Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
eliminiert werden. Für eine zweite Welle blieb keine Zeit mehr, da der Abstand zu dem Erdkreuzer auf unter dreißigtausend Kilometer gesunken war, womit die Railguns mit den verbliebenen Flugkörpern fertigwerden mussten.
Aus beinahe einhundert Rohren feuerten sie in Sekundenschnelle mehrere Hunderttausend Projektile auf die heranfliegenden Fusionswaffen ab, woraufhin acht von ihnen in dem Geschosshagel vergingen und sogar eine von der EloKa fehlgeleitet wurde. Die anderen sieben hingegen hielten ihren Kurs durch und würden den Angriffskreuzer treffen.
Innerhalb kürzester Zeit erreichten die Torpedos die Independence und schlugen nacheinander auf deren kinetischer Barriere ein. Gewaltige Explosionen waren die Folge, die eine unglaubliche Menge an Energie freisetzten, die die Außenhülle schockwellenartig überströmte.
»Bugschild ausgefallen!«, rief d’Souza angespannt aus. »Backbordschild mittschiffs hat nur noch zweiunddreißig Prozent Leistung.«
Der Schadensbericht stimmte Gauthier alles andere als zuversichtlich, denn noch so eine Angriffswelle, und an der Backbordseite würde der gesamte Schild ausfallen, womit dann nur noch die Panzerung als letzter Schutz zur Verfügung stehen würde.
»Haben Sie Vorschläge, Captain?«, fragte er, nachdem er mehrere Male tief durchgeatmet hatte.
»Wir können nur mit einer ähnlichen Strategie verfahren«, antwortete d’Souza, wobei die Hochkommissarin einen sehr wachsamen Blick auf sie hatte. »Und sobald wir deren Schilde ausgeschaltet haben, suchen wir die Entscheidung im Nahkampf, denn mithilfe unserer stärkeren Panzerung sowie der leistungsfähigeren Energiewaffen müssten wir den Erdkreuzer dann eigentlich niederringen können.«
Der Name des UES-Schiffes war an Bord der Independence natürlich längst bekannt, da man recht genaue Aufnahmen von den eigenen Aufklärungssonden erhalten hatte, auf denen der Name des Schiffes zweifelsfrei zu erkennen gewesen war. Dennoch weigerte man sich konsequent, ihn zu verwenden.
Gauthier dachte über den Vorschlag seiner Flaggkommandantin nach, wobei er das Für und Wider im Stillen abwägte, bis er schließlich sein Einverständnis gab.
»Also gut. Wir verfahren so, wie Sie es vorgeschlagen haben, Captain. Wir feuern in schneller Folge eine größere Anzahl Torpedos ab und bringen so, aufgrund der Vielzahl von Zielen, die Nahbereichsverteidigung des gegnerischen Kreuzers in Schwierigkeiten. Auf diese Weise setzen wir seinen Schild außer Betrieb und überwältigen ihn anschließend im Nahkampf.«
»Eine gute Idee, Admiral«, erteilte die Hochkommissarin ihre Einwilligung. »Mit dieser Vorgehensweise zwingen wir den Gegner zur Aufgabe, dessen bin ich mir sicher, und in Newton City wird man so viel Tatkraft sicher erfreut zur Kenntnis nehmen.«
D’Souza dachte sich ihren Teil, während sie die Reaktion des Admirals abwartete, der nicht so recht zu wissen schien, was er darauf erwidern sollte, nachdem die Hochkommissarin deutlich gemacht hatte, wer hier wirklich das Sagen hatte.
Der Admiral fand schließlich doch noch die richtigen Worte, wenn diese auch etwas knapp ausfielen.
»Natürlich, Madame.«
Kavita Sinha nahm sie dennoch positiv auf, jetzt, da die Machtverhältnisse wieder zurechtgerückt waren.
»Da ist massig Ärger im Anflug, Captain«, meinte Cunningham nach einem kurzen Blick auf den taktischen Holoschirm.
»Das ist noch sehr milde ausgedrückt, Pat«, war er ihrer Meinung. »Die wollen offenbar nichts mehr dem Zufall überlassen.«
Der Allianzkreuzer hatte nacheinander acht Salven abgefeuert, die jeweils aus sechs Fusionstorpedos bestanden, womit nun achtundvierzig Thunderblades auf dem Weg waren. Im Angesicht einer derart starken Angriffsformation war Matthew doch skeptisch, ob die Ceres dem standhalten würde.
Lieutenant Commander Manor und seine Untergebenen evaluierten zwischenzeitlich die Daten der herannahenden Flugkörper und errechneten die neuen Abfangvektoren, die an die Feuerleit- und Zielcomputer weitergeleitet wurden, damit die neuen Ziellösungen schließlich in den Systemen bereitstanden.
Dieser Vorgang lief zwar zum größten Teil vollautomatisch ab, musste aber dennoch von menschlichem Personal überwacht werden, und zwar nicht nur von der Brücke aus, sondern auch an den einzelnen Waffenstationen, die wie die Waffen selbst über das gesamte Schiff verteilt waren.
Schubweise feuerten die AFM-Werfer sechsundneunzig SMR-IV ab, die daraufhin umgehend den Gruppen feindlicher
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