Machen Sie Ihren Kopf fit für die Zukunft
Überforderungsgefühle und Langeweile. Stressmanagement heißt hier vor allem, sich eine gute Selbstorganisation anzugewöhnen.
Praxis-Tipp So organisieren Sie sich richtig: Gute Vorbereitung hilft beim Lernen
Arbeitsplatz einrichten Sorgen Sie für genug Platz auf dem Schreibtisch, ausreichend Licht und einen guten Stuhl. Sie sollen sich möglichst wohlfühlen!
Genug Wasser und geeignete Snacks (fettarmes Eiweiß und langkettige Kohlenhydrate) bereithalten.
|200| Lernstoff organisieren Besorgen Sie alles Material, das Sie zum Lernen benötigen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über das Volumen. Erfinden
Sie ein für Sie praktisches und übersichtliches Ablagesystem. Schauen Sie sich die Gliederungen der zu lesenden Texte an,
und entdecken Sie bereits die ersten wichtigen Punkte, die Sie besonders interessieren. Das weckt die Vorfreude (Dopamin!).
Benennen Sie auch genau Ihre Wissenslücken. Das macht das Gehirn lernbereit.
Zeitplan Teilen Sie den Stoff in Portionen ein, die Sie in der zur Verfügung stehenden Zeit gut bewältigen können. Planen Sie lieber
etwas weniger ein und stocken dann auf, wenn Sie sich noch konzentrieren können, als sich von vornherein zu viel vorzunehmen.
Es geht darum, die Zuversicht zu behalten und die Sicherheit zu stärken, dass Sie es schaffen werden.
Selbstorganisation Planen Sie Pausen ein, damit Sie sich nicht durch eine Fülle an ähnlichem Stoff langweilen. Das würde Ihre Aktivität im Gehirn
und damit die Lernfähigkeit herabsetzen. Sorgen Sie für Abwechslung, indem Sie kurzfristig und ganz gezielt etwas ganz anderes
tun, das Ihnen Freude macht. Beachten Sie bitte auch Ihren bevorzugten Leistungsrhythmus. Die meisten Menschen können vormittags
gut Neues aufnehmen und verarbeiten und nachmittags eher wiederholen, vertiefen und verankern. Planen Sie so, dass Sie genügend
Zeit für Bewegung, kleine Power-Naps und ausreichend Nachtschlaf haben.
Erfolgskontrolle Besorgen Sie sich Testfragen, lassen Sie sich abfragen oder erzählen Sie anderen, was Sie gelernt haben. Auf das, was Sie
bereits können, dürfen Sie stolz sein und sich auch angemessen selbst dafür belohnen. Wissenslücken motivieren erneut und
führen langfristig zu mehr Sicherheit.
Stressmanagement bei der Entscheidungsfindung
Das Treffen von Entscheidungen wird als Stress empfunden, wenn man im Erkennen der intuitiven Hinweise unsicher ist. Die eigene
Wahrnehmungsfähigkeit für die somatischen Marker der Gefühle zu trainieren macht aber viel Spaß!
|201| Praxis-Tipp So trainieren Sie Ihre Wahrnehmungsfähigkeit
Führen Sie ein Wahrnehmungstagebuch und notieren Sie jeden Abend, welche Aspekte Ihres Alltagslebens Sie besonders intensiv
bemerkt und genossen haben. Machen Sie sich ganz deutlich bewusst, welche körperlichen Empfindungen (somatische Marker) mit
welchen Emotionen verbunden sind. Die willkommene Erfrischung beim Zähneputzen macht Sie munter und lässt Sie tiefer durchatmen,
das erste Glas Wasser am Morgen belebt mit einem kühlen Kribbeln im Magen, die Stille in der Straße, bevor der Verkehr losbraust
... Sie werden nicht nur aufmerksamer, sondern eine Menge an Vergnügen durch Ihre gesteigerte Sinneswahrnehmung erfahren.
Genießer wussten intuitiv schon immer, dass Suchen (Dopamin und Noradrenalin) und Finden von Sinnesfreuden (Endorphine) den
biochemischen Dreiklang für Glück und Zufriedenheit auslösen, und nun wissen wir darüber hinaus: Genuss hilft uns auch, besser
zu entscheiden!
Stressmanagement im kreativen Prozess
Kreative Geister leiden vor allem in der Inkubationsphase unter negativen Gefühlen, doch Sie können darauf Einfluss nehmen.
Praxis-Tipp Inkubationsphase entstressen
Wehren Sie sich bitte nicht gegen Unruhe, schlechte Laune und Unzufriedenheit. Im Gegenteil! Sie zeigen ja an, dass die kreativen
Umstrukturierungsprozesse in vollem Gange sind. Freuen Sie sich darüber, dass Sie bald etwas Neues erwartet. Verlassen Sie
Ihre Tätigkeit eine Weile. Hören Sie auf, angestrengt zu grübeln. Sie dürfen eine andere, leichte Arbeit ausführen, Sport
und Entspannung genießen, sich von neuen Eindrücken stimulieren lassen, Ihren Freunden von allem erzählen ... wie Sie mögen.
Bewährt hat sich allerdings eine ruhige, entspannende körperliche Tätigkeit, bei der Sie Ihren Gedanken nachhängen können
und nicht zu stark abgelenkt werden. Halten Sie einen Notizzettel bereit! Der Durchbruch steht kurz bevor.
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