mach's mir: verboten (German Edition)
Männer in ihren maßgeschneiderten Anzügen lächelten höflich und trockneten sich ihre regennassen Gesichter mit Stofftaschentüchern trocken. „Dürfen wir Ihnen auch ein Taschentuch anbieten?“
Miranda schüttelte den Kopf. „Danke, ich bin so komplett durchnässt, da hilft kein Taschentuch mehr.“
Kurz vor der 21. Etage, Miranda wollte schon erleichtert aufatmen und machte sich bereit, ganz schnell aus der verspiegelten Kabine zu springen, ruckte plötzlich der Lift und blieb er stecken. Aufgeregt tippte Miranda auf den Tasten herum, um das störrische Ding wieder in Bewegung zu setzen. Es half nichts. Der verdammte Kasten bewegte sich keinen Millimeter. Auch die Männer versuchten ihr Glück, besonders als sie sahen, dass Miranda schon ganz kalt war. Ihre Brustwarzen stellten sich keck nach oben.
Der eine der Männer hängte ihr sein Jackett um. „Vielleicht sollten sie besser ihre nasse Kleidung ausziehen, bevor Sie sich noch erkälten. Wer weiß, wie lange wir hier noch drin stecken.“
Da Miranda derart kalt war und sie sich eine Erkältung kurz vor Redaktionsschluss definitiv nicht leisten konnte, entschied sie sich, nicht lange zu fackeln, sondern sich zu entkleiden. Schicksal. Überhaupt hatte sie nichts zu verstecken. Sowieso hatte sie schon seit Längerem keinem Mann mehr ihren trainierten Körper gezeigt. Und plötzlich erwachte in ihr wieder diese Flirtlaune, diese Lust, etwas wirklich Verbotenes zu tun. Mann, tat das gut! Nicht immer nur Arbeit! Auffordernd sah sie die Männer einen nach dem anderen an und hauchte: „Was ist? Wissen Sie nicht, was man mit einer nackten Frau im stecken geblieben Aufzug tut, um sie richtig aufzuheizen?“
Für einen Augenblick sahen sich die Männer verunsichert an, dann allerdings zogen sie sich blitzschnell aus und einigten sich, welcher von ihnen sich Mirandas Brüsten annahm und welcher sich hinter sie stellte und es ihr langsam und hingebungsvoll besorgte. Anschließend wechselten sie ihre Positionen und Miranda streckte ihnen ihren Hintern hungrig entgegen, bis der Lift ein zweites Mal ruckte und sich kurz darauf, vor den überraschten Augen der Verlagsangestellten, in der 22. Etage die Türen öffneten.
7.
Bitte nicht stören, Mama!
Holger wollte seiner Mutter Erika nun doch mal die süße Sonja vorstellen, der er neulich einen super romantischen Heiratsantrag im Sonnenuntergang am See gemacht hatte. Schon im Spätsommer wollten sie richtig groß heiraten. Mit allen Freunden und Verwandten. Das erste Treffen zwischen seiner Mutter und Sonja hatte er bis jetzt geschickt hinausgezögert. Seine Mutter Erika war – nun ja – etwas „altbacken“. Sie wohnte außerhalb der Stadt in einem alten Bauernhaus, in dem Holger – gemeinsam mit seinen beiden älteren Schwestern – die Kindheit verbracht hatte. Der Vater war kurz nach Holgers Geburt – er war der Jüngste von den dreien – mit einem „Flittchen aus der Stadt“, wie Erika nicht müde wurde zu betonen, abgehauen und nie wieder gesehen. Seit dem, das war ja nun schon beinahe dreißig Jahre her, hatte die Mutter keinen Mann mehr „an sich ran gelassen“, wie sie es nannte. Ihr hatte „Sex“, wie sie beteuerte, nie etwas bedeutet. Viel eher fand sie dieses „Rumgebumse“ sündig.
Nun lebte sie allein auf dem Bauernhof, ihre erwachsenen Kinder kamen alle paar Monate zu Besuch und halfen ihr im Garten oder beim Absägen abgestorbener Äste. Holgers beiden älteren Schwestern waren längst verheiratet und wenn sie miteinander telefonierten, erzählten sie gerne ihrem jüngsten Bruder von ihren Sex-Erlebnissen zu Hause bei der Mutter. Jedes Mal, wenn sie „verbotenerweise“ gerade mit ihren Männern “zu Gange“ gewesen waren, war sie ohne anzuklopfen ins Zimmer gekommen und hatte – zack! – das Licht angeschaltet. Mitten im Raum war sie wie angewurzelt stehen geblieben, bis ihr Besuch sich reumütig voneinander gelöst hatte. Anschließend hatte Erika darauf bestanden, dass die Zimmertür offen stehen blieb, um zu verhindern, dass ihre Töchter noch „notgeil“ über ihre Männer herfielen.
Nun war es soweit: Holger fuhr mit Sonja im Auto die blühende Allee hinunter, ins Dorf hinein und auf den Hof, wobei er aufpassen musste, dass er keins der Hühner erwischte, die rund um den Brunnen Körner aufpickten. Erika stand schon in der Tür und winkte. Holger schaltete den Motor ab und sah Sonja flehend an: „Mein Schatz, ich weiß, du stehst gewaltig
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