Mach sie fertig
viele Wagen dieses Modells haben Sie in diesem Jahr schon verkauft?«
Der junge Mann schloss die Augen. Versuchte, den Eindruck zu erwecken, als dächte er nach. Aber weshalb musste er nachdenken? Er brauchte doch nur in einer Liste nachzusehen.
»Vier, glaube ich«, sagte er nach einer Weile.
Thomas fragte erneut: »Sind Sie ganz sicher, dass Sie sich nicht mehr erinnern? Es ist ziemlich wichtig.«
»Darf man fragen, worum es in dieser Sache geht?«
»Natürlich darf man fragen. Aber man bekommt keine Antwort.«
»Nein.«
»Ich frage Sie ein letztes Mal, nur um Ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass Sie Zeit zum Nachdenken gehabt haben. Erinnern Sie sich an die Person, die diesen Wagen gekauft hat?«
Der Mann schüttelte den Kopf.
Thomas dachte: Der Schnösel ist ein schlechter Lügner.
* * *
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46
Mahmud: Nuttenverantwortlicher, Hurenwächter, Schlampenchauffeur. In den vergangenen Wochen hatte er mehr als die Hälfte seiner Zeit auf dem Campingplatz verbracht. Den größten Teil des Tages saß er in einem der Wohnwagen herum. Das Fenster wies in Richtung des übrigen Campingplatzes. Insgesamt zweiundzwanzig schmutzig-weiße Wohnwagen. Acht gehörten Dejan und seinen Leuten. In vier weiteren wohnten heruntergekommene White-Trash-Figuren wie aus einem verdammten Eminem-Song. Die restlichen Wagen: standen bis zum Sommer leer.
Shit, wie langweilig. Er hörte Musik auf seinem iPod: Akon, Snoop und natürlich Musik aus seinem Heimatland: Majida El Ruomi, Elissa, Nancy Ajram. Blätterte in Pornoheften und Motorzeitschriften. Schickte diverse SMS an Robert, Tom, Javier und sein Schwesterherz. War genervt. Sauer. Stinkig. Versuchte, die Zeit irgendwie rumzukriegen. Hoffte fast, dass eine der Bräute über den Platz gelaufen kam. Mit der Absicht abzuhauen. So dass er eine kleine Jagd veranstalten konnte. Bisschen Action.
Aber nein. Sie verhielten sich ruhig. Hin und wieder rollte ein Wagen auf den Platz. Dejan rief meistens vorher an und warnte ihn vor. Manchmal ging der Kerl unmittelbar in den Wohnwagen rein. Manchmal kam das Mädchen raus. Stieg in den Wagen. Mahmud konnte selbst auf die Entfernung hin ihren Gesichtsausdruck ausmachen – der Sklavenhandel spiegelte sich in ihrer Miene wieder. Ein paar Stunden später kamen sie wieder zurück. Oder sie riefen an – das Zeichen dafür, dass alles in Ordnung war. Same, same, aber irgendwie doch jedes Mal anders.
Mahmud musste sie zum Teil auch fahren. Natascha, Juliana und die anderen. Magere Bräute. Blass, ausgezehrt, erschöpft. Geschminkt, so gut sie es konnten. Ein paar von ihnen waren vielleicht mal ganz süß gewesen. Die Adressen lagen über die ganze Stadt verteilt – hauptsächlich in den Vororten, aber manchmal auch in den feineren Vierteln unten in der City. Manchmal fuhr er vier Bräute auf einmal. Ließ sie an derselben Adresse raus. Jedes Mal, wenn sie zurückkamen, waren sie aufwendiger geschminkt, gestylt. Mahmud zog seine eigenen Schlüsse: Jemand versuchte, ihnen ein wenig Klasse und Stil zu vermitteln.
Mahmud redete nie mit den Huren. Er wusste selbst nicht, warum. Spürte allerdings deutlich: Ich halt es nicht aus, mir anzuhören, was sie erzählen würden. Aber eigentlich spielte es womöglich gar keine Rolle. Ihr Schwedisch war nämlich noch schlechter als das von seinem Vater.
Dejan kam manchmal raus. Organisierte das Praktische: reservierte Hotelzimmer und den Transport der Mädchen. Kümmerte sich um die Annoncen im Internet. Das Profil aller Mädels war ins Netz gestellt. Rief bei den Kunden an: informierte sie über Preise und Angebot. Der Typ roch scheiße. Mahmud hatte im Knast schon viel erlebt. Da drinnen kamst du den Leuten, mit denen du zu tun hattest, ziemlich nah; viele von ihnen
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