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Macht: Thriller (German Edition)

Macht: Thriller (German Edition)

Titel: Macht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David G.L. Weiss
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Transporter gehörte also weder den Musikern, noch jemandem, der auf dem Konzert gewesen war und anschließend einen Blick zu tief ins Glas geworfen hatte. Sein Parkplatz war verflixt noch einmal nur für Kirchen- und Friedhofsbesucher reserviert!
    Fuchs holte sich Papier und Stift, um das Kennzeichen zu notieren. Aber soweit kam er gar nicht. Er erstarrte vor dem Fenster. Drei Gestalten kletterten über den Zaun.
    »Jetzt reicht es mir mit euch Grabschändern!« Fuchs steckte Blatt und Kugelschreiber in die Hosentasche, holte seine Digitalkamera und zielte mit dem Teleobjektiv auf die Köpfe der Eindringlinge.
    »Scheiße«, entfuhr es ihm leise, als er ihre schwarzen Helme, die Gesichtsmasken und ihre BiV-Brillen LUCIE im Sucher erkannte. Übermütige Jugendliche oder Buntmetalldiebe trugen keine Nachtsichtbrillen. SIE waren da, und ihm blieb nicht mehr viel Zeit.
    Fuchs drückte ein paar Mal auf den Auslöser, zog die Speicherkarte ab und legte die Kamera mit zitternden Fingern auf das Fensterbrett. Dann setzte er sich an den Computer und begann, hektisch zu arbeiten.
    Gabriel löste eine CD ab, die er mit Klebestreifen unter seine Tischplatte geklebt hatte, und legte sie in das CD-Laufwerk seines Rechners. Danach öffnete er das Startmenü und initialisierte den Neustart. Wie versprochen, fuhr die Maschine von der CD hoch. Der Bildschirmhintergrund wurde blau und in roter und weißer Schrift erschien: »Warning: This software irrecoverably destroys data.«
    »Das will ich doch schwer hoffen …«, murmelte Fuchs der Arbeitsoberfläche zu und machte einen Doppelklick auf »Autonuke«.
    Das Programm begann sofort, die Festplatte abzufackeln. Jede Datei, jedes Archiv, einfach alles wurde restlos von »Darik’s Boot and Nuke« gelöscht.
    »Danke Gernot!« Gabriel rieb sich die Hände und lauschte. Nichts war zu hören. Aber sie kamen. Ganz sicher.
    Schweißperlen erschienen auf Fuchs Stirn. Er konnte die laufenden Zahlen in den Zeilen »Runtime« und »Remaining« nicht aus den Augen lassen. Das ging viel zu langsam.
    Fuchs zuckte zusammen. Da waren Schritte auf der Treppe. Kurz entschlossen drehte er den Bildschirm ab, sprang auf und schob den Sessel zurück an seinen Platz. Da ging lautlos die Tür auf.
    Gabriel schnipste die Speicherkarte weg und verschränkte die Hände in seinem Rücken.
    »Guten Abend, Herr Pfarrer!«, sagte eine sonore Männerstimme. »Ich sehe Sie klar und deutlich. Also, was verbergen Sie hinter ihrem Rücken?« Der Mann schnellte auf Gabriel zu, packte ihn an den Armen und begutachtete seine Handflächen. »Welch Ironie«, gluckste der Maskierte. »Sie stehen vor mir mit leeren Händen. Warum wundert mich das nicht, Fuchs?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, presste Gabriel heraus und zog seine Hände zurück.
    Zwei weitere Männer betraten das Büro. Der Erste drehte sich kurz nach ihnen um und deutete mit dem Finger auf den Durchgang zur Wohnung.
    Die beiden anderen nickten und zogen die Tür hinter sich zu.
    »Also, Herr Pfarrer. Unterhalten wir uns ein wenig.« Der Maskierte setzte sich auf die Besuchercouch und lud Fuchs mit einer Handbewegung ein, sich zu ihm zu setzen. »Sie haben wohl gedacht, uns mit der Hilfe des Herrn bescheißen zu können?« Er lachte gedämpft. »Aber Ihr gekreuzigter Jude hat Sie im Stich gelassen. Schon wieder. Nicht wahr?«
    »Und Ihr blöder, einäugiger G ermane hat sich von einem Wolf fressen lassen. Das ist auch nicht viel besser«, zischte Fuchs, blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Daran glaube ich genauso wenig. Und bis zur Götterdämmerung und dem Ende der Welt ist es noch ein bisschen hin, hoffe ich«, kicherte der Vermummte. »Ihr Ende dagegen ist so sicher wie nahe. Das wissen Sie, nicht wahr?«
    »Sie haben mich ja gewarnt. Dankenswerterweise, wie ich Ihnen zugestehen muss.« Fuchs gab sich souverän, aber es drohte ihm jeden Augenblick die Stimme zu versagen.
    Der Maskierte nickte gönnerhaft seinen Dank. Dann stand er auf und ging ganz nahe zu dem Pfarrer hinüber. »Warum haben Sie dann nicht auf mich gehört, Sie Idiot? Ich habe Ihnen ganz klar und deutlich gesagt, lassen Sie die Finger von unseren Webspaces.« Er schlug Gabriel mit der flachen Hand ins Gesicht. »Und was haben Sie getan?« Er gab ihm eine weitere Ohrfeige auf die andere Wange. »Die rechte Backe hingehalten, wie es Ihr sogenannter Messias empfiehlt? Oder was sollte das sonst werden heute Abend?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, log Fuchs

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