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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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los.«
    »Ich hab was Dummes gemacht. Was Saudummes.«
    Babak legte den Kopf zurück, tat, als wäre er erstaunt. »Komm schon, wann hast du in der letzten Zeit denn mal nichts Saudummes gemacht?«
    »Nein, im Ernst, Babak. Das hier bleibt unter uns. Unbedingt. Ich hab jemanden verraten, den ich nicht verraten wollte.«
    Babak schien den Ernst der Lage zu erfassen. Mahmud wanderte im Zimmer umher. Erzählte alles von Anfang an, auch das, was Babak schon wusste. Wie er von Gürhan erpresst worden war, mittels Daniel. Wie die Verzweiflung überhand genommen hatte. Die Chance wie ein Geschenk von Allah gekommen war. Die Chance, den Jugos einen kleinen Dienst zu erweisen, den sie ihm großzügig bezahlen würden. Nämlich Wisam Jibril ausfindig zu machen, einen alten Bekannten, der Radovan um Cash geprellt hatte. Babak hatte ja schon zuvor einiges kapiert. War mit ihm im Bentley-Laden gewesen, hatte gehört, wie Mahmud jeden nach Wisam fragte. Aber er kannte nicht die ganze Geschichte.
    Mahmud blieb stehen. »Also, als er an diesem Tag zu Papa nach Hause kam und ich anfing, mit ihm zu reden, ihm meine Geschäftsidee auftischte und ein Treffen vorschlug, da war es mir eigentlich schon klar.«
    Babak fragte: »Was war dir schon klar?«
    »Ich wusste, dass ich das hier für den Rest meines Lebens bereuen würde. Verstehst du?«
    Babak nickte lediglich.
    Mahmud fuhr fort. Er beschrieb, wie er Wisam in das Restaurant in Tumba gelockt hatte, wie die Jugos den Libanesen aufgegriffen hatten, wie Mahmud in einen BMW gesprungen und ihnen ein Stück gefolgt war. Aber sie hatten den Wagen, in dem Wisam saß, nicht verfolgt. Waren stattdessen in die Stadt gefahren. Hatten bei Slussen angehalten. Stefanovic hatte Mahmud bedeutet, mit ihm auszusteigen. Sie waren in eines der hohen Gebäude hinter dem Katarinahiss gegangen. Hatten einen kleineren Fahrstuhl nach oben genommen. Dort oben lag ein Restaurant. Weiße Tischdecken, Kristallgläser, Profikellner – echtes Luxusgefühl. Mahmud hatte keine Ahnung, dass es auf Söder solche Restaurants gab.
    Der Tisch war vorbestellt. Der Kellner schien Stefanovic wiederzuerkennen. Shit auch.
    Stefanovic bestellte einen Drink. Mahmud wollte keinen Alkohol trinken, nahm eine Cola Light, wie immer. »Ich hoffe, dir gefällt es hier. Ich dachte, wir sollten feiern, dass du uns geholfen hast.«
    Als Vorspeise bestellte Mahmud Entenleber mit einer Art Birnenvinaigrette, die eigentlich mit Serrano-Schinken hätte kommen sollen. Er bat darum, sie ohne Letzteres zu bekommen.
    Stefanovic plauderte drauflos. Über die Gewinne, die er bei den K 1 -Matches eingestrichen hatte, über Jörgen Ståhls phantastische Jabs, eine neue Kneipe am Stureplan. Mahmud gefielen die Themen. Stefanovic trank Wein. Mahmud blieb weiterhin bei Cola Light. Das Hauptgericht wurde serviert. Mahmud hatte Schwierigkeiten gehabt, sich zu entscheiden: viel Fisch auf der Speisekarte, so was war nichts für ihn. Der Kellner stellte die Teller ab. Gegrilltes Entrecôte. Was Handfestes.
    Während des gesamten Gesprächs, in seinem Hinterkopf: Er musste den Jugo fragen, was sie gegen Gürhan und Born-to-be-hated unternehmen könnten. Mahmud sah sich um. Parkettfußboden, Gesellschaften im Anzug, Wahnsinnsaussicht über die Stadt. Ein paar ältere Männer an einem anderen Tisch glotzten ihn und Stefanovic svenssonmäßig an.
    Stefanovic tupfte sich den Mund mit der Stoffserviette ab.
    »Okay, lass uns ein wenig übers Business reden.« Er senkte die Stimme. »Erst einmal möchte ich dir noch mal danken. Es wäre nicht leicht gewesen, ihn ohne dich zu finden. Jetzt kümmern sich meine Männer um ihn. Du verstehst, was ich meine?«
    Mahmud verstand, allerdings nicht genau. Aus irgendeinem Grund schüttelte er den Kopf.
    »Du verstehst nicht? Es ist so. Wir holen ihn uns nicht, weil er es verdient hat, sondern damit es in unserer Erfolgsstatistik erscheint. Du weißt schon, eigentlich hat er bei seinem kleinen Coup in Arlanda nicht besonders viel abgreifen können. Wir haben uns das meiste zurückgeholt. Es geht also nicht ums Geld. Sondern ums Prinzip. Die Spielregeln. Unser gesamtes Unternehmenskonzept baut auf einem Prinzip auf.« Er beugte sich vor, flüsterte Mahmud ins Ohr: »Der Angst.«
    Stefanovic nippte an seinem Wein.
    »Wie auch immer. Du hast gezeigt, dass du ein guter Mann bist. Du hast deinen Job smart, zügig und in der richtigen Art und Weise erledigt. Das schätzen wir. Weißt du, was das Wichtigste in dieser Branche

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