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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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und richtete sich auf.
    »Jetzt auch noch den Helden spielen …«, seufzte der Maskierte. »Geben Sie sich keinen Illusionen hin, so dämlich wie Sie sich angestellt haben. Unsere Techniker haben die IP-Adresse Ihres Computers vom Server des Providers bis hierher verfolgt. Haben Sie jetzt ein Déjà-vu?«
    »Was geschieht mit meiner Familie?« Die Panik breitete sich in Gabriels Körper aus.
    Der Mann legte seinen Kopf in den Nacken und hob die Arme. »Meinen Sie nicht, das hätten Sie sich vorher überlegen sollen? Bevor Sie Ihre Nase in unsere Angelegenheit gesteckt haben?«
    »Hören Sie, wir können doch über alles …«, begann Gabriel zaghaft.
    »Reden? Nein!«, unterbrach ihn der andere forsch. »Die Zeit für Palaver ist vorbei. Jetzt werden Zeichen gesetzt, Herr Pfarrer.« Er wandte sich seinen Leuten zu. »Wie spät ist es?«
    »Null Uhr, zwanzig Minuten«, kam die prompte Antwort.
    »Sehr gut. Wir schreiben den 4. Oktober«, brummte der Mann mit der Maske und gab seinen Begleitern ein Zeichen.
    Fuchs wurde links und rechts gepackt und zu Boden gedrückt. Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber die vier Hände hatten zugegriffen wie Schraubstöcke.
    Der Anführer zog seine Waffe, schraubte einen Schalldämpfer auf den Lauf und setzte die Mündung über Gabriels Herz an. »Das wird jetzt ein wenig weh tun«, säuselte er und hielt dem Pfarrer den Mund zu. Dann drückte er ab.
    Fuchs bäumte sich erst auf, dann sackte er zusammen. Er wollte schreien, aber konnte kaum atmen. Die kräftigen Finger in den Handschuhen hielten seinen Mund fest umklammert. Ungeahnter Schmerz raste durch seinen Körper. Hysterisch starrte er an sich hinunter, und dunkelrotes Blut quoll in heftigen Stößen aus der Wunde in seiner Brust. Im nächsten Augenblick war sein Mund wieder frei, und er japste nach Luft. Er presste sich beide Hände auf den Einschuss und stöhnte. Krämpfe schüttelten seinen Körper.
    »Das haben Sie jetzt davon«, murmelte der Killer und packte seine Waffe wieder ein. »Hier mein Angebot: Weil Ihre Familie an den Verbrechen des Vaters unschuldig ist, liegt es bei Ihnen. Schreien Sie um Hilfe, dann sind Ihre Frau und das Kind tot. Bleiben Sie hier brav sitzen, geschieht den beiden nichts.«
    Fuchs biss die Zähne zusammen und ächzte seine Zustimmung. Dann sah er zu, wie die drei Männer das Büro durchsuchten. Seine Mundwinkel gingen nach oben. Sophie und Lilly waren in Sicherheit. Die Schweine würden nichts finden, und er würde ganz still dasitzen, bis es aus war. Und wer weiß, überlegte er, vielleicht lag im Tod ja wirklich die einzige Antwort auf all seine Fragen.
    »Was machen wir mit dem Computer? Mitnehmen?«, fragte einer der Eindringlinge und stellte mehrere Bücher zurück in das Regal.
    »Nee, das wäre vergebliche Liebesmüh.« Der Anführer hatte sich die Gesichtsmaske mit der Nachtsichtbrille abgenommen und starrte ungläubig auf den Bildschirm. »DBAN succeeded. All selected disks have been wiped. Remove the DBAN boot media and power off the computer«, las er leise. »Er hat die komplette Festplatte gelöscht«, sagte er lauter und stand auf. Nachdem er sein Gesicht wieder verhüllt hatte, blieb er vor Fuchs stehen und drückte ihm die Tatwaffe in die Hand.
    Gabriel spürte Griff und Abzug in seinen Fingern. Er hob den Arm, zielte auf seinen Mörder und drückte ab. Aber der Hahn schlug ins Leere.
    »Ich bedaure wirklich, Sie unter diesen Umständen kennengelernt zu haben, Doktor Gabriel Fuchs.« Der Maskierte stand breitbeinig vor dem blutüberströmten Pfarrer, der mit schmerzverzerrtem, enttäuschtem Gesicht die Waffe senkte. »Mannsbilder gibt es viele, echte Kerle wenige.« Er legte den Kopf etwas zur Seite. »Vor vielen Jahren hat das jemand zu mir gesagt, als ich bewiesen hatte, dass ich Mumm in den morschen Knochen hatte. Glauben Sie mir, Fuchs, es gibt Situationen, in denen Ihnen der Respekt des Gegners das Leben retten kann. Schade, dass Sie weniger Glück haben.«
    »Lecken Sie mich am Arsch!«, erwiderte Gabriel undeutlich.
    »Ihr kleiner Arsch war schnell geleckt.« Der Killer drehte sich um und ging. Seine beiden Begleiter folgten ihm. Sie hinterließen das Büro so, als wären sie niemals da gewesen. Sie kamen und gingen wie Gespenster.
    Fuchs ließ die Waffe aus seinen Fingern gleiten und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. In seinem Kopf flossen formlose Gedanken auseinander und wieder zusammen. Er riss sich zusammen und kramte Zettel und Kugelschreiber

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