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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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„Dezentes Verhalten ist hoffnungslos überbewertet.“
    „Gregory hat uns was zu sagen“, verkündete Rachel und zerrte ihn leicht am Arm. „Aber er spielt den großen Schweigsamen.“
    Sam grinste. „Rück lieber raus damit, Gregory. Sonst wird es dir Leid tun. Lass dir das von einem verheirateten Mann gesagt sein.“ Er hob und senkte seine Augenbrauen ein paar Mal in rascher Folge.
    „Na gut, ich glaube, ich habe euch alle lange genug auf die Folter gespannt.“ Gregory sah zu Rachel. „Die Polizei hat Nico festgenommen.“
    Rachel legte die Hände vor den Mund. „Sie haben Blut im Wagen gefunden?“
    Er nickte. „Milton wartet noch auf die Laborergebnisse, bevor er Ginnie etwas sagt, aber es sieht so aus, dass es Sals Blut ist. Dann wird Nico des Mordes angeklagt.“
    „Wann wissen sie es sicher?“ fragte Sam.
    „Keine Ahnung. Mein Vater ruft mich an, wenn er etwas hört.“
    Als sie wenige Minuten später zum Ball gingen, war Rachel wesentlich besser gelaunt.
    Über vierhundert Gäste, die allesamt herausgeputzt waren, hatten sich zum Herbstball eingefunden.
    Am nächtlichen Himmel strahlten die Sterne, und der Champagner floss in Strömen, während die Gäste umherspazierten und die reichhaltige Auswahl an Horsd’oeuvres, die exotischen Blumenarrangements und die Eisskulpturen in der Gestalt von Weintrauben bewunderten.
    In dem weißen Zelt leuchteten Kerzen auf den Tischen, und auf der Bühne spielte eine Sechsmannkapelle Gershwin, um auf das diesjährige Thema einzustimmen: „The Best of Broadway“.
    Annie überschaute die Menge und versuchte, sich zu entspannen. Einige Stunden waren vergangen, seit sie und Ryan belauscht worden waren. Sie war seitdem wie auf heißen Kohlen und fragte sich, wer sie belauscht hatte und wann er damit an die Öffentlichkeit kommen würde.
    Eines war sicher: Es war nicht Rachel gewesen. Ihre Schwester hätte ihr längst den Krieg erklärt. Aber wer? Einer der Kellerarbeiter? Jemand aus dem Labor? Die Ungewissheit brachte sie fast um. Vielleicht sollte sie sofort mit Rachel reden und nicht erst bis nach dem Ball warten. Je eher der Albtraum vorüber war, umso besser.
    Sie wollte sich gerade ihren eigenen Ratschlag zu Herzen nehmen, als sie Courtney auf dem Rand eines großen Terrakottakübels sitzen sah. Annie lächelte und bewunderte das Kleid, eine Wolke aus blauem Chiffon, das ihre Tochter wie eine Prinzessin aussehen ließ.
    „Courtney, da bist du ja!“
    Courtney hielt den Kopf gesenkt, als Annie sich vorbeugte, um sie auf die Wange zu küssen.
    „Ein schönes Kleid, Darling“, sagte sie und vergaß für einen Moment ihre Ängste. „Jan sagte mir, dass du dir etwas Wunderschönes gekauft hast. Sie hatte Recht, du siehst traumhaft aus.“ Sie lachte. „Du solltest tanzen, anstatt hier auf einem Blumenkübel zu sitzen.“
    Courtney starrte nach wie vor auf das Glas in ihrer Hand. „Ich habe keine Lust zum Tanzen.“
    „Bist du immer noch böse auf mich?“
    „Nein.“
    „Doch, das bist du“, sagte Annie und strich ihrer Tochter übers Haar. „Du bist noch immer böse, weil ich dich nicht mit Ryan habe ausgehen lassen.“
    „Nein, bin ich nicht!“ Courtneys Kopf schoss hoch. „Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe?“
    „Courtney!“ Annie machte einen Schritt nach hinten. Sie hatte das Mädchen noch nie so grob und irrational erlebt. „Was ist in dich gefahren?“
    „Nichts ist in mich gefahren.“ Courtney stand auf und begann fortzugehen. „Ich will nur einfach meine Ruhe haben.“
    Annie holte sie schnell ein. „Ich will dich aber nicht in Ruhe lassen. Irgendetwas belastet dich, und ich will wissen, was es ist.“ Als Courtney in dem Moment aufstieß, fiel Annies Blick auf das leere Glas. „Mein Gott, bist du betrunken?“
    Bevor Courtney etwas erwidern konnte, hatte Annie ihr das Glas aus der Hand genommen und daran gerochen. „Gin.“ Sie sah am Boden zerstört aus. „Oh, Courtney, wie konntest du nur?“
    „Was solls?“ erwiderte Courtney und sah Annie ungerührt an.
    „Du bist betrunken!“ Annie knallte das Glas auf einen Tisch in der Nähe und sah sich um. „Wo ist Peter? Er soll dich nach Hause bringen.“
    „Peter ist nicht hier. Die arme kleine Courtney ist ganz alleine hier.“ Sie stieß wieder auf. „Und was ist mit dir, liebste Mommy?“ fragte sie mit einem hässlichen Unterton. „Wo ist denn deine Begleitung?“
    „Courtney, um Gottes willen, jetzt mach hier keine Szene.“
    „Ist mir doch

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