Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)
Präriewühlmaus wissen, sind Oxytocin und Vasopressin für die Bindung zuständig. Daher leiden die von der mütterlichen Fürsorge abgeschnittenen Jungen unter einem Hormonmangel und haben Probleme, im Erwachsenenalter Paarbeziehungen einzugehen.
Auch was mit dem Körper während der Pubertät passiert und wie sich mit dem Aufkeimen der Sexualität das Verhalten verändert, wurde an Wüstenwühlmäusen umfassend erforscht. 40 Tage alte jungfräuliche Wüstenwühlmausweibchen wurden mit drei verschiedenen Arten von Männchen verpaart: Zuchtmännchen (ausgewachsene Männchen, die bereits eine Paarbindung mit einem Weibchen eingegangen waren und kurz vor dem Experiment vom Weibchen und vom Nachwuchs getrennt worden waren), sexuell erfahrene Männchen (ausgewachsene Männchen, die sich schon gepaart hatten, anschließend aber in rein männlichen Gruppen gehalten wurden) und adoleszente Männchen (ohne sexuelle Erfahrung). Egal welcher Art von Männchen die jungfräulichen Weibchen begegneten, sie zeigten immer die gleichen Wüstenwühlmaus-Flirttechniken: das Bürsten, Kratzen und Befeuchten des Fells mit den Vorder- und Hinterpfoten. Die Reaktion der Männchen dagegen variierte stark. Die Zuchtmännchen verhielten sich am ablehnendsten und verbrachten 68 Prozent ihrer Zeit mit Angreifen, Jagen oder einem ähnlich aggressiven Verhalten. Die sexuell erfahrenen Männchen waren weniger feindselig, verbrachten aber immer noch 50 Prozent der Zeit, die das Experiment dauerte, damit, die jungen Weibchen zurückzuweisen. Die adoleszenten, jungfräulichen Männchen verhielten sich am freundlichsten, und oft endete das Experiment damit, dass die zwei Wüstenwühlmäuse nebeneinandersaßen. War das junge Männchen ein Bruder des Weibchens aus demselben Wurf, beschnüffelten sich die beiden Wühlmäuse nur, drängten sich aber nicht aneinander und waren auch nicht aggressiv. Es scheint also, dass Inzest bei Wüstenwühlmäusen ein genauso großes Tabu ist wie bei den Menschen.
Was ist nun der Auslöser dafür, dass zwei jungfräuliche Präriewühlmäuse ein Paar wurden? Die erste Möglichkeit ist, dass sie einfach sehr viel Zeit aneinandergekuschelt verbrachten. Die zweite Möglichkeit ist, dass man den jungen Männchen Vasopressin injizierte. Auch ohne die Chance der Verpaarung zeigten diese Wühlmäuse alle typischen Verhaltensweisen von Männchen in Paarbeziehungen – wie das Blecken der Zähne, wenn fremde Männchen auftauchten, und das territoriale Verhalten. Die dritte Möglichkeit ist natürlich, dass man den Präriewühlmäusen gestattet, sich zu paaren.
Das Verlangen, sich zu vermehren, wird bei jungfräulichen Weibchen dadurch ausgelöst, dass sie dem Duft eines ihnen unbekannten Männchens ausgesetzt sind – das Präriewühlmaus-Pendant zu Chanel No. 5 ist Urin. Während der folgenden zwei Tage kopulieren die jungen Liebenden wahrscheinlich 50 Mal.
Beim Beobachten der Liebespaare entdeckten Wissenschaftler, dass im Gehirn des Präriewühlmausmännchens in drei Regionen, die eine Vielzahl von Vasopressin-Rezeptoren enthalten, eine gesteigerte Aktivität stattfand. Das ist der Grund, warum es zum Nestbau beiträgt, sich an der Bewachung des Nests beteiligt und andere Elternkompetenzen aufweist, wie das Aneinanderkuscheln oder Zurückholen von Jungen, die aus dem Nest laufen. Beim Weibchen ist das Oxytocin der Schlüssel zur Verpaarung, denn es gelang den Wissenschaftlern, bei den jungfräulichen Wühlmäusen eine Partnerpräferenz herbeizuführen, indem sie ihnen dieses Hormon injizierten.
Wie sich herausstellt, haben die polygame Rocky-Mountains-Wühlmaus und die monogame Präriewühlmaus einen ähnlich hohen Oxytocin- und Vasopressinspiegel, und bei beiden Spezies wird durch das Paaren Dopamin freigesetzt (kontrolliert emotionale Reaktionen im Körper und insbesondere auch die Lust). Doch während das Belohnungssystem bei der Präriewühlmaus in Regionen des Gehirns führt, die wichtig sind für das Sozialverhalten, passiert dies bei der Rocky-Mountains-Wühlmaus nicht.
Schritt sechs: Spezifische sexuelle Wünsche angehen
Bei den ersten fünf Schritten geht mein Programm davon aus, dass Sie und Ihr Partner ganz gut miteinander auskommen und Ihr Sexleben zwar ganz in Ordnung ist, Sie sich aber eine engere und leidenschaftlichere Beziehung wünschen. Es gibt allerdings Paare mit bestimmten sexuellen Problemen, die spezielle Ratschläge brauchen. Wenn Sie in diese Kategorie fallen, werden Ihnen die ersten fünf
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