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Macht nichts, Darling

Macht nichts, Darling

Titel: Macht nichts, Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Leuten helfen, stets mit der Bemerkung, es wäre doch soo einfach, und hinterher herrschte jedesmal die schönste Konfusion. Siehst du nicht ein, wie tief du dich jetzt selber mit hineingeritten hast?«
    »Macht nichts, Darling!« lachte Sally unbekümmert.
    Simon warf ihr einen funkelnden Blick zu. »Das hab’ ich auch schon zu oft gehört. Macht nichts, Darling — das war immer dein Motto. Oft genug bist du damit in Teufels Küche gekommen.«
    »Und oft genug hast du mich dann wieder ’rausgeholt«, schmeichelte Sally, verglich ihn aber im stillen mit Hugh Davenport. In dieser einen Beziehung ähnelten sich die beiden sonst so verschiedenen Männer: Sie schienen ihren Wahlspruch »Macht nichts, Darling« irgendwie aufreizend zu finden. Offenbar nahmen sie alles oder doch das meiste tierisch ernst. Es war der einzige Punkt, in dem sie übereinstimmten.
    Sie mußte bei dieser Betrachtung lächeln, und Simon fragte sie erbittert, was sie nun schon wieder im Schilde führte. »Ach, nichts«, sagte sie. »Diesmal ist es wirklich eine ziemliche Zwickmühle. Aber gräme dich nicht zu sehr, Simon, ich bringe dich schon wieder ’raus.«
    »Herzlichen Dank. Da alles dein Werk ist, hast du wohl die verdammte Pflicht und Schuldigkeit. Aber darf ich fragen, wie du dir das Weitere vorstellst? Jeder hört nun, daß wir verlobt sind, und will wissen, wann wir heiraten. Dreißig Leute kennen uns schon allein von Alices Party her, darunter dieser Davenport, der mich am liebsten mit Blicken getötet hätte... Was willst du dem weismachen, nebenbei bemerkt?«
    Sally schwieg einen Moment. Von diesem Gesichtspunkt aus hatte sie die Sache noch nicht betrachtet. »Hugh? Ach was, macht...«, fing sie an und verschluckte eben noch rechtzeitig die Hälfte ihres Sprüchleins, das die Laune anderer Leute oft so negativ beeinflußte. »Ich will nur sagen, mit Hugh werde ich mich schon verständigen. Als Rechtsanwalt ist er schließlich an seine Schweigepflicht gebunden.«
    »Und die andern? Wie willst du all deinen neuen Bekannten den Mund stopfen?«
    Zum erstenmal glitt auch über Sallys Gesicht ein Schatten der Besorgnis. »Hör endlich auf, an mir herumzunörgeln, und laß mich nachdenken. Schließlich muß es einen Ausweg geben.«
    »Du mußt bloß dein ganzes Genie zusammennehmen, um ihn zu finden«, spöttelte er, was ihm einen vorwurfsvollen Blick eintrug. Ihre kleinlaute Entgegnung: »Ich wollte ja nur helfen«, rührte ihn dann doch ein wenig. Helfen — das war ihr ein und alles, und wenn sie sich auch häufig in den Mitteln vergriff, so waren ihre guten Absichten doch immer über allen Zweifel erhaben gewesen.
    »Ich hab’s«, sagte sie plötzlich. »Wir müssen Mr. Ford sagen, daß wir unsere Verlobung nicht öffentlich bekanntgeben wollen, ehe ich meine Farm los bin. Er soll nichts davon erwähnen, bis wir das Startzeichen geben. Ein Weilchen müßten wir noch warten.«
    »Und dann?«
    »Dann kannst du dich mit mir verkrachen.«
    »Und wieder genauso dastehen wie heute.«
    Sally mußte zugeben, daß ihr Eingreifen Simons Lage im wesentlichen nicht sehr verbessert hatte. »Laß mich nachdenken...«, sagte sie wieder langsam und sprudelte dann heraus: »Nein, jetzt, wo du mehr Zeit hast, bleibst du natürlich nicht allein. Ich verspreche dir feierlich, daß ich binnen drei Monaten die richtige Frau für dich auftreibe.«
    Er starrte sie böse an. »Danke, ich lasse mich nicht verkuppeln. Wenn ich eine Frau will, suche ich sie mir selber aus.«
    »Na, bis jetzt hast du dich dabei nicht sehr schlau angestellt«, meinte Sally nicht unrichtig, legte aber dann zerknirscht die Hand auf seinen Arm. »Verzeih, Simon, das war scheußlich von mir. Ich meine nur... Elizabeth wäre so und so nicht die richtige Frau für dich gewesen. Sie ist schön und klug, gewiß, aber was solltest du damit hier im Hinterland anfangen?« Verwirrt und etwas atemlos hielt sie inne.
    »Und nun bist du der Meinung, du findest eine, die hundertprozentig paßt?«
    Er zahlte ihr ihre Taktlosigkeit mit gleicher Münze heim, und Sally wurde blutrot vor Scham. Aber da sie sich nie lange geschlagen gab, schöpfte sie rasch neuen Mut und sagte tollkühn:
    »Du kannst natürlich unter Dutzenden von Mädchen wählen, Simon. Die meisten — und darunter wirklich nette — würden dich mit Kußhand nehmen. Warum auch nicht? Du bist kolossal attraktiv... Natürlich nicht, wenn man dich schon zu lange kennt, aber...«
    »Danke«, unterbrach er mit steinernem Gesicht, und

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