Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
gibt es ein Sprichwort, das lautet: Wenn du den Löwen tötest, dann warte nur ab, was die Löwin tut.“ Sie war bereit, mutig für die Prinzipien der Freiheit einzutreten, für die ihr Mann gelebt hatte und gestorben war.
Im Spätsommer dieses Jahres fuhr ich nach Juba, dem Sitz der Regierung im Südsudan, und besuchte Johns Grab. Das war ein trauriger Tag für mich. Ich hatte die Freude gehabt, mit ihm das Brot zu brechen, und kurz darauf war er tot. Sein Grab befindet sich in der Mitte einer Granitplattform, ein etwas erhöhtes Rechteck auf einem pastellfarbenen Stein unter einem Pavillon, der den Stein vor der Tropensonne schützt. Zu beiden Seiten steht auf einer Staffelei ein großes Foto von Garang, und das Grab ist immer mit frischen Blumen geschmückt. Eine Ehrenwache der SPLA tut vierundzwanzig Stunden am Tag Dienst, etwa ein halbes Dutzend junger Soldaten in Uniformen mit ihren Schnellfeuergewehren. Abwechselnd ruhen sie sich auf den blauen Plastikstühlen am Rand des Pavillons aus.
Ich setzte mich an sein Grab und weinte um meinen Freund und um die verpassten Chancen. Gott ist gut und souverän, aber manchmal ist sein Handeln nur schwer zu verstehen.
Salva Kiir Mayardit, ein alter Freund von John Garang und ein weiteres Gründungsmitglied der SPLA im Jahr 1983, war sein Nachfolger im Amt des Präsidenten vom Südsudan. Zum Zeitpunkt des Hubschrauberabsturzes war er Oberkommandeur der SPLA. Am 11. August, knapp zwei Wochen nach dem Absturz, wurde er vereidigt. So angesehen Garang auch war, einige der Südsudaner mögen Kiir jetzt noch mehr, weil er für die umfassende Unabhängigkeit des Südsudan eintritt. Kiir traf im Weißen Haus zweimal mit Präsident Bush zusammen, um für eine stärkere Unterstützung Amerikas zu werben. Obwohl die Friedensvereinbarungen 2005 unterzeichnet wurden, sind sie noch nicht vollständig in Kraft gesetzt.
Kiir fordert mehr Kontrolle über die Öl produzierenden Gebiete in der Nähe der Grenze des Sudan zu Südsudan und dass die Soldaten aus dem Norden das Land verlassen. Es ist keine Überraschung, dass die Khartum-nahe Southern Sudan United Democratic Alliance (SSUDA) über die Forderung Kiirs an Präsident Bush, Sanktionen gegen den Sudan zu verhängen, sehr aufgebracht war. „Kiir und seine SPLM betreiben die Zerstörung des Sudan“ ( Sudan Tribune , 6. Juni 2007) in einem Versuch, „die Völker des Sudan zu teilen, um ihre kolonialen Träume zu verwirklichen.“
Egal, wie man das sehen mag, die Regierungen der anderen Länder scheinen sich mehr für die Ölrechte zu interessieren als für die Menschenrechte. Und was ist mit all diesen berühmten Persönlichkeiten, die Afrika besuchen? Sie haben das Herz vielleicht am rechten Fleck, aber was können sie in Darfur schon bewirken? Berühmte Persönlichkeiten spenden Hunderttausende Dollar an Organisationen, die nur einen Bruchteil der Spenden an die Flüchtlingslager oder die Lager für Internally Displaced Persons (IDP) weiterleiten. Der Rest wird für die beachtlichen Gehälter der Mitarbeiter gebraucht. Am liebsten würde ich diesen Menschen sagen: „Gebt das Geld doch Leuten, die es sinnvoll einsetzen!“
In den Flüchtlingslagern sind die Helfer aus dem Ausland, die viel Geld verdienen, überflüssig. Davon konnte ich mich selbst überzeugen. Die Helfer aus dem Sudan wissen genauso viel über Ernährung, Malaria und die Behandlung von Durchfallerkrankungen wie die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen, die doppelt oder viermal so viel verdienen wie die Helfer aus dem Land.
Zudem brauchen die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen fachliche Unterstützung: Entwicklungsleiter, Projektkoordinatoren, ehrenamtliche Koordinatoren. Die zahllosen Assistenten in der Verwaltung kosten durchschnittlich mehr als dreißigtausend Dollar pro Jahr plus Vergünstigungen. Ein Entwicklungsdirektor – er kümmert sich um die Beschaffung der Spendengelder – verdient fünfundsiebzigtausend Dollar.
Der Lohn, den diese Hilfsorganisationen den einheimischen Helfern zahlen, ist ebenfalls ein Streitpunkt. Wenn ein Fahrer in Uganda im Durchschnitt hundert Dollar im Monat verdient, bei einer Hilfsorganisation aber auf einmal fünfhundert Dollar für dieselbe Arbeit bekommt, dann ärgert das verständlicherweise die anderen Fahrer. Die Arbeitgeber am Ort verlieren ihr Personal, weil sie lieber für die Hilfsorganisationen arbeiten. Preissteigerungen sind die Folge. Eine Ziege, die fünfzehn Dollar kostet, sollte auf einmal
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