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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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nickte. „Ich dachte, wenn ich einen Skandal in deinem Leben aufdecken kann, würde es mir gelingen, das Testament zu meinen Gunsten ausfallen zu lassen.“
    Also hat sie an jenem Morgen in Ambroses Büro gelogen, dachte Rachel. Sie hatte einen Plan ausgeheckt, um ihr Spaulding zu entreißen. „Erzähl weiter.“
    „Am Abend nach Grandmas Beerdigung war ich allein im Garten. Es war spät und ich tat mir selbst Leid. Aus irgendeinem Grund, vielleicht war es sein sechster Sinn, kam Ryan in dem Moment vorbei, um nach mir zu sehen. Er fand mich in Tränen aufgelöst vor.“
    Sie lehnte sich zurück und betrachtete ein Porträt von Hannah Spaulding über dem Kaminsims. „Er war wunderbar – zärtlich, verständnisvoll, voller Trost. Wir haben uns in dieser Nacht zum ersten Mal geliebt. Anfangs war diese Beziehung alles, was ich mir erhofft hatte: witzig, aufregend und ohne Verpflichtungen. Du weißt, wie sehr ich Verpflichtungen hasse.“
    Rachel musste ein Lächeln unterdrücken. „Ich weiß.“
    „Auf einmal begann sich alles zu verändern. Ryans Gefühle veränderten sich, aus Anziehung wurde Besessenheit. Er wollte wissen, wo ich war, wenn wir nicht zusammen waren, was ich machte, mit wem ich mich traf. Er begann sogar von einer Hochzeit zu reden. Das brachte mich völlig aus dem Konzept. Nach vier gescheiterten Ehen wollte ich mich nicht in eine fünfte stürzen. Außerdem habe ich ihn nicht geliebt.“
    „Hast du ihm das gesagt?“
    „Nicht sofort. Ich wollte ihn nicht verlieren. Ich sagte ihm, dass eine Ehe nicht zur Debatte stehe, weil du einen Wutanfall bekämest, wenn du von uns erfahren würdest. Erst später wurde mir klar, dass ich einen schrecklichen Fehler gemacht hatte.“
    Abrupt stand Annie auf, ging zur Bar und schenkte sich einen Cognac ein. „Auch einen?“ fragte sie.
    Rachel schüttelte den Kopf. „Hat er da beschlossen, mich umzubringen?“
    „Ich nehme es an. Er hat es erst vor ein paar Tagen erwähnt, als ich mich von ihm trennen wollte.“
    „Wie nahm er das auf?“
    „Er wurde zum Wahnsinnigen. Er erzählte mir von seinen Mordversuchen, davon, dass er es für uns getan hatte, damit wir zusammen sein konnten. Als ich die Polizei informieren wollte, sagte er, er würde erklären, dass ich ihn zum Mord angestiftet hätte, damit ich Spaulding bekommen könnte. Aber das habe ich nicht gemacht, Rachel, ich schwöre es dir. Ich wusste nicht, dass er etwas so Verrücktes machen würde. Ich wollte es ihm zuerst nicht mal glauben, als er es mir erzählte.“
    Ihrer Schwester zu glauben, war noch verrückter als das, was Ryan getan hatte, aber aus einem unerklärlichen Grund glaubte Rachel ihr tatsächlich. „Du hättest zu mir kommen sollen“, sagte sie. „Wir hätten einen Ausweg aus dieser Bescherung gefunden.“
    Annie seufzte. „Ich hatte Angst, dass du mir nicht glauben würdest, vor allem nach meiner letzten Eskapade. Also sagte ich, ich würde bei ihm bleiben. Ich hatte einfach zu viel Angst, etwas anderes zu machen.“
    „Wie ist Courtney dahintergekommen?“
    Annie nippte an ihrem Glas. „Vor drei Tagen sagte sie mir, sie sei in Ryan verliebt und wolle ihn fragen, ob er sie zum Ball begleitet. Du kannst dir vorstellen, was mir durch den Kopf ging. Mein Mädchen in den Händen eines Wahnsinnigen. Wir haben uns schrecklich gestritten. Ich sagte ihr, sie könne nicht mit ihm ausgehen, und daraufhin stürmte sie aus dem Zimmer.“
    „Darum habe ich sie auch die ganze Zeit nicht gesehen. Sie hatte sich versteckt.“
    „Sie hat sich vor mir versteckt, Rachel, nicht vor dir. Da wurde mir klar, welch eine schlechte Mutter ich gewesen war. Aber bevor ich irgendetwas wieder gutmachen konnte, musste ich sie erst mal vor Ryan beschützen. Um das zu tun, musste ich mich von ihm trennen und dann dir und Courtney die Wahrheit sagen. Um drei Uhr heute Nachmittag ging ich in den Keller, um mit Ryan zu reden. Ich ahnte ja nicht, dass Courtney mir ein paar Minuten später folgen und jedes Wort mit anhören würde.“
    Rachel dachte daran, welche Rolle sie bei Courtneys Schwärmerei für Ryan gespielt hatte, und legte den Kopf zwischen ihre Hände. „Ich bin nicht viel besser gewesen“, murmelte sie. „Ich wusste, was sie empfand, und habe sie auch noch ermutigt. Vermutlich, weil sie mich so sehr an mich in dem Alter erinnerte. Ich habe Ryan sogar gefragt, ob er eine Freundin hat.“
    „Du hast dich schon immer überall reinhängen müssen.“ Diese Bemerkung war bei weitem nicht so

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