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Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf

Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf

Titel: Machen Sie das Beste aus Ihrem Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julitta Roessler
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Auf fünf Hochzeiten gleichzeitig tanzen – Multitasking, geht das überhaupt?
    Auf fünf Hochzeiten gleichzeitig tanzen
Multitasking, geht das überhaupt?
    »Gegenüber der Fähigkeit, die Arbeit eines einzigen Tages sinnvoll zu ordnen, ist alles andere im Leben ein Kinderspiel.«
    Dieser Ausspruch von Johann Wolfgang von Goethe trifft heutzutage mehr denn je zu. In einer Zeit beinahe unbegrenzter Informationsmöglichkeiten und permanenter Reizüberflutung ist die sinnvolle Organisation unseres Tagesablaufs nicht einfach. Zu groß sind die Versuchungen, immer wieder neue Themen, Angebote und vermeintlich wichtige Anforderungen aufzugreifen. Dabei verlieren wir leicht das Wesentliche und unsere eigentlichen Ziele aus den Augen. Ein Überangebot an Informationen und Möglichkeiten scheint uns zu zwingen, sogar in der Freizeit immer mehr in immer kürzerer Zeit zu erledigen. Wir wollen uns nichts entgehen lassen und möchten stets aktuell informiert sein. Wir möchten möglichst viel auf einmal wahrnehmen, möglichst allen und allem gerecht werden und jede an uns gestellte Aufgabe erfüllen. Wir fürchten, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn wir uns mit Ruhe und Konzentration ganz einer einzigen Sache widmen. Stattdessen versuchen wir ständig, »auf mehreren Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen«.
    Im völligen Gegensatz dazu steht die in der Meditation praktizierte Konzentration auf nur einen Bewusstseinsinhalt über längere Zeit. Ablenkungen wird keine Aufmerksamkeitgegeben. Wie verschiedene Forschungsansätze zeigen, hat Meditation einen positiven Einfluss auf die geistigen Fähigkeiten des Menschen und kann Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen entgegenwirken beziehungsweise vorbeugen. 1
    Oft werden wir allerdings auch unfreiwillig zu Multitaskern.
    Wenn wir fernsehen, werden gleichzeitig am Rand des Bildschirms die neuesten Nachrichten oder Aktienkurse eingeblendet. Bei der Recherche im Internet werden wir neben den gesuchten Informationen mit weiteren Botschaften am Rand des Bildschirms konfrontiert. Sie sind so gestaltet, dass es fast unmöglich ist, sie nicht wahrzunehmen. In der Öffentlichkeit werden wir an vielen Orten über Bildschirme mit den neuesten Meldungen und Werbespots gefüttert, ob wir wollen oder nicht. Doch es gibt viele Bereiche in unserem Leben, in denen es bei uns selbst liegt, in welchem Ausmaß wir uns dem Gleichzeitigkeitswahn ergeben.
    Während wir eine Verabredung wahrnehmen oder in einem Meeting sitzen, erleben wir immer noch Menschen, die sich durch ihr Handy ablenken lassen – obwohl das längst als grob unhöflich gilt. Sie erhalten und beantworten gleichzeitig SMS, E-Mails oder Anrufe und widmen sich nicht voll und ganz dem gegenwärtigen Gespräch. Auch im Gespräch mit dem Chef oder unter Kollegen kommt es – so wird mir in Seminaren immer wieder berichtet – vor, dass sie nebenbei telefonieren, ihre Mails bearbeiten oder im Internet surfen, sogar in Personalgesprächen. Ob im privaten oder im beruflichen Gespräch: Wir können uns anders verhalten. Auch können wir deutlich machen, dass wir ein anderes Verhalten von unseren Gesprächspartnern erwarten.Auf dem Bildschirm des Computers halten viele Menschen gleichzeitig mehrere Fenster sichtbar. Im Durchschnitt hat ein Arbeitnehmer in den USA acht Fenster gleichzeitig zur Bearbeitung geöffnet. Kann die damit verbundene Menge an Informationen wirklich sinnvoll gleichzeitig wahrgenommen und bearbeitet werden? Ein erster Schritt zu mehr Konzentration auf die einzelne Aufgabe könnte sein, dass die simultan geöffneten Fenster nicht auch alle sichtbar gehalten werden.
    Wir lassen uns anzeigen, wenn wir neue Mails erhalten, und schauen oft auch sofort nach, von wem und mit welchem Inhalt. Ist wirklich jede Mail so wichtig, dass wir sie unmittelbar und ohne Zeitverzug lesen und bearbeiten müssen? Es bedeutet jedes Mal eine Unterbrechung der Aufgabe, die wir gerade erledigen. Wir müssen unsere Gedanken danach wieder neu aufnehmen. Das verlängert die Bearbeitungszeit unnötig. Experten raten deshalb dringend davon ab, E-Mail-Benachrichtigungssignale einzuschalten, und empfehlen, nur an mehreren festen Terminen pro Tag in unseren Posteingang

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