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Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals

Titel: Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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ist.“
    „Komm mit in mein Büro, dann können wir reden.“ Rachel ging los und erwartete, dass Preston ihr folgte. Das tat er aber nicht. „Wir reden hier“, sagte er barsch.
    „Preston, komm schon“, sagte Sam und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wir wollen doch nicht in der Öffentlichkeit über Familienangelegenheiten sprechen.“
    Prestons Gesicht nahm einen herablassenden Ausdruck an. „Das hier geht nur Rachel und mich etwas an, Sam. Wenn es dir also nichts ausmacht ...“
    Sam zog seine Hand zurück und sah Rachel an, die ihm zunickte. „Ist schon in Ordnung“, sagte sie, woraufhin er sich zurückzog.
    Rachel wartete, bis der Winzer weiter hinten im Keller verschwunden war, dann wandte sie sich wieder Preston zu. Der hatte zwar seine berühmte Gelassenheit wiedererlangt, doch sein Gesicht war immer noch bleich. Preston war immer ein stolzer Mann gewesen – er war stolz auf das, was er erreicht hatte; auf seinen Status in der Gesellschaft von San Francisco; vor allem aber war er auf seine Herkunft stolz.
    „Ich weiß, dass das für dich ein Schock sein muss“, sagte sie müde. „Es ist mir nicht anders ergangen.“
    „Dann stimmt das? Du bist die Tochter von Alyssa Dassante.“ Er sprach diese Worte mit solchem Entsetzen und Abscheu, dass sie zusammenzuckte.
    „Ja, es stimmt“, sagte sie schließlich.
    „Oh, mein Gott.“ Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, wandte sich von ihr ab und ging in einem kleinen Kreis herum, bevor er sich wieder ihr zuwandte. „Aber wie kann das sein? Du hast mir gesagt, dass deine Mutter bei der Geburt gestorben ist.“
    „Das hatte ich auch immer geglaubt“, erwiderte sie und war froh darüber, dass sie sich wenigstens unterhalten konnten. „Das hatte man mir auch so gesagt.“
    „Wann hast du es erfahren?“
    Sie blickte nach unten. „Vor ein paar Tagen.“
    „Vor ein paar Tagen? Und du hast mir nichts davon gesagt?“
    „Ich wusste nicht, wie.“ Sie fühlte sich elend. „Ich stand unter Schock.“
    „Und wann wolltest du es mir sagen?“ Sein Tonfall hatte etwas Vorwurfsvolles angenommen. „Oder wolltest du es mir einfach verheimlichen?“
    „Ich weiß es nicht.“ Plötzlich konnte sie ihm nicht mehr in die Augen sehen. „Ein Teil von mir wollte es dir sagen, aber ein anderer Teil ...“ Sie musste schluchzen und ließ den Satz unvollendet.
    „Mein Gott, Rachel. Du erfährst, dass du die Tochter einer Mörderin bist, und du wolltest mir nichts davon sagen?“ Er machte einen Schritt auf sie, ließ aber erkennen, dass er dennoch auf Distanz bleiben wollte. „Meinst du nicht, dass ich ein Recht darauf habe, das zu erfahren?“
    „Ich wollte dich nicht verletzen. Oder in Verlegenheit bringen. Ich dachte ... wenn es niemand erfährt, dann ... geht alles einfach vorüber.“
    „Ich verstehe. Und es hat dich überhaupt nicht gestört, dass du unsere Ehe auf einem Fundament aus Lügen aufgebaut hättest?“
    „Ich habe dich nicht belogen, Preston. Ich habe versucht, diese ganze Situation zu durchdenken. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Darum habe ich niemandem davon erzählt ...“
    „Außer Sam.“
    „Er ist ein alter Freund der Familie. Und außerdem hatte ich gehofft, er würde mir sagen, dass es nicht stimmte.“
    „Aber das hat er nicht gemacht, oder?“
    Rachel schüttelte den Kopf. „Nein. Er hat es bestätigt.“
    „Und wie bist du dahintergekommen?“
    Sie erzählte ihm alles, was sie erfahren hatte, solange sie noch den Mut dazu hatte. Als sie fertig war, wartete sie darauf, dass er ein paar tröstende und verständnisvolle Worte sagte. Und noch mehr wartete sie darauf, dass er seine Arme ausbreitete, damit sie sich an ihn drücken und den Tränen freien Lauf lassen konnte, die sie so verzweifelt zurückhielt.
    Er blieb einfach nur da stehen, wie eine Statue. Keine ausgebreiteten Arme. „Du bist die Tochter einer Mörderin“, sagte er abermals, als habe er diese Tatsache immer noch nicht begriffen.
    „Wir wissen nicht, ob Alyssa eine Mörderin ist“, sagte sie. In einer so dramatischen Situation eine Frau zu verteidigen, die sie nicht mal kannte, erschien ihr irgendwie falsch. „Ich meine, niemand hat jemals ihre Version der Geschichte gehört.“
    „Weil sie fortgelaufen ist! Ich kenne die Geschichte. Sal hatte Recht. Sie hat den Unfall vorgetäuscht, um untertauchen zu können. Sie ist eine Mörderin und eine Flüchtige.“
    „Preston“, flehte sie ihn an. „Beruhige dich bitte. Wir bringen das hinter

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