellen Schwierigkeiten seien ein Zeichen dafür, dass an ihrer Beziehung etwas grundsätzlich nicht stimmte, sah ich sie als Zeichen, dass die beiden versuchten, sich weiterzuentwickeln. Anstatt sich mit einem der Bestandteile des Begehrens zufriedenzugeben, suchten sie nach neuen Wegen, wie sie ihrer Sexualität Ausdruck verleihen konnten.
Die Wahrheit über das Begehren
Das Begehren hat eine natürliche beziehungsweise eine biologische Komponente, aber wir können unsere Impulse im Gehirn regulieren, und selbst wenn wir jemanden unglaublich attraktiv finden, werden wir uns nicht gleich mit ihm oder ihr auf der Straße paaren (wie Hunde). Das Intimsein ist ein wichtiger Bestandteil des Begehrens, aber wenn man eine direkte Verbindung zwischen dem, was passiert, und unseren Gefühlen zieht, übersieht man, was für eine große Rolle unser Gehirn dabei spielt und wie wichtig es ist, wie wir Ereignisse interpretieren.
Zum Beispiel suchten Margery, 53, und Joseph, 55, Hilfe, nachdem er auf einer Geschäftsreise eine Affäre gehabt hatte. Nach vielen Gesprächen, intensivem Nachdenken und zwei Monaten Beratung waren sie sich näher als in den Jahren zuvor. » Wir haben einfach ein kleines Sexproblem«, so Margery. » In rund 25 Prozent aller Fälle verliert Joseph, wenn wir uns lieben, seine Erektion.«
» Wie reagieren Sie darauf?«, fragte ich.
» Es passiert nicht, wenn ich ihn oral befriedige, aber manchmal, wenn er es bei mir macht. Also bin ich natürlich sauer und verletzt und will dann, dass er aufhört. Ich drehe mich auf meine Seite des Bettes und versuche zu schlafen.«
Margery stellte folgende Lust-Gleichung für sich auf:
Ich wollte aber wissen, was in ihrem Gehirn vor sich ging. Also fragte ich, warum sie sich zurückgewiesen fühlte.
» Er verlor seine Erektion nicht, wenn er mit ihr geschlafen hat«, war ihre Antwort.
» Woher wissen Sie das?«, fragte ich nach.
» Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber er hat mir erzählt, dass der Sex mit ihr gut war, also musste er erregt gewesen sein.«
» Dass er keine Erektion bekommt, interpretieren Sie also als persönliche Zurückweisung, und folgern daraus, dass Sie irgendwie ›nicht gut genug‹ für ihn sind.«
» Sie war fast 20 Jahre jünger als ich, und wenn ich ihm ›gut genug‹ gewesen wäre, wäre er nicht fremdgegangen«, gab Margery zurück.
Obwohl es wehtat, über die Zusammenhänge zu sprechen, ergab sich jetzt ein klareres Bild, warum Margery sich zurückgewiesen fühlte:
Als Nächstes fing ich an, ihre Interpretation der Ereignisse zu hinterfragen:
» Ihr Ehemann hat also nur eine Affäre angefangen, weil Sie nicht attraktiv genug sind?«, fragte ich.
» Nein, natürlich nicht. Er war auf einer Geschäftsreise und einsam, und mein Vater war krank, und ich war mit ihm beschäftigt.«
» Und wenn Sie Ihren Mann oral befriedigen, worauf konzentrieren Sie sich dann, auf seinen Körper oder Ihren?«
» Auf seinen Körper, natürlich.« Margery war verwirrt.
» Sie konzentrieren sich also nicht auf Ihre Vagina und wie feucht sie ist? Sie konzentrieren sich auf die Lust Ihres Mannes.«
Margery nickte, als ihr klar wurde, worauf meine Frage hinauslief: » Also kann es sein, dass er sich auf mich konzentriert, wenn er mir Vergnügen bereitet.«
Ich erklärte ihr, dass selbst bei Männern um die 20 während des Sex Erektionen und die Lust kommen und gehen. Oft brauchen Männer um die 50 mehr Stimulation, um sexuell erregt zu werden, dies spiegelt aber nicht, wie sehr sie ihre Partnerinnen lieben und begehren. Schließlich fällt es Männern jedes Alters schwerer, ihren » Mann zu stehen«, wenn sie sich Gedanken über ihre Erektion machen – egal, was sie für ihre Partnerin empfinden.
» Sie haben
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