Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
den übergeordneten
großen Werten der Menschheit hat einen sehr stärkenden und stabilisierenden Effekt. Schauen Sie sich Ihren Lebensweg einmal
unter diesem Gesichtspunkt an. Finden Sie den roten Faden, an dem Sie sich schon immer orientieren.
Welche große Sache hat Sie schon immer berührt, motiviert oder interessiert? Wie tragen Sie dazu bei? Welchen Beitrag können
Sie jeden Tag dazu erbringen? Welche Aufgabe hilft Ihnen, diesem Ziel näherzukommen?
|188| Das Gute an diesen übergeordneten Ideen: Wir sind von aktuellen Schwankungen unserer Lebenslage unabhängiger. Wer es schafft,
auch auf Umwegen, mit Rückschlägen oder Unterbrechungen immer das große Ziel im Auge zu behalten, ist innerlich stabiler,
auch wenn der tägliche Alltag manchmal hart ist.
Realitätssinn
Was weiß ich über mich und die Welt? Tagträume sind kleine Fluchten in anstrengenden Zeiten und helfen uns zu entspannen und
wenigstens in Gedanken Schönes zu erleben. Sie setzen Botenstoffe der guten Gefühle frei, haben also in der richtigen Dosierung
durchaus ihre Daseinsberechtigung. Realitätssinn braucht den Mut, den Tatsachen ins Auge zu schauen, die Aufgabe und die eigenen
Kräfte abzuschätzen und sich auch ein paar Gedanken über die entstehenden Konsequenzen zu machen. Unterziehen Sie also das
Ist und das Soll, die Gegebenheiten und Ihre Ziele gewohnheitsmäßig einem strengen Realitätscheck. Hier sind dafür die wichtigsten
Fragen:
Wie ist die aktuelle Situation? In welchen Rahmenbedingungen lebe oder arbeite ich gerade? Wie lautet das Problem? Wo möchte
ich hin? Wie sieht die Lösung aus? Ganz konkret: Was soll anders sein, wenn mein Ziel erreicht ist? Welche Schritte muss ich
dafür unternehmen? Welche Teilziele sind sinnvoll? Was muss ich lernen? Was wird mir schwerfallen? Was verändert sich für
mich oder andere, wenn mein Ziel erreicht ist? Kann ich das akzeptieren?
Nutzen Sie Ihre ganze Lebenserfahrung, um sich für oder gegen etwas zu entscheiden. Wie Sie dazu den intuitiven Modus Ihres
Gehirns einsetzen, haben Sie bereits im Kapitel »Entscheidungsfreude« gelesen.
Soziale Vernetzung
Wer hilft mir? Der etwas sperrige Begriff »soziale Unterstützung« lässt sich besser fassen, wenn man ihn in seine Unterpunkte
zerlegt: Habe ich jemanden, der mir im Notfall mit Rat und Tat sowie Trost zur Seite steht? Jemanden, der zu mir hält? Der
mich mit Informationen und konkreten Hilfestellungen unterstützt? |189| Der mir materielle Hilfen zukommen lässt (Geld leiht, Kaffee mitbringt etc.)? Habe ich Menschen, mit denen ich einfach nur
Spaß haben kann? Die mich wahrnehmen und mir Feedback geben? Sorgen Sie dafür, dass Sie ein gutes Netz haben, das Sie hält.
Manche Unterstützer kann man auch gegen Geld verpflichten, oder man unterstützt sich gegenseitig im Tauschverfahren. Solange
das Geben und Nehmen ausgeglichen ist, ist nichts dagegen einzuwenden.
Soziale Unterstützung ist die beste Stütze, die Menschen haben können. Im Extremfall reicht es zu wissen, dass man jemanden
fragen könnte und eine gute Antwort bekäme.
Optimismus und Handlungsorientierung
Was kann ich tun? »Steh auf, wenn du am Boden liegst!«, schmettern die Toten Hosen und feiern damit den praktischsten der stärkenden Faktoren, die
Handlungsorientierung. Auch hier hilft uns die Lebenserfahrung. Wer weiß, dass er in vielen Situationen bereits durch eigenes
Handeln etwas Gutes herbeigeführt hat, verfügt über eine »Selbstwirksamkeitsüberzeugung«, wie der sperrige Fachbegriff der
Psychologen heißt, und über eine positive Erfolgserwartung. Diese Erfahrung setzt viel Motivation frei und ist das Gegenteil
von Hilflosigkeit, die, wie man inzwischen weiß, zu Motivationsverlust und Depression führen kann. Vielleicht haben Sie Lust,
einmal Ihr Leben unter dem Gesichtspunkt Ihrer bereits vorhandenen Veränderungsressourcen zu betrachten? Dabei hilft Ihnen
der folgende Selbstcheck.
Praxis-Tipp Selbstcheck Anpassungsfähigkeit: Welche schwierigen Situationen habe ich bereits bewältigt?
Jeder Mensch hat in seinem Leben eine Reihe von Veränderungen durchgestanden und dabei seine Flexibilität unter Beweis gestellt.
Er hat sich an Neues angepasst und dabei bestimmte Stärken flexibel eingesetzt. Auf diese Stärken kann man immer wieder zurückgreifen.
Sie bilden unseren inneren Kern, der uns immer, auch heute noch, stabilisiert. Betrachten Sie einmal Ihr bisheriges Leben.
Gehen Sie
Weitere Kostenlose Bücher