Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
d’Souza postwendend mit einem vernichtenden Blick.
Diese versuchte jedoch, Sinha, so gut es eben ging, zu ignorieren, und gab den Befehl zur weiteren Annäherung an Commander Kayer weiter, der daraufhin dem zuständigen Stationsoffizier eine entsprechende Anweisung erteilte.
»Die Independence nähert sich weiter an. Entfernung liegt jetzt bei neunzigtausend Kilometern«, aktualisierte Laudehr mit nun wieder ruhiger Stimme die Lage.
»Die verfolgen anscheinend dieselbe Taktik wie wir, Captain«, mutmaßte Cunningham und zuckte säuerlich mit den Mundwinkeln.
»Scheint so«, gab er ihr recht und wandte sich dem taktischen Offizier zu: »Wenn die Entfernung auf unter fünfzigtausend Kilometer sinkt, eröffnen wir das Feuer, Mr. Manor.«
»Aye, aye, Sir.«
»Wann wird der Allianzkreuzer den Kampf wieder aufnehmen?«, fragte die Archontin, die an seinen Kommandosessel herangetreten war.
Matthew drehte sich in ihre Richtung und setzte eine zuversichtliche Miene auf, während er ihr antwortete:
»Das ist schwer zu sagen, Madame. Aufgrund der Tatsache, dass das gegnerische Schiff über weit mehr Torpedos verfügt als wir, kann es den Kampf jederzeit wieder aufnehmen. Ich vermute allerdings, dass der Gegner aus einer ähnlichen Distanz wieder zu feuern beginnen wird, wie ich sie Mr. Manor gerade genannt habe.«
»Warum?«, zeigte sich die Archontin interessiert.
»Da die Fusionswaffen der Allianz auf UES-Technik basieren, sind ihre Einsatzparameter nicht viel anders als unsere. Gleichzeitig sollten unsere Torpedos aber deutlich wirksamer sein. Leider dürfte dieser qualitative Vorteil durch unsere quantitative Unterlegenheit wieder aufgewogen werden.«
»Nicht zu vergessen, dass der Gegner noch immer über einen Zerstörer verfügt, der sich womöglich ganz in der Nähe aufhält«, fügte Cunningham mit ernstem Blick hinzu.
»So sieht es aus, Pat.«
Die Archontin dachte einen Augenblick darüber nach, bis sie sich wieder an Matthew wandte: »Was werden Sie tun, Captain, falls dieser Zerstörer doch noch auftauchen sollte?«
»Das Gefecht abbrechen«, gab er ihr unumwunden zur Antwort. »Gegen diesen Angriffskreuzer und einen Zerstörer haben wir kaum eine Möglichkeit, zu bestehen. Es wird schon gegen die Independence allein sehr schwer werden. Das bisher Geschehene war eigentlich nur Vorgeplänkel, Madame.«
»Ich verstehe«, erwiderte sie. »Wie auch immer Sie entscheiden werden, Captain, ich werde Sie darin unterstützen.«
»Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen«, sagte er, woraufhin sich die Archontin wieder auf ihren Platz zurückzog.
»Entfernung: achtzigtausend Kilometer.«
Für Emilia d’Souza war die Meldung nicht notwendig, denn sie schaute schon die ganze Zeit auf die Abstandsanzeige, auf der sich die Werte stetig verringerten.
Dem gegnerischen Kommandanten gegenüber empfand sie durchaus ein gewisses Maß an Respekt, denn ihrer Meinung nach würden nicht viele so mutig vorgehen und die direkte Konfrontation suchen. Es stand natürlich außer Frage, dass der Gegner die Achillesferse der Independence erkannt hatte, aber dies war für sie noch kein Grund zur Beunruhigung, weil es für den Erdkreuzer schwierig werden würde, die Independence an ihrer Steuerbordseite anzugreifen.
Bei den hohen Geschwindigkeiten verboten sich schnelle und abrupte Manöver im All von selbst, da die Dämpfer diese nicht optimal kompensieren konnten. Das bedeutete allerdings auch, dass der Feind, sollte es ihm tatsächlich gelingen, sie mit einem geschickten Manöver auszukontern und sich dabei auf die Steuerbordseite ihres Schiffes zu setzen, durchaus die Möglichkeiten hatte, sie zu überwältigen.
Das war zwar unwahrscheinlich, aber auch nicht völlig ausgeschlossen.
»Wie weit noch bis zu dem Kreuzer?«, fragte der Admiral.
»Annähernd siebzigtausend Kilometer, Sir«, beantwortete der Ortungsoffizier seine Frage.
»Danke, Lieutenant Georgis.« Gauthier legte einen zufriedenen Gesichtsausdruck auf und drehte sich zu Sinha um. »Dann nehmen wir das Gefecht bald wieder auf.«
Sie nickte. »Warum feuern die nicht?«
»Nur die Ruhe«, blieb er gelassen. »Ich vermute, dass dem UES-Nachrichtendienst die Spezifikationen der Independence-Klasse bekannt sind. Dadurch wissen die auf dem gegnerischen Kreuzer – oder gehen zumindest davon aus –, dass wir mehr Fusionstorpedos an Bord haben als sie selbst. Außerdem haben wir die optimale Gefechtsentfernung noch nicht erreicht.«
»Und was wissen wir über diesen
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