Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
von Neuem aufgenommen hatte, achtzehn Torpedos abgefeuert. Das bedeutete, dass er noch über achtzig Thunderblades in seinen Magazinen vorrätig haben musste – vorausgesetzt natürlich, dass die Angaben des Nachrichtendienstes korrekt waren. Aber ein Grund, daran zu zweifeln, bestand nicht, denn allein aufgrund der Abmessungen einer Thunderblade konnte der Angriffskreuzer kaum mehr als die bekannten einhundertzwanzig Stück davon aufnehmen.
Inzwischen hatten die AFM-Batterien drei der feindlichen Torpedos ausgeschaltet und die Railguns dieser Liste einen weiteren Torpedo hinzugefügt, während die EloKa diesmal ohne Wirkung geblieben war. Zwei Thunderblades waren also unbeschadet durchgekommen.
Die Einschläge waren gewaltig; beide Torpedos trafen exakt den Bereich, der bereits durch den ersten Torpedoeinschlag arg in Mitleidenschaft gezogen worden war, wodurch einige Schildprojektoren nun zu übersteuern begannen und die kinetische Barriere deutlich an Leistung verlor.
»Steuerbordschild bei siebenundachtzig Prozent«, las Cunningham nüchtern die Werte von ihrem Display ab, und bald darauf meldete sich auch der taktische Offizier zu Wort.
»Entfernung bis zur Independence beträgt jetzt fünfzigtausend Kilometer, Captain.«
»Feuer!«, befahl Matthew.
»Feind startet vier Flugkörper, Spearhead-Konfiguration.«
Gauthier nahm die Meldung von Georgis gelassen entgegen und nahm eine bequemere Sitzposition in dem Kommandosessel ein. Aufgrund der Tatsache, dass der Erdkreuzer mit einer verhältnismäßig kleinen Salve antwortete, schien seine Gelassenheit auch durchaus angebracht zu sein, denn es war doch eher unwahrscheinlich, dass die Independence jetzt größere Probleme zu erwarten hatte.
»Nun, Mr. Maseko, jetzt können Sie zeigen, was unser Verteidigungsperimeter zu leisten imstande ist.«
Der Waffenoffizier nickte und versuchte, die Erwartungen des Admirals zu erfüllen, was ihm allerdings nur teilweise gelang.
Ein Spearhead fiel den Jagdraketen zum Opfer, ein weiterer wurde von den Railguns abgeschossen, doch die EloKa der Independence blieb ineffektiv, sodass sich zwei Torpedos ungestört ihren Weg zu ihrem Ziel bahnen konnten.
Noch während der Einschläge verwünschte d’Souza den Admiral für dessen Überheblichkeit innerlich, was in ihr allerdings keine echte Erleichterung hervorrief, denn dafür war die Lage viel zu ernst. Die UES-Waffen waren doch weit effektiver, als der eigene Nachrichtendienst immer propagiert hatte.
»Schadensbericht, Mr. Maseko!«, forderte Gauthier.
»Schilde an der Bugsektion bei vierundachtzig Prozent, Sir.«
Der Admiral ließ sich die Worte des Waffenoffiziers durch den Kopf gehen. Obwohl er nicht mit einer solchen Wirkung gerechnet hatte, war er doch Profi genug, um sich von den kleinen Überraschungen, die das Leben so bereithielt, nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
»Vier weitere Flugkörper im Anflug«, meldete Maseko knapp, um kurz darauf den Start von noch einmal vier Torpedos zu verkünden.
Damit flogen nun acht Spearheads in zwei Vierergruppen auf die Independence zu, was die Abwehrmöglichkeiten des Angriffskreuzers durchaus in einige Bedrängnis bringen konnte.
D’Souza verfolgte als stille Beobachterin, wie die Crew um Lieutenant Commander Maseko die Abwehrmaßnahmen einleitete.
Aus der ersten Gruppe konnten die Jagdraketen zwei, aus der zweiten sogar drei Spearheads neutralisieren; die Railguns fingen einen weiteren Torpedo ab, doch die EloKa blieb erneut merkwürdig wirkungslos.
Die zwei verbliebenen Torpedos jedoch erreichten die Independence und schlugen mit verheerender Wirkung ein.
»Schilde am Bugbereich auf zweiundsiebzig Prozent gesunken. Mehrere Projektoren an der Mittelsektion sind ebenfalls ausgefallen, Sir.«
»In Ordnung«, nahm Gauthier die Meldung von d’Souza mit fragendem Blick entgegen. Er schaute nachdenklich auf seinen Terminal, um ihre Angaben gegenzulesen, bevor er sich ihr wieder zuwandte. »Was ist mit unserer EloKa los, Captain?«
»Ich weiß es nicht, Sir«, antwortete sie wahrheitsgemäß. »Aber ich mache mich sofort daran, das Problem zu identifizieren.«
»Tun Sie das«, sagte Gauthier und beobachtete sie, wie sie neben Commander Kayer trat, um an dessen Station die Sensordaten zu überprüfen. »Nun, Mr. Maseko«, wandte er sich entschlossen an den taktischen Offizier, »schicken wir denen die passende Antwort! Starten Sie zwölf Torpedos in zwei Sechserserien und lassen Sie dann alle fünftausend Kilometer
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