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Mach sie fertig

Mach sie fertig

Titel: Mach sie fertig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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Wochen hatte er sich einen gewissen Überblick verschafft. Es war offensichtlich, dass Rantzell in der letzten Zeit so einiges am Laufen gehabt hatte. Als Strohmann in achtzehn Firmen innerhalb der vergangenen sieben Jahre. Thomas dachte an den Witz der alten Polizeifüchse über John Ballénius: »Es gibt nur einen Strohmann, der mit ihm konkurrieren kann, und das ist Thomas Ravelli.« In ungefähr der Hälfte der Unternehmen, in denen Rantzell Mitglied des Aufsichtsrates gewesen war, war Ballénius sein Stellvertreter und andersherum. In diversen anderen Firmen tauchten außerdem noch eine Menge anderer Typen auf. Thomas notierte sich, dass er sie ausfindig machen musste.
    Er konnte kein besonderes Muster hinsichtlich der Firmen erkennen, in denen die Kerle tätig gewesen waren, außer, dass viele der Baubranche angehörten, aber so war es ja immer. Elf der Firmen schienen insolvent geworden zu sein. Drei lagen im Zwist mit dem Finanzamt. Sieben hatten Rechnungen ausgespuckt wie ein verdammtes Maschinengewehr – vermutlich Rechnungsbetrügereien. Zwei der Unternehmen besaßen reguläre Vorstände, deren Mitglieder auch in anderen, seriösen Unternehmen zu sitzen schienen. Fünf Unternehmen engagierten denselben Wirtschaftsprüfer. Ein Unternehmen verkaufte Pornofilme.
    Er kannte sich mit diesen Dingen nicht genügend aus. Wo sollte er anfangen zu suchen?
    Schließlich sortierte er den Mist chronologisch. Dachte: Ich fang mit dem jüngsten Datum an. Vielleicht stoß ich auf jemanden, der Rantzell begegnet war, als er noch lebte, und je näher ich der Tatzeit komme, desto näher müsste ich auch dem Mörder kommen.
    Das zeitlich jüngste Dokument war ein Kaufvertrag zwischen dem Unternehmen Dolphin Leasing AB und einem Autohändler. Über einen Bentley. Es schien, als sei der Vertrag von Rantzell unterschrieben worden, und zwar am Tag, bevor er umgebracht wurde.
     
    Der Bentley-Salon lag am Strandväg. Stockholms Sonnenseite, die traditionelle Adresse der Oberschicht. Thomas dachte an die maßlose Verachtung seines Vaters.
    Anfang November stattete er dem Laden einen Besuch ab. In der Stadt war es wärmer als gewöhnlich. Thomas pfiff normalerweise auf das Gerede übers Klima, aber heute gab ihm das Wetter tatsächlich zu denken. Heiße Sommer mit übermäßig viel Regen, der Dämme in der Gegend von Jönköping brechen ließ, ungewöhnliche Winter mit extrem viel Schnee und Eiszapfen, die sich während des Tauwetters bildeten und auf die armen Leute, die vorschriftsmäßig auf dem Bürgersteig gingen, niedersausten. Manchmal schien es, als würde die ganze Scheiße den Bach runtergehen. Der klägliche Versuch der Politikerclowns, die Stadt in den Griff zu bekommen, das Klima, sein Leben.
    Er betrat den Laden.
    Das Scheinwerferlicht spiegelte sich in den sechs ausgestellten Wagen. Hier war es nicht wie bei einem durchschnittlichen schwedischen Autohändler. Stattdessen: überschaubar, exklusiv, extrem teuer.
    Ein junger Schnösel stand hinter einem Tresen und gab sich alle Mühe, einen beschäftigten Eindruck zu machen. Locker zurückgekämmte halblange Mähne, Jackett, die obersten Knöpfe des Hemds offen wie bei einem verdammten Schwuli. Thomas fragte sich: Müssten nicht eher gestandene Männer mit solch leistungsstarken Karossen arbeiten?
    Es befanden sich noch zwei andere Besucher im Laden. Er wartete, bis sie gegangen waren. Ließ seinen Dienstausweis vor dem Verkäufer aufblitzen.
    »Hej, ich bin von der Polizei. Dürfte ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    Thomas unterließ es bewusst, seinen Namen zu nennen.
    Das Jüngelchen wirkte erstaunt. In seinem Laden tauchten wohl eher nicht so oft Bullen auf – nicht mal ein ehrenhaftes Polizeigehalt mal zehn reichte zu so einem Wagen, wie sie ihn hier feilboten.
    Sie gingen in ein kleines Büro hinter dem Tresen. Eichenschreibtisch, Computer und ein Füllfederhalter in einem Marmorständer. So elegant.
    Thomas legte den Kaufvertrag über den Bentley auf den Tisch.
    »Sind Sie derjenige, der hier unterschrieben hat? Sind Sie Niklas Creutz?«
    Der Typ nickte.
    »Aber ich erinnere mich nicht mehr an diesen Vertrag.«
    Thomas betrachtete ihn. Wie viele Wagen im Monat verkauften sie schätzungsweise in diesem Laden? Fünf, sechs Stück? Vielleicht auch weniger. Jeder verkaufte Wagen dürfte ein ziemlich großes Event sein. Jeder verkaufte Wagen dürfte diesem kleinen Snob hier eine beachtliche Provision bescheren. Er musste sich erinnern.
    »Sind Sie sicher? Wie

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