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Macht nichts, Darling

Macht nichts, Darling

Titel: Macht nichts, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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kommt.«
    »Vermutlich wird sie deine Geschichte erst recht komisch finden.«
    »Ach nein, Alice versteht alles. Ich möchte nur, daß sie genau im Bilde ist, daß ich nicht auf Simon scharf bin, nachdem ich ihn schließlich jahrelang nicht gesehen habe, und außerdem...« Ausnahmsweise zögerte sie vor den nächsten Worten. Sie konnte nicht gut sagen, daß Alice ihn für einen möglichen Bewerber hielt, zumal Hugh im Moment keineswegs so aussah, als sei ihm sehr viel an dieser ehrenvollen Rolle gelegen. Daher wich sie schleunigst aus: »Also, wozu das viele Gerede — Hauptsache, unser guter alter Simon kriegt seine Stelle.«
    »Bis er dich — äh — sitzenläßt?«
    »Oh, bis dahin haben sich die Leute von seinen enormen Fähigkeiten überzeugt, und ich habe wahrscheinlich auch die richtige Frau für ihn gefunden.«
    »Was? Du willst auch noch für passenden Ersatz sorgen, bevor ihr euch Ade sagt?«
    »Natürlich. Ich kenne massenhaft nette Mädchen, und Simon ist ein attraktiver Mann. Ab morgen gehe ich auf die Suche.«
    Hugh hätte ihrem naiven Enthusiasmus gern einen Dämpfer aufgesetzt, aber irgendetwas in ihrem zarten Gesichtchen mit den leuchtenden Augen hielt ihn zurück. Er lachte sogar, sehr gegen seinen Willen, bereute es sofort und sagte mit verdoppelter Strenge: »Sally, ich bitte dich inständig: Hör endlich auf, dich um die Angelegenheiten anderer Leute zu kümmern. Du machst dabei nichts als Dummheiten. Die Geschichte mit deiner Schwarzverdienerei als Ausflugslokal ohne Lizenz liegt kaum eine Woche zurück, und schon steckst du in einer fingierten Verlobung. Was wird die nächste Steigerung sein?«
    »Gar nichts. Von jetzt an werde ich mich weise zurückhalten. Übrigens ist es unfair, mir die Schuld an der Verlobung allein in die Schuhe zu schieben. Der Irrtum lag bei Mr. Ford. Er hat mich als Simons Braut beglückwünscht. Ich habe dazu lediglich geschwiegen.«
    »Zum erstenmal in deinem Leben!«
    »Was wieder einmal beweist, daß nichts Gutes dabei herauskommt, wenn man immer so verschlossen ist wie eine Auster. Bitte, Hugh, reden wir von was anderem. Es wird langweilig, und ich verspreche dir ja feierlich, in Zukunft vorsichtiger zu sein. Okay?«
    Unmöglich, ihrem lachenden Gesicht zu widerstehen. Sie war verantwortungslos, unmöglich, unberechenbar, eine Bedrohung für jedes wohlgeordnete Leben, keineswegs die Idealfrau für einen Rechtsanwalt, und doch... Hugh sagte lächelnd: »Okay. Wenn du dein Versprechen hältst, werde ich dich nicht weiter plagen.«
    »Ganz großes Ehrenwort! Genügt das?«
    »Für den Augenblick ja, aber ohne Gewähr für die Zukunft. Wie ist es nun mit einem gemeinsamen Abendessen und einem Kinobesuch?«
    »Herrlich! Du bist doch ein Schnuckiputz — trotz Juristenstil!« Sie stellte sich rasch auf die Zehenspitzen und küßte ihn flüchtig aufs linke Ohr. »Auch ohne Gewähr!« lachte sie dabei.
    Das kindische Kosewort gefiel ihm durchaus nicht, aber der Kuß gefiel ihm, obwohl er »ohne Gewähr« war und Sally, wie er wußte, sich nichts dabei dachte. Er hatte sie wahllos Menschen und Tiere küssen gesehen, besonders dieses riesige Hundevieh bei den Moores...
    Alice hörte sich die Geschichte von Sallys »Verlobung« an, ohne sie ein einziges Mal zu unterbrechen. Erst als Sally geendet hatte, sagte sie »Ach herrje« und, nach längerer Pause: »Du meine Güte!«
    Sally lachte. »Ich hab’ dich lieb, Alice. Kein Mensch außer dir würde sich in so mildem Ton dazu äußern. Du hättest Simon und Hugh hören sollen! Angeschrien haben sie mich beide, und wie!«
    »Du hast es auch Hugh Davenport erzählt?« fragte Alice.
    »Ja. Ich hielt es gewissermaßen für meine Pflicht. Er kümmert sich ja wirklich rührend um meine verzwickten Geldangelegenheiten und nimmt mir viele lästige Sachen ab, und manchmal führt er mich sogar aus. Da wollte ich ihm lieber reinen Wein einschenken.«
    Alice verdaute dies schweigend. War die Freundschaft zwischen Hugh und Sally vielleicht doch inniger, als sie bisher angenommen hatte? Hoffentlich nicht, so gern sie Sally als glückliche junge Ehefrau gesehen hätte. Aber sie konnte sich nun einmal nicht besonders für den ehrgeizigen jungen Rechtsanwalt erwärmen, wenigstens nicht, soweit er als etwaiger Mann für Sally in Frage kam. Sie glaubte nicht, daß er sie glücklich machen konnte und, um gerecht zu sein, daß Sally die richtige Frau für ihn war. Er sah gut aus und würde es weit bringen, o gewiß, er war anständig und hatte

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