Macht des Schicksals - Spindler, E: Macht des Schicksals
das auch nicht ändert“, sagte Sal, bevor er auflegte.
Einen Moment lang stand er lächelnd da und fühlte sich gut. Es war ihm egal, wer Alyssa als Erster fand – Kelsey oder Rachel –, solange sie nur gefunden wurde.
Dann würde er einschreiten.
Und dann würde Gott jedem beistehen müssen, der sich ihm in den Weg stellte.
25. KAPITEL
Rachel hatte gerade gebadet und stand nun in der Küche, um eine Dose Tomatensuppe zu erhitzen, als das Telefon klingelte.
„Na, da bin ich ja froh, dass du dein Wort hältst“, sagte Gregory, als sie den Hörer abnahm.
Der Klang seiner Stimme weckte schöne Erinnerungen. „Hast du daran gezweifelt?“
„Wenn es darum geht, um fünf Uhr Feierabend zu machen, dann habe ich meine Zweifel.“
Lachend drehte Rachel die Herdtemperatur herunter, nahm ihr Glas Chardonnay und lehnte sich gegen die Küchentheke. „Aber um dich zu beruhigen: Ich habe versucht, wenigstens eine Stunde länger zu arbeiten. Sam hat es mir nicht gestattet. Er sagte, wenn ich nicht wie alle anderen Feierabend machen würde, dann würde er mich aus dem Büro tragen und meine Schlüssel wegwerfen.“
„Sam ist ein guter Mann.“
„Was sollst du auch anderes sagen? Ihr seid doch beide aus dem gleichen Holz geschnitzt.“
„Das kommt dadurch, dass wir uns Sorgen machen. Was machst du gerade?“
„Mein Abendessen.“
„Und das wäre?“
„Tomatensuppe.“
„Köstlich.“
Sie musste lachen: „Das sagt der Richtige. Der König des Take-away.“
„Nicht heute. Heute war ich mit meiner Tochter essen.“
„Wie geht es ihr?“
„Viel besser. Vor allem, nachdem ich die Konzertkarten für die Spice Girls aus der Tasche gezogen hatte.“
„Du bist ein guter Vater, Gregory.“
„Danke, aber ich habe eigentlich nicht angerufen, um zu prahlen.“ Er wurde ernst. „Ich habe mit meinem Freund bei Interpol gesprochen. In ein paar Tagen sollte er mehr wissen. Bei Joe Brock bin ich dagegen nicht weitergekommen. Oder besser gesagt, bei seiner Frau.“
„Teresa hatte viel um die Ohren.“
„Mag sein. Auf jeden Fall hat sie mich nicht mit ihm reden lassen.“
„Das macht auch nichts, Gregory. Joe steht nicht mehr unter Verdacht. Er war in der Nacht zu Hause, außerdem hat die Polizei von ihm keinen Fingerabdruck finden können. Von Nico übrigens auch nicht.“
„Ich weiß“, sagte er und klang enttäuscht. „Ich habe mit Crowley gesprochen.“
„Willst du sagen, dass er dir diese Informationen freiwillig gegeben hat?“ fragte sie überrascht, da sie wusste, wie mürrisch der Detective war.
„Machst du Scherze? Ich musste ihm jedes Wort aus der Nase ziehen. Ich habe ja schon sture Cops erlebt, aber der übertrifft sie alle.“
„Ich habe dich gewarnt.“
Nach einer kurzen Pause fragte er: „Wie lange arbeitet Ryan Cummings schon für dich?“
Die Frage irritierte sie. „Zwei Jahre. Wieso?“
„Ich glaube, er verschweigt etwas.“
„Oh, Gregory, du kannst ihn unmöglich verdächtigen. Ich kenne Ryan, seit er ein Teenager war. Er ist mir und Spaulding völlig ergeben.“
„Ich will auch nicht sagen, dass er versucht hat, dich umzubringen. Aber es war ihm unübersehbar peinlich, als ich ihn befragt habe. Vor allem, als ich wissen wollte, wo er in der Nacht gewesen ist.“
„War er nicht zu Hause?“
„Das erklärt er zwar, aber er war ziemlich wortkarg.“
Rachel seufzte. „Ich glaube, ich kenne auch den Grund“, sagte sie zögernd. Sie wollte nicht über ihre Mitarbeiter herziehen, aber sie konnte auf der anderen Seite auch nicht Ryan als Verdächtigen dastehen lassen, wenn er damit nichts zu tun hatte.
„Ich lausche“, sagte Gregory.
„Courtney ist in Ryan verknallt, und sie hofft seit Wochen, dass er sie fragt, ob sie mit ihm zum Herbstball geht. Als mir klar wurde, dass er das nicht machen würde, wollte ich herausfinden, ob er eine Freundin hat, von der ich nichts weiß.“
„Ich wusste gar nicht, dass Verkuppeln zu deinen Begabungen gehört.“
„Das ist auch nicht der Fall. Und nach diesem Fiasko werde ich mich nie wieder in das Liebesleben anderer Leute einmischen.“
„Was war denn los?“
„Ich habe Ryan ohne Umschweife gefragt, ob er eine Freundin hat. Er lief knallrot an, sagte Nein, und dann verdrückte er sich, weil er angeblich irgendetwas Wichtiges zu tun hatte.“
„Du hast ihm nicht geglaubt?“
„Nein.“ Sie trank einen Schluck Wein. „Ich glaube, er hat eine Affäre mit einer verheirateten Frau.“
„Und wenn er in der Nacht
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