Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
Tätigkeiten
weniger anstrengend. Entscheidungsfreude nimmt die Spannung aus einer Situation, in der wir zweifeln, was zu tun ist. Mit
unserer Kreativität können wir weniger anstrengende Problemlösungen finden und uns mithilfe der Flexibilität aus ungünstigen
Mustern befreien. Die Teamfähigkeit schließlich schenkt uns die wichtigste Quelle der Entspannung – die soziale Unterstützung.
Hier zeigt sich wieder: Wie auch immer wir die Zukunftsfähigkeiten zu einer Problemlösung heranziehen, das Ergebnis wird darin
bestehen, dass wir die anderen Tugenden auch besser einsetzen können und so in allen Bereichen unseres Lebens leichter zurechtkommen.
In diesem Kapitel habe ich für jede der Zukunftstugenden ein wichtiges stresserzeugendes Problem aufgegriffen und möchte Ihnen
einige Hinweise geben, wie Sie es gut bewältigen können. Dadurch verbessern Sie nicht nur die einzelnen Fähigkeiten, sondern
erleben auch mehr positive Gedanken und Emotionen. Denn über Gedanken und Emotionen greift das Gehirn aus der Chefetage und
den Verwaltungsbüros direkt in die Pläne der Technikzentrale des Gehirns ein. Auf diesem Wege können wir die Techniker dazu
überreden, die Stressaktivität nicht allzu hochzufahren und sie sogar gezielt zu drosseln. Wir wollen den Stress auf gar keinen
Fall abschaffen, wir wollen ihn nur besser in der Balance halten.
Was ist Belastbarkeit?
Belastbarkeit ist ein Maß dafür, wie lange man seine Stressaktivität aufrecht erhalten kann, ohne Stresssymptome, die Anzeichen
der |195| Überbelastung zu entwickeln. Damit ein benötigtes Stressaktivitätsniveau über einen längeren Zeitraum immer wieder aufgebaut
werden kann, brauchen Gehirn und Körper ausreichend Gelegenheit zur Entspannung und Regeneration. Man spricht von Stressbalance,
die ich in meinem Buch
Meine Stressbalance
ausführlich dargestellt habe. Deshalb erwähne ich hier nur noch einmal die wichtigsten Fakten.
Übersicht über die Stressformen
|196| Im ursprünglichen Wortsinn bedeutet »gestresst sein« ganz neutral »beansprucht sein«. Unser Körper steht immer unter einem
gewissen Stress, ohne den die Lebensvorgänge erlöschen würden. Forscher sprechen heute nicht mehr von positivem und negativem
Stress, sondern von kontrolliertem oder unkontrolliertem Stress. Dauer, Intensität und Verlauf der Stressreaktion fallen ganz
unterschiedlich aus, je nach geistiger Einstellung und emotionaler Bewertung. Kontrollierter Stress kann kurz- oder auch längerfristig
auftreten und die Belastbarkeit bleibt dennoch erhalten. Unkontrollierter Stress übersteigt die Belastbarkeit akut oder langfristig
und kann uns krank machen. Wie schon aus den Begriffen hervorgeht, ist die erlebte Kontrolle, also die subjektive Einschätzung,
eine Situation bewältigen, überschauen und verstehen zu können, entscheidend für den Ablauf der Stressantwort. Gesundheit
ist die beste Voraussetzung, lange intensive Belastungen aushalten zu können. Auf den folgenden Seiten finden Sie daher zunächst
die wichtigsten Informationen darüber, wie Sie durch Wartung und Pflege Ihres Körpers die Belastbarkeit erhöhen können.
Belastbarkeit durch Wartung und Pflege Ihres Körpers
Unsere Autos bringen wir ganz selbstverständlich regelmäßig zum Check in die Werkstatt. Leider gehen wir mit uns und unserer
Gesundheit nicht so sorgfältig um. Im Gegenteil, je größer die Belastungen werden, desto stärker vernachlässigen wir die Forderungen,
die der Körper aus biologischen Gründen an uns stellt. Geht es hoch her, werden Schlaf, Ernährung, Sport und Freunde eher
noch besonders vernachlässigt. Gehen Sie also bei nächster Gelegenheit zum Körper-TÜV, dem Vorsorgecheck und halten Sie sich
nach Möglichkeit an die wenigen Regeln eines gesunden Lebensstils, der eine lange Nutzungsfreude durch Fitness und Gesundheit
verspricht. Hier dazu das Wichtigste.
|197| Biologische Voraussetzungen der Belastbarkeit
Scheuen Sie sich nicht, in Ihrer Familie nach den sogenannten familiär bedingten Erkrankungen zu forschen. Diabetes, Herzinfarkt,
Bluthochdruck, Rückenprobleme, Immunsystemerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Krebs, psychische Erkrankungen etc. haben
einen erblich bedingten Anteil. Wenn Sie die Risikofaktoren kennen, lässt sich gezielt vorbeugen. Wenn Sie wissen, dass Ihr
Auto viel Öl verliert, schauen Sie schließlich auch öfter einmal nach. Lassen Sie sich gründlich untersuchen. Sollten
Weitere Kostenlose Bücher