Machine Gun Preacher -: Die wahre Geschichte eines Predigers, der bis zum Äußersten geht, um Kinder zu retten. (German Edition)
afrikanischen Führer haben die frustrierende Eigenschaft, keinerlei Kritik zu üben, egal, was sie denken. Aber ich hatte wenigstens gesagt, was mir auf der Seele brannte. Alle anderen waren in ihrem Handlungsspielraum begrenzt. Diese Einschränkungen galten nicht für mich.
Einige der Teilnehmer billigten meine Bemerkungen, und einige nicht, aber ich ließ nicht locker. Ich lebe nun schon seit elf Jahren im Sudan. Ich kenne seine Geschichte. Ich weiß, warum wir uns Sorgen machen um Darfur. Die UNO kümmert sich nicht um die sterbenden Kinder in Darfur. Interessant ist nur das Öl. Thema sind nicht kleine schwarze Kinder, die sterben. Thema ist nicht der Völkermord, der seit vielen Jahren andauert. Amerika ist so gefangen in finanziellen und politischen Zwängen, dass wir das Leid der Bevölkerung sogar noch mitverschulden, indem wir den radikal muslimischen Ländern militärische Hilfe leisten, obwohl es um unsere eigene Wirtschaft nicht zum Besten bestellt ist. Obwohl die Vereinigten Staaten seit Jahren ein Handelsembargo gegen den Sudan verhängt haben, schickt die amerikanische Regierung diesem korrupten Gesindel, das sein eigenes Volk mordet, 140 Millionen Dollar Fördermittel im Jahr. Das muss man sich mal vorstellen! Eine Regierung, die mit Waffengewalt gegen ihr eigenes Volk vorgeht, die ihre Frauen vergewaltigt und ihre Männer ermordet, bekommt 140 Millionen Dollar. Einfach unglaublich.
Ich bin nur ein einfacher Pastor aus Pennsylvania, aber wenn unser Land in einer Rezession steckt und wir alle zurückstecken müssen, warum verschenkt unsere Regierung immer noch Hunderte Millionen Dollar an diese Länder? Warum verkaufen, verschenken wir sogar unseren Überschuss an sie? Wenn wir tatsächlich unser Heimatland effektiv schützen wollen, dann sollten wir aufhören, mit radikal muslimischen Ländern Handel zu treiben und jegliche Förderung einstellen. Einige Leute sind der Meinung, eine solche restriktive Handelspolitik basiere auf Vorurteilen, doch Amerika sollte frei sein von Vorurteilen. Vielleicht konnten wir früher ja mal großzügig sein, aber meiner Meinung nach hat der 11. September 2001 alles verändert.
Diese beiden Tage der Friedensgespräche waren ein besonderer Höhepunkt für mich. Die Kämpfe, das Leid, die Malaria, der Durchfall, das schlechte Wasser, der ganze Mist, den ich in diesen Jahren im Sudan erleben musste, diese beiden Tage machten alles wett. Ich war dabei, als Geschichte geschrieben wurde. Und ich konnte den bedeutendsten Führern dieses Landes sagen, was mich bewegte. Dies waren vielleicht sogar die beiden schönsten Tage meines Lebens.
Bei einem früheren Friedensgespräch hatte Colin Powell eine Friedensplakette mitgebracht. Diese Plakette findet man auf einem Stein in Naivasha unter einem neu gepflanzten Friedensbaum. Ich ließ mich mit John Garang neben diesem Stein fotografieren. Danach telefonierte ich noch mehrmals mit John, aber ein persönliches Treffen kam leider nicht mehr zustande.
John Garang starb am 30. Juli 2005 auf dem Rückflug von einem Besuch bei Yoweri Museveni in Rwakitura, dem Haus des Präsidenten auf dem Land im Südwesten Ugandas. Musevenis Helikopter, ein Mi-172, stürzte mit Garang, sechs Beratern und sieben ugandischen Crewmitgliedern an Bord während eines Sturms ab. Ersten Meldungen zufolge sollte er überlebt haben, doch dann wurde am nächsten Tag sein Tod bekannt gegeben. Die Ursache für den Absturz soll ein Pilotenfehler während eines Unwetters aufgrund von Unerfahrenheit gewesen sein.
Der Hubschrauber befand sich seit acht Jahren in Musevenis Besitz, und er war gerade erst gewartet und die Instrumente auf den neuesten Stand gebracht worden. Bis zum heutigen Tag sind einige Leute davon überzeugt, dass Garang ermordet wurde. Während sich die sudanesische Regierung und der Kommandeur der SPLA der Ansicht anschließen, das Unwetter sei für den Absturz verantwortlich gewesen, gehen andere in der SPLA von Sabotage aus. Museveni räumte ein, dass „äußere Faktoren“ nicht auszuschließen seien.
Wieder andere behaupten, der Pilot sei von radikalen Muslimen angeheuert worden und hätte den Absturz bewusst herbeigeführt. Ich kann nur eines sagen: John Garangs Tod kam den radikalen Moslems sehr gelegen. Er war nicht nur ein gebildeter Präsident, sondern auch ein Kämpfer. Dieser Mann kannte sich mit Kriegsführung aus. Er stellte eine Bedrohung für sie dar.
Garangs Witwe, Rebecca Nyandeng de Mabior, sagte: „In unserer Kultur
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